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Deutsche Marine - Pressemeldung (Feature): Seefahrt im Simulator - Trotz Werftliegezeit ist die Korvette "Erfurt" ständig in Bewegung

Geschrieben am 17-07-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Flensburg - Der Boden bewegt sich leicht unter den Füßen von Olaf
Hoffmann. Das soll Wellengang simulieren. Zusammen mit seinem
Brückenpersonal der Korvette "Erfurt" steht der 34-jährige
Kapitänleutnant und erste Wachoffizier im Schiffssimulator der
Marine. Hier an der Marineschule in Mürwik bei Flensburg steht eine
der modernsten Schiffssimulationsanlagen der Republik.
Auf den Monitoren kommt die vierte Einfahrt in Sicht - die
Hafeneinfahrt des Wilhelmshavener Marinestützpunktes. Jede noch so
kleine Bewegung des Ruders spürt Hoffmann`s Crew. "Es ist wirklich
so, als ob man auf einem echten Schiff steht", sagt der Berliner.

Realitätsnahe Ausbildung

Das Brückenteam der Korvette "Erfurt" trainiert hier im
Schiffssimulator für die reelle Seefahrt. Leider können sie gerade
das mit ihrer Korvette momentan nicht tun. Denn: Wegen schadhaften
Getrieben musste die "Erfurt" in die Werft zur Reparatur - die
Industrie muss den Neubau der Marine nachbessern. Doch die Besatzung
nutzt die Zwangspause zum Training: An- und Ablegen, Ausweichmanöver
gemäß der internationalen Kollisionsverhütungsregeln. Oder auch das
Verhalten in Gefahrensituationen, wie zum Beispiel bei der
Nebelfahrt. All das steht im Simulator auf dem Programm. "Bei der
realitätsnahen Ausbildung sind nicht nur die Fertigkeiten des
Offiziers, sondern auch des Rudergängers und Navigators auf dem
Prüfstand", erzählt Hoffmann. Ihm liegt die Ausbildung seines
Personals besonders am Herzen. "Der Simulator ist eine sehr gute
Möglichkeit, in Übung zu bleiben und Erfahrungen weiter zu geben."

An- und Ablegen ohne Betriebskosten

Einer der großen Vorteile des Schiffssimulators sei die
Kostenersparnis gegenüber den regulären seemännischen Manövern, sagt
Hoffmann. Ein weiterer Vorteil: Es kann ohne Kraftstoffverbrauch
geübt werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die
Umwelt und bindet weniger Personal. Langeweile kommt da nicht auf,
denn die Bedingungen sind ständig veränderbar. Das geht vom Wetter
bis hin zum Schiffsverkehr. "Das Team ist hoch motiviert und bei den
Übungen mit viel Spaß bei der Sache - aber ganz ersetzen kann so ein
Trainer die Realität natürlich nie", so Hoffmann.

Auf dem neusten Stand der Technik

Ein großer Vorteil des Simulators ist die modernste
Geräteausstattung. Sie entspricht der Ausrüstung der Schiffe der
Marine. Ob Radaranlagen oder GPS-(Globales
Navigationssatellitensystem) gesteuerte Navigation, hier wird alles
geboten. Der Simulator wurde erst 2006 mit neuen Geräten
ausgestattet. Die Software wird von dem zehn Mann starken
Simulator-Team in Kooperation mit dem Hersteller ständig
aktualisiert. Fast alle Schiffe der Marine können hier gefahren
werden. Dazu 80 weitere Schiffstypen - vom kleinen Motorboot bis hin
zum Überseefrachter. Alle Seegebiete der Welt sind abrufbar.
Besatzungen können so ihre Fahrten ins Ausland schon mal vorher üben:
Sogar die Lotsen des Nord-Ostsee-Kanals nutzen das Angebot für
unterschiedliche Übungen.

Die Mannschaft der "Erfurt" ist ständig in Bewegung

58 Mann zählt die Besatzung der Korvette "Erfurt", acht davon sind
in Flensburg. Was also macht der Rest? "Ausbildung", lautet die kurze
Antwort von Hoffmann. Die Mannschaft nutzt die Werftliegezeit für
intensives Training. Im Vordergrund stehen die Sport- und die
Sanitätsausbildung. Feuerlösch- und andere Sicherheitsübungen stehen
auch auf dem Programm.
"Lieber würden wir zur See fahren. Es ist aber gut, dass wir die Zeit
haben, mit den Leuten zu üben. Die Zeit dafür ist sonst häufig
knapper bemessen", erzählt der Diplom-Pädagoge. "Ein Teil der
Besatzung unterstützt nebenbei andere Schiffe oder befindet sich im
Einsatz. Wir sind ständig in Bewegung", erzählt Hoffmann weiter. "Die
Mannschaft ist eben auch ohne Schiff voll in Aktion."

Autor: Lars Hockenholz Fotos: Ricarda Schönbrodt, Deutsche Marine

Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.
Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei
News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche
Marine".

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Katja Messinger
Telefon: 04631 - 666 - 4412
piz@marine.de


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