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stern: Bespitzelung von Mitarbeitern hat in Deutschland System - Auch Evonik, Air Berlin und Betapharm setzten Privatermittler ein

Geschrieben am 22-07-2009

Hamburg (ots) - Deutsche Unternehmen lassen Mitarbeiter in bislang
ungeahntem Ausmaß überwachen. So setzen viele Arbeitgeber
systematisch Detektive auf Beschäftigte an - etwa im Krankheitsfall
oder zur Kontrolle von Außendienstlern. Das berichtet das Hamburger
Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Dem Magazin liegen die vertraulichen Protokolle von Dutzenden
Detektiveinsätzen vor, bei denen Arbeitgeber Angestellte beschatten
ließen. Der Raststättenbetreiber Tank & Rast etwa engagierte genauso
Privatermittler wie eine Tochter des Industriekonzerns Evonik und die
Fluggesellschaft Air Berlin. Selbst kleine Familienbetriebe wie etwa
eine Gärtnerei in Troisdorf und eine Apotheke in Siegen setzten nach
stern-Erkenntnissen Detektive ein; die Müllabfuhr in Bochum, die
mittelständische Chemiefirma ISL und das Pharmaunternehmen Orthomol
ebenfalls. Die Arzneimittelhersteller Betapharm und Medice wiederum
ließen ihre Außendienstler kontrollieren.

Observationen von Mitarbeitern können bei begründetem Verdacht
berechtigt sein. Die Detektivprotokolle legen jedoch den Eindruck
nahe, dass die Aktionen in vielen Fällen nur einem Zweck dienen:
einen Kündigungsgrund zu finden. Das Magazin hat dem
Bundesbeauftragten für Datenschutz, Peter Schaar, eine Reihe von
Protokollen vorgelegt. Sein Urteil: "Oft fehlt es an einem konkreten
Verdacht gegenüber dem Mitarbeiter. In solchen Fällen dient eine
Observation nur dazu, einen Anlass für den Rausschmiss zu finden."
Vom stern damit konfrontiert, redeten die meisten Firmen die
Spähaktionen als "Einzelfälle" herunter oder distanzierten sich im
Nachhinein wie etwa Evonik.

Das Augsburger Unternehmen Betapharm beispielsweise ließ nach
stern-Recherchen im Frühsommer 2007 seine Pharmareferenten
beschatten. Die Rechnung ging auf: Offenbar schummelten einige bei
der Angabe ihrer Arbeitszeiten. Viele verloren ihren Job. Die Firma
will heute nur noch soviel zu den Observationen sagen: "Bei den
Kündigungen hat Betapharm im Rahmen arbeitsrechtlicher Vorschriften
gehandelt."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Reporter
Johannes Röhrig
Telefon 040-3703-3624

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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