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Stuttgarter Nachrichten: Von der Leyen ruft Online-Kinderbetreuungsbörse ins Leben

Geschrieben am 16-07-2006

Stuttgart (ots) - Liebe Kolleginnen und Kollegen, anbei erhalten
Sie die Zusammenfassung unseres Interviews mit
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Darin äußert sie
sich zu folgenden Themen:

- Online-Kinderbetreuungsbörse: "Mit einem Mausklick zu freien
Plätzen"
- Familienministerin verteidigt Deutschkurse im Kindergarten
- Tests und ggfs. Kindergartenpflicht
- Betreuung für Unter-Dreijährige bis 2010 flächendeckend
- weniger Urlaub, kürzere Arbeitszeit?

Berlin - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will
die Vermittlung von freien Kindergartenplätzen erleichtern. Die
Länder sollen künftig kostenlos auf eine Online-Kinderbetreuungsbörse
zugreifen können, die ihr Ministerium entwickelt hat: "Eltern,
Träger, Wirtschaft und Jobcenter sehen dann auf einen Klick im
Internet, wo welcher Kindergarten in ihrer Region freie Plätze hat",
kündigte sie im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten (Montag)
an.

Die Ministerin verteidigt zudem ihren umstrittenen Plan,
Ausländerkindern schon im Kindergarten die deutsche Sprache
beizubringen. "Im Vergleich zu Zehn- oder Zwanzigjährigen bedarf es
bei Kindergartenkindern keiner hochspezialisierten Deutschlehrer. Ich
würde das nicht problematisieren." Einige Kommunen begehren gegen
dieses Vorhaben der Bundesregierung auf, da sie befürchten, dass
neben zusätzlichen Kosten auf die Erzieher weitere Belastungen
zukommen, weil sie Deutsch als Fremdsprache unterrichten sollen. Mit
ihnen will von der Leyen verhandeln, inwieweit der Bund "kommunale
Aufgaben der Kinderbetreuung positiv begleiten kann". Auf die
Kommunen kämen weitaus höhere Kosten zu, so von der Leyen, "wenn wir
nicht im Kindergartenalter investieren - wenn die Kommunen dann
später in der Jugendhilfe für Problemkinder aufkommen müssen; wenn es
zählt, Schulabbrecher und Jugendliche ohne Ausbildung zu versorgen".
Sehr wohl spricht sie sich für Sprachtests im Kindergarten aus, um
Migrantenkinder für die Schule sprachfit zu machen. Falls ihr Plan
scheitert, käme für die Ministerin auch die Kindergartenpflicht
wieder in Betracht. "Das wäre der zweite Schritt, der zu überlegen
ist, wenn der erste nicht funktioniert."

Von der Leyen will grundsätzlich prüfen lassen, wie wirkungsvoll
sämtliche Leistungen für Familien - also die von Bund, Ländern und
Kommunen - tatsächlich sind. "Ich bin schon jetzt sicher, dass wir
die Finanzströme vor allem im Bereich frühkindliche Bildung und
Sprache besser lenken können." Die Kinderbetreuung für Ein- bis
Dreijährige soll bis zum Jahr 2010 flächendeckend ausgebaut werden.
"80 Prozent der Kommunen haben konkrete Aufbaupläne, ein Drittel von
ihnen will sogar vor 2010 ausreichend Betreuungsplätze anbieten."

Den Expertenvorschlag, dass berufstätige Eltern weniger Urlaub
bekommen, dafür aber am Tag weniger arbeiten, kommentiert die
Ministerin: "Das ist Sache der Tarifpartner. Dänemark hat so
erreicht, im Alltag mehr Zeit für Familien zu schaffen."

Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39937
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39937.rss2

Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
cvd@stn.zgs.de


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