Der Tagesspiegel: Knapp 50 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen in Berlin
Geschrieben am 16-07-2006 |
Berlin (ots) - In Berlin melden immer mehr Verbraucher Insolvenz an. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres lag die Zahl bei 3540 - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,5 Prozent. Das berichtet der Tagesspiegel (Montagausgabe) unter Berufung auf die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. "Berlin ist die Stadt mit den zahlungsunwilligsten Bürgern", sagte der geschäftsführende Gesellschafter von Creditreform, Gerhard Wolfram, dem Bericht zufolge. Als Hauptgründe für die hohe Überschuldung nannte er Arbeitslosigkeit, Krankheit und Scheidung.
Deutlich besser ist die Lage dagegen bei den Unternehmensinsolvenzen: Deren Zahl sank im ersten Halbjahr um 28,6 Prozent auf 650. "Die Lage hat sich stabilisiert", sagte Holger Lunau von der Industrie- und Handelskammer (IHK). In Brandenburg verzeichnete Creditreform im ersten Halbjahr 560 Unternehmenskonkurse. Das entspricht einem Rückgang um 16,4 Prozent innerhalb eines Jahres. Bei Privatleuten wurden 2450 Pleiten registriert - ein Anstieg von mehr als 50 Prozent.
Seit 1999 haben nicht nur Unternehmen sondern auch Verbraucher die Möglichkeit, Insolvenz anzumelden. Nach einer Wohlverhaltensphase von sechs Jahren werden ihnen sämtliche Schulden erlassen - vorausgesetzt, die Mehrheit der Gläubiger stimmt zu.
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