Aigner/Grütters: 10-Punkte für einen zukunftsfähigen Hochschulpakt
Geschrieben am 17-07-2006 |
Berlin (ots) - Zur Vorlage des 10-Punkte-Papiers der AG Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklären die bildungs- und forschungspolitische Sprecherin, Ilse Aigner MdB, und der zuständige Berichterstatterin, Prof. Monika Grütters MdB:
Mit einem 10-Punkte-Papier gibt die Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Impulse für den Hochschulpakt 2020. Dieser steht nach der Verabschiedung der Föderalismusreform auf einer sicheren Rechtsgrundlage und muss nun zügig vorangebracht werden.
Es geht um Kapazität und Qualität gleichermaßen. Neben der Föderalismusreform weist der Hochschulpakt den Weg in eine moderne und zukunftsorientierte Hochschulausbildung in Deutschland. So kommt im Interesse der Studierenden endlich auch Bewegung in die Wissenschaftsstrukturen.
Die Instrumente müssen so flexibel sein, dass sie den regional sehr unterschiedlichen Entwicklungen Rechnung tragen. Grundsätzlich gilt, dass zunächst die vorhandenen Kapazitäten in Deutschland ausgenutzt werden müssen, bevor anderenorts neue aufgebaut werden. Obwohl in den neuen Ländern die Abiturientenzahlen in den nächsten Jahren sinken, muss es der Hochschulpakt ermöglichen, die Kapazitäten dort zu erhalten. Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der neuen Länder sind die Hochschulen als Innovationskerne essentiell. Die neuen Länder müssen daher ihre Anforderungen an den Pakt zügig formulieren.
Besonders wichtig ist, dass die Länder sich verpflichten, die Mittel, die sie vom Bund für den Hochschulbau erhalten, mit Landesmitteln in gleicher Höhe wie bisher aufzustocken. Dazu bedarf es einer entsprechenden Selbstverpflichtung der Länder.
"Intelligenter und flexibler Einsatz" heißt die Devise bei der Erweiterung der Personalkapazitäten. Stärker als bisher am tatsächlichen Bedarf orientiert, gehört dazu die Einführung. der Personalkategorie des Lecturers ebenso wie die Einrichtung und Förderung von Forschungsprofessuren. Forschung und Lehre gehören an Universitäten untrennbar zusammen, müssen aber nicht unbedingt immer in Personalunion betrieben werden. Für den einzelnen Hochschullehrer sollten forschungs- und lehrintensive Zeiten abwechseln können.
Beim Hochschulpakt darf es nicht nur um die Frage gehen, was der Bund und was die Länder zahlen, sondern auch um die Erschließung privater Mittel. Die Hochschulen müssen für diese Aufgabe aufgestellt werden mit Anreizsystemen, wie der Forschungsprämie zur Einwerbung von Forschungsaufträgen aus der mittelständischen Wirtschaft, durch die Erleichterung der Einstellungen von Personal auf Drittmittelstellen, vor allem aber durch mehr finanzielle Autonomie auf der Einnahmen- wie Ausgabenseite. Die Hochschulen müssen sich sowohl über die Vermarktung von Forschungsergebnissen, über Spin-Off-Unternehmen und das eigenverantwortliche Management ihrer Gebäude und Flächen Finanzmittel erschließen können.
Mehr Effizienz im Hochschulsystem heißt, mehr Studierende als bisher zu einem Abschluss zu bringen. Nicht die Steigerung der Studierendenquote, sondern der Absolventenquote ist die richtige Zielmarke für den Hochschulpakt. Neben der Verbesserung der Betreuung sind gezielte Hilfen zur Professionalisierung von Studienberatung und Studierendenauswahl durch die Hochschulen wichtiger Teil des Hochschulpaktes.
Eindeutig nicht in den Hochschulpakt gehören Verschiebebahnhöfe, wie der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministers Zöllner, nach dem die Herkunftsländer für die in anderen Bundesländern studierenden Landeskinder zahlen sollen. Weder würden bei bundesweiter Betrachtung Kapazitäten aufgebaut, noch die Qualität von Lehre und Forschung verbessert.
Das Papier ist unter der Adresse http://www.cducsu.de/upload/hochschulpakt060714.pdf abrufbar.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
21644
weitere Artikel:
- Singhammer: Demographische Scheinrendite muss an Familien zurückfließen Berlin (ots) - Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen der Studie der Bosch-Stiftung in Kooperation mit der WELT, erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Die Geburtenrate hat in Deutschland ein neues Rekordtief erreicht. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wurde die Marke von 700 000 unterschritten. Die dramatischen Auswirkungen auf Renten-, Kranken-, und Pflegeversicherung, auf Arbeits- und Wohnungsmärkte, auf die Auslastung der kommunalen Infrastruktur und die öffentlichen mehr...
- Nach der Reform ist der vor Reform? Presseinformation zur Handelsblatt Konferenz Aufbruch in ein neues Gesundheitssystem Umsetzungskonzepte für PKV und GKV (31. August und 1. September 2006; Bonn) Düsseldorf (ots) - Bonn, Juli 2006. "Enttäuschte Hoffnungen und vertane Chancen", sieht der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup, in dem von der großen Koalition vereinbarten Kompromiss zur Gesundheitsreform. Besonders die Finanzierungsseite und die Entkopplung der Gesundheits- und Arbeitskosten bleiben seiner Ansicht nach hinter den Erwartungen zurück. Auf der Handelsblatt Konferenz "Aufbruch in eine neues Gesundheitssystem" (31. August und 1. September 2006, Bonn) stellt Rürup die Kriterien für ein Reformprogramm mehr...
- Zum Welt-Artikel "Rente wird zum Verlust-Geschäft" Berlin (ots) - "Die Welt" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass immer mehr junge Menschen aus der gesetzlichen Rentenversicherung weniger herausbekommen, als sie eingezahlt haben. Diese Aussage wird von der Deutschen Rentenversicherung Bund als unrichtig zurückgewiesen. Die Untersuchungen unabhängiger Institutionen sind bislang regelmäßig zu dem Ergebnis gekommen, dass die Renditen in der gesetzlichen Rentenversicherung auch langfristig positiv sein werden. Die Renditeberechnungen der Rentenversicherung werden gestützt durch vergleichbare mehr...
- Grünes Licht für LKW-Maut auf Bundesstraßen - Problem Ausweichverkehr weiter verharmlost Berlin (ots) - Berlin. Die Allianz pro Schiene begrüßt aktuelle Meldungen, wonach die EU-Kommission keine Einwände gegen die Bemautung von Bundesstraßen hat. Damit hat es nun die Bundesregierung in der Hand, die Mautprellerei einzudämmen. Das Schienenbündnis kritisiert jedoch, dass die Länder dem Bund lediglich drei Bundesstraßenabschnitte für eine Bemautung ab Januar 2007 vorgeschlagen haben. "Das Problem Ausweichverkehr wird weiterhin verharmlost. Unabhängige Untersuchungen zeigen, dass LKW auf weit mehr Strecken ausweichen. Die Leidtragenden mehr...
- Festakt zum Jubiläum der Interessenvertretung der Soldaten am Gründungsstandort Munster Munster (ots) - Generalinspekteur würdigt 50 Jahre Deutscher BundeswehrVerband "Geburtsstunde eines revolutionären Selbstverständnisses" Einen bedeutenden Partner der Streitkräfte hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, den Deutschen BundeswehrVerband genannt. Zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Interessenvertretung der Soldaten pries Schneiderhan am Freitag, 14. Juli, den Mut der 55 Männer, die auf den Tag genau 50 Jahre zuvor den Verband im niedersächsischen Munster-Lager aus der Taufe gehoben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|