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Vorsicht vor Pestiziden in Johannisbeeren, Stachelbeeren und Kirschen / Greenpeace findet mehr Grenzwert-Überschreitungen und illegale Spritzmittel

Geschrieben am 17-07-2006

Hamburg (ots) - Nach einem neuen Greenpeace-Test sind
konventionell angebaute Johannis-, Stachelbeeren und Kirschen aus dem
Angebot der sechs größten deutschen Supermarktketten häufig stark mit
giftigen Spritzmitteln belastet. In 88 Prozent der Proben fanden die
Umweltschützer Pestizid-Rückstände. Rund 30 Prozent der getesteten
Beeren und 15 Prozent der Kirschen aus konventionellem Anbau bewertet
Greenpeace als "mangelhaft und nicht empfehlenswert". In fünf Prozent
der Kirschen, in 17 Prozent der Stachel- und in 28 Prozent der
Johannisbeeren wurden sogar die zulässigen Grenzwerte überschritten -
deutlich mehr als noch im Jahr 2005. Zudem wurden in fünf der 19
Beerenproben aus Deutschland nicht erlaubte Spritzmittel
nachgewiesen. Greenpeace erstattete Anzeige gegen die Produzenten und
gegen die Konzerne Aldi, EDEKA, Kaufhof, Real und Tengelmann.
Bio-Obst war einwandfrei.

"In diesem Jahr fanden wir bei Johannisbeeren drei Mal mehr
Grenzwertüberschreitungen als noch 2005. Die Pestizid-Rückstände
können gesundheitsgefährdend sein", urteilt Greenpeace-Chemieexperte
Manfred Krautter. "Im Schnitt steckten in jeder Probe drei Pestizide
gleichzeitig, das sind bedenkliche Giftcocktails." Viele der
insgesamt 23 nachgewiesenen Pestizide sind Krebs erregend,
nervengiftig oder können den Hormonhaushalt und die Fortpflanzung
beeinträchtigen. "Das vor drei Jahren gestartete
Pflanzenschutz-Kontrollprogramm von Bund und Ländern hat bisher
versagt. Die Bundesländer müssen endlich die Lebensmittelkontrollen
verbessern und die Überwachung der Obstbauern massiv verschärfen. Die
Handelsketten müssen garantieren, nur noch einwandfreie Ware zu
verkaufen", fordert Krautter.

Greenpeace-Mitarbeiter hatten Anfang Juli in Berlin, Frankfurt,
Hamburg, Kassel, Köln, Leipzig und Nürnberg 45 Proben von Kirschen
und Strauchbeeren gekauft. Sie stammen aus dem Angebot von Aldi,
Edeka, Lidl, Metro/Real, Rewe/Minimal, Edeka, Tengelmann/Plus sowie
aus drei Bio-Märkten. Ein anerkanntes Speziallabor hat die Beeren auf
Rückstände von 350 Pestiziden untersucht. Einwandfrei war in allen
Fällen die geprüfte Bio-Ware, in der keine Pestizide nachweisbar
waren.

"Obwohl nur 53 Prozent der Proben aus Deutschland stammen,
entfallen 80 Prozent der Höchstmengenüberschreitungen auf deutsche
Ware, vor allem aus Baden-Württemberg. Viele Obstbauern spritzen dort
offenbar auch illegale Pestizide. Ein schlechtes Zeugnis für Essen
aus Deutschland", kritisiert Krautter. Schon vor einem Jahr hatte
Greenpeace illegale Pestizide in Strauchbeeren aus dem Südwest-Staat
gefunden, worauf das Bundesland und der Bauernverband
Abhilfemaßnahmen angekündigt hatten. Greenpeace empfiehlt
Verbrauchern Bio-Ware und als Einkaufshilfe die kostenlosen
Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Pestizide" und "Pestizide aus dem
Supermarkt".

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Krautter, Tel.: 040 - 30618 358, oder Pressesprecherin Simone
Miller, Tel.: 040 -30618 343. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040 -
30618 376. Die Testergebnisse sowie die Ratgeber "Essen ohne
Pestizide" und "Pestizide aus dem Supermarkt" können kostenlos
abgerufen werden unter 040-30618-120 oder unter www.greenpeace.de.
Einen Bericht und Hintergründe zu diesem Test gibt es heute in der
ZDF-Sendung WISO um 19.25 Uhr.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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