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Deutsche Marine - Pressemeldung (Feature): Zwei Westfalen in der Offizierausbildung der Marine - von der Lippe an die Flensburger Förde

Geschrieben am 30-07-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Flensburg - Westfalen, im Juli 2009: Pünktlich zum Beginn der
Sommerferien steigen die Temperaturen. Schulabgänger feiern mit
Abschluss oder Abitur in der Tasche das Ende ihrer Schulzeit. Urlaub
- eine Zeit zum Genießen. Zwei junge Westfalen fallen komplett aus
diesem Raster. Sie müssen aufstehen, wenn ihre ehemaligen
Klassenkameraden ins Bett gehen. Sie lernen marschieren, Waffen
zerlegen und Zelte aufbauen. Zuhause an der Lippe steht dagegen die
korrekte Handhabung von Sonnencreme auf dem Programm. Aber Joschka
Schmid (20) und Isabelle Pella (19) haben ihre Gründe, diese
Entbehrungen auf sich zu nehmen. Sie verfolgen dasselbe große Ziel:
Offizier bei der Deutschen Marine.

Die ersten Schritte in die neue Welt

Für ihr Ziel reisen die Beiden etwa 400 Kilometer von der Lippe
bis an die Flensburger Förde. Er kommt aus Lage, sie aus Lemgo. Am 1.
Juli treten sie zusammen mit 149 weiteren Kameraden an der
Marineschule Mürwik ihren Dienst an. Gemeinsam durchlaufen sie nun
die sechswöchige Grundausbildung, die immer am Anfang der
Offizierausbildung steht. Den Rekruten werden in dieser Zeit die
Grundlagen des Soldatendaseins vermittelt. Wesentliche Aspekte sind
das Wissen um ihre Rechte und Pflichten als Soldat und die
Anforderungen des Zusammenlebens in einer militärischen Gemeinschaft.
Nicht zuletzt lernen sie das Element Wasser kennen.

Erste Ausbildungsgänge

Die Handwaffenschießausbildung (HWS) ist ein wichtiger Pfeiler der
Ausbildung. So auch für den Zug 23, zu dem Matrose Schmid gehört.
Wirklich geschossen wird aber noch lange nicht. Erst müssen die
Offizieranwärter mit ihrer Waffe richtig umgehen können. Begonnen
wird mit dem Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen, was Schmid und
seine Kameraden an der Pistole P8 üben. Dabei werden sie von ihren
Ausbildern unterstützt und auf Fehler bei der Handhabung hingewiesen.
Für Isabelle Pella und die Rekruten des Zuges 21 steht
Zeltbau-Unterricht auf dem Programm. Auf einer der zahlreichen Wiesen
der Marineschule zeigen die Ausbilder den Rekruten den Aufbau des
Zweimannzelts. Im Anschluss versuchen sich die Rekruten selbst.

Der Weg zur Marine

"Ich war mir seit der zehnten Klasse sicher, zur Bundeswehr zu
wollen", berichtet die 19-jährige. "Ein Wehrdienstberater war bei uns
in der Schule, der gab mir den ersten Anstoß." Da steuerte sie noch
auf einen Realschulabschluss zu. Doch mit dem Ziel vor Augen, es zum
Bundeswehroffizier zu schaffen, machte sie schließlich auf der
Karla-Raveh-Gesamtschule in Lemgo ihr Abitur. "Zur Orientierung habe
ich mir auf eigene Faust Praktika und Truppenbesuche gesucht. Ich war
zum Beispiel bei den Fallschirmjägern, in einigen Heereskasernen und
mit treff.bundeswehr.de auf Sardinien. "Aber", wendet sie ein,
"schließlich habe ich mich für die Marine entschieden, weil mich die
Seefahrt reizt. Und ich mag, wie familiär und traditionell es in der
Marine zugeht. Die Schule hier ist ein sehr gutes Beispiel." Die
Marineschule Mürwik ist eine der ältesten Schulen der Marine und wird
sehr traditionsbewusst geführt. 2010 feiert das sogenannte "Rote
Schloss am Meer" seinen 100. Geburtstag.

Traumberuf Hubschrauberpilot

Für Joschka Schmid stand eines schon lange fest: "Ich will
fliegen." Nur wie der Weg zur Erfüllung seines Traums aussehen
sollte, das wusste er noch nicht genau. Er dachte erst an die
Polizei, aber die Chance Pilot bei der Deutschen Marine zu werden,
wollte er sich nicht entgehen lassen. "Am liebsten würde ich den
Bordhubschrauber "Sea Lynx" fliegen", sagt er. Der Matrose hat die
ersten Hürden bis hin zum dem Platz im Cockpit bereits überwunden.
"Durch die drei Auswahl-Phasen habe ich es geschafft", sagt er nicht
ohne Stolz. Jeder, der für die Bundeswehr einen Hubschrauber oder ein
Flugzeug fliegen will, muss diese Phasen durchlaufen. Phase I stellt
die Prüfung auf Offiziertauglichkeit dar. In Phase II werden in
Fürstenfeldbruck flugmedizinische und fliegerpsychologische Tests
unterzogen. Abschließend folgt in Phase III die fliegerische
Lernprobe, wofür die Bewerber unter anderem in einen Flugsimulator
gehen. Das Auswahlverfahren ist sehr fordernd und die Zahl der für
die Pilotenausbildung zugelassenen Anwärter klein.

Die Offizierausbildung bei der Deutschen Marine

Nach der Grundausbildung folgen für die beiden Westfalen weitere
Ausbildungsgänge, die in unterschiedlicher Reihenfolge durchgeführt
werden können. Ein Baustein ist die infanteristische Ausbildung in
Plön. Sie dauert sechs Wochen. Aufbauend auf die Grundausbildung
werden die Grundlagen in der Handwaffen-, Wach-, Schieß- und ABC-
Ausbildung gefestigt und schrittweise ausgebaut. Des Weiteren liegt
der Schwerpunkt nun in der Geländeausbildung sowie in der Übernahme
der Verantwortung als Wachsoldat.
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die seemännische Basisausbildung.
Die Offizieranwärter begeben sich rund sechs Wochen auf eine
Ausbildungsreise mit dem Segelschulschiff "Gorch Fock". Die jungen
Soldaten kommen hier erstmals mit der Seefahrt in Berührung. Sie
erhalten einen nachhaltigen Eindruck vom Bordleben, sowie den
Auswirkungen der Naturgewalten auf Schiff und Besatzung. Nicht
zuletzt, aber auch ein Bild von der Schönheit der Seefahrt. In diesem
frühen Stadium der beruflichen Prägung erfahren die zukünftigen
Seeoffiziere, was es bedeuten kann, seine eigenen Bedürfnisse oder
Interessen hinter Auftrag und Fürsorge zu stellen. Darüber hinaus
erlernen die Offizieranwärter elementare seemännische und
meteorologische Fertigkeiten.

Navigation gehört dazu

Nicht fehlen darf natürlich ein Ausbildungsgang in Sachen
Navigation, der ebenfalls sechs Wochen dauert. Im Verlauf dieses
Ausbildungsmoduls erhält der Offizieranwärter eine grundlegende
Ausbildung in Navigation, Nautischer Gesetzeskunde, wie auch in der
Handhabung von Kraft- und Segelbooten. Ferner nimmt die
Sportausbildung wieder eine größere Rolle ein. Dabei geht es um die
Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ein weiterer
wichtiger Faktor der Ausbildung ist der Englischunterricht. Dieser
soll sie so gut wie möglich für die zukünftigen Aufgaben im
multinationalen Umfeld vorzubereiten.

Nicht nur Spaß

Die Meinungen über die schönsten Seiten der Ausbildung gehen
leicht auseinander "Die immer wieder stattfindenden Wettkämpfe
zwischen den Ausbildungszügen finde ich am Besten ", sagt Schmid.
"Mir hat der 8-Kilometer-Marsch gefallen", meint Matrose Pella. "Vor
allem die militärischen Sportübungen machen viel Spaß. Bisher bereue
ich es absolut nicht, mich für die Bundeswehr entschieden zu haben."
Das sieht ihr Kamerad auch so. "Wenn ich unzufrieden sein würde, wäre
ich nicht mehr hier." Am 7. August haben die Rekruten ihre
Vereidigung. "Darauf freue ich mich schon", meint Schmid. "Ich bin
mehr gespannt auf unsere Geländeübung", sagt Pella. In einem sind
sich die Rekruten aus Westfalen aber einig: "Die Fahrt mit der "Gorch
Fock" - darauf freuen wir uns am meisten."

Hinweis für Journalisten: Sie wollen mit einem Offizieranwärter
aus Ihrer Region sprechen? Wir stellen den Kontakt her. Eine
Pressemitteilung zur Vereidigung der Offizieranwärter an der
Marineschule Mürwik folgt in Kürze.

Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.
Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei
News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche
Marine".

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See
Katja Messinger
Telefon: 04631 - 666 - 4412
piz@marine.de


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