Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum SPD-Wahlkampfteam
Geschrieben am 30-07-2009 |
Bielefeld (ots) - Manchmal verrät ein Satz alles. Frank-Walter Steinmeier hat gestern diesen Satz gesagt: »Wir müssen klarmachen, was passiert, wenn die SPD nicht regiert.« Wer böse ist, übersetzt das mit: Wir ahnen, dass wir nicht gewinnen können, nun wollen wir wenigstens nicht verlieren. Der Wahlkampf des Kandidaten aus dem lippischen Brakelsiek scheint unter einem schlechten Stern zu stehen. Die Präsentation des Wahlprogramms war überschattet vom Debakel bei der Europawahl. Und die Präsentation des Wahlkampfteams ist, allen Ausweichmanövern zum Trotz, arg unter die Räder von Ulla Schmidts Dienstwagen geraten. Abermals verheerende Umfragewerte für die Partei und ihren Spitzenmann kamen in dieser Woche dazu. Die SPD ist in schwerer See. Ihr fehlt ein Kompass. Sie weiß nicht, welchen Kurs sie steuern soll. Was bleibt, ist nur die Hoffnung. Die SPD hofft, ihre Anhänger mobilisieren zu können. In der Tat schlummern hier beträchtliche Reserven. Auch das ist ein Ergebnis der Europawahl. Viele derer, die am 7. Juni nicht gewählt haben, hätten die SPD gewählt. Die SPD hofft auf das Gesetz der Serie. 2002 verwandelte die Partei dank Hochwasser und Gummistiefeln eine sicher geglaubte Niederlage in einen Sieg. 2005 pulverisierte sie einen schier aussichtslosen Rückstand und blieb immerhin in der Regierung. Vor allem aber hofft die SPD auf das »Schreckgespenst« Schwarz-Gelb. Die Angst vor »neoliberaler Politik« soll die Menschen davon abhalten, Union und FDP zu einer Mehrheit zu verhelfen. Das SPD-Wahlkampfteam wird diese Angst schüren und zugleich »soziale Gerechtigkeit« predigen. Ein Team, in dem Frauen und Männer gleich stark vertreten sind. Das wiederum ist eine Botschaft an die Wählerinnen. Ob sie ankommt, darf angesichts einer Frau im Kanzleramt und einer Ursula von der Leyen im Familienministerium bezweifelt werden. Viele Namen dieses Teams kennt man. Andere muss man sich nicht merken. Große Überraschungen hat es nicht gegeben. Auch bei der Zusammenstellung seiner Mannschaft ist Steinmeier seinem Stil treu geblieben. Das Ganze mag sachorientiert und solide sein, eine Initialzündung ist es nicht. 59 Tage bleiben der SPD, um zu beweisen, dass sie tatsächlich »die besseren Köpfe und die besseren Ideen« hat. 59 Tage, für die Parteichef Franz Müntefering einen intensiven Wahlkampf verspricht. Wer Müntefering kennt, weiß, dass der kommen wird. Wer die SPD 2009 erlebt, weiß aber auch, dass das nicht mehr automatisch zum Erfolg führen muss. An eine Niederlage mag Steinmeier - zumindest offiziell - nicht denken. Erneut ließ er gestern die Frage unbeantwortet, ob er als Oppositionsführer ins Parlament gehen würde. Tut er es nicht, wird sich Ersatz finden. Andrea Nahles kümmert sich im Wahlkampfteam um die Bildung. Gut möglich, dass sie sich auch nach dem 27. September darum bemüht - um die Bildung einer neuer Mehrheit aus SPD, Grünen und Linken.
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
216739
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Eta-Terror Halle (ots) - Die Terroristen wollten Angst in der Urlaubshochburg säen. Und Chaos auf jener Insel auslösen, auf der sich derzeit mehr als 300 000 Feriengäste aufhalten. Leider ist dieser Bande von Fanatikern dies gestern auch gelungen, wenn auch nur vorübergehend. Man muss Spanien wünschen, dass die Polizei die Terroristen erwischt. Und die Aussichten dafür stehen gut. Dass die baskische Terror-Organisation trotzdem noch, 50 Jahre nach ihrer Gründung, zum Bombenlegen in der Lage ist, liegt daran, dass ihr der Nachwuchs bisher nicht ausging. mehr...
- Bisher erfolgreichstes Jahr in der Sendergeschichte / N24 ist die klare Nr. 1 im wachsenden deutschen Nachrichtenmarkt / N24-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann präsentiert Programmhighlights in Düss Berlin (ots) - Beim heutigen "Summerscreening" der ProSiebenSat.1 Media AG zog N24-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann Bilanz des bisherigen TV-Jahres und gab einen Ausblick auf die kommende Programmsaison. Im Juli liegt N24 bei 1,7 Prozent Marktanteil* in der Zielgruppe. Dies ist der bisher höchste Monatsmarktanteil, den der Sender jemals erzielt hat. Auch der Marktanteilstrend für 2009 ist mit 1,4 Prozent** ein Rekordwert. Gleiches gilt für die durchschnittliche Verweildauer, die im Juli bei 13 Minuten liegt (bisheriger Bestwert mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu SPD-Wahlkampfteam Rostock (ots) - Willy Brandt begeisterte die Menschen vor 40 Jahren mit dem Anspruch "mehr Demokratie wagen". Die Steinmeier und Co. haben kein zündendes Thema. Außer vielleicht: Lasst uns bitte weiter mitregieren, denn Opposition ist Mist. Eine winzige Chance hat die SPD allerdings noch, wenigstens einen Zipfel der Macht in einer erneuten großen Koalition zu behalten. Wenn sie ihre Themen als scharfes Kontrastprogramm zu Schwarz-Gelb präsentiert, wenn sie die Westerwelle und Co. als neoliberale Wegbereiter der Krise haftbar macht. Doch mehr...
- Landeszeitung Lüneburg: ,,So wichtig wie die Mondlandung" -- Enegieexpertin Dr. Kirsten Westphal fordert Umsetzung des Solarprojekts ,,Desertec" Lüneburg (ots) - Mit riesigen Solarkraftwerken in der nordafrikanischen Wüste wollen 15 Unternehmen Strom erzeugen und nach Europa transportieren. Am Projekt ,,Desertec" sind unter anderem die Münchener Rück, RWE, E.ON, die Deutsche Bank sowie Firmen aus der Solarwirtschaft beteiligt. Die Idee wird kontrovers diskutiert, obwohl noch ein weiteres derartiges Großprojekt existiert: Der Solarplan der EU. Dr. Kirsten Westphal von der Stiftung Wissenschaft und Politik, einer Denkfabrik der Bundesregierung, ist sich sicher: "Trotz aller Risiken mehr...
- WAZ: Mitten ins Herz. Kommentar von Gudrun Büscher Essen (ots) - Der Anschlag traf Mallorca mitten ins Herz. Und die Botschaft der ETA zum 50. Jahrestag ihrer Terrororganisation war ebenso klar wie kaltblütig: Wir geben den Kampf nicht auf. Der Anschlag macht Albträume wahr, weil zwei Polizisten starben und auch die Touristen betroffen sind. Stundenlang auf einem Flughafen festzusitzen, ist nicht die Vorstellung von Urlaub, die man sich beim Buchen wünscht. Die Urlaubsregionen Spaniens aber unsicher zu machen, die Touristen abzuschrecken und so die spanische Wirtschaft zu schädigen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|