(Registrieren)

Erholung setzt ein: Lageeinschätzung im Juli gestiegen

Geschrieben am 31-07-2009

Frankfurt (ots) - Lageurteile bei Mittelständlern und
Großunternehmen verbessert Anstieg der Geschäftserwartungen setzt
sich fort Verbesserungen insbesondere beim Verarbeitenden Gewerbe
Deutlicher Einbruch beim Einzelhandel zu befürchten

Im Juli hellte sich das Geschäftsklima bei den kleinen und
mittleren Unternehmen sowie bei den Großunternehmen weiter auf. Für
die mittelständischen Unternehmen stieg der gemeinsam von der KfW
Bankengruppe und dem ifo-Institut berechnete Indikator um 2,4 Zähler
auf -12,4 Saldenpunkte. Damit entfernt sich das Geschäftsklima nicht
nur deutlich von dem im März dieses Jahres erreichten historischen
Tiefpunkt, der Indikator liegt mittlerweile für den Mittelstand auch
wieder oberhalb der Talsohle "normaler" Rezessionen.

Ermutigend an den aktuellen Daten ist, dass sich neben den bereits
zum siebten Mal in Folge gestiegenen Geschäftserwartungen nun auch
die Lageeinschätzungen gegenüber dem Vormonat aufhellten. Bei den
Großunternehmen wurde hier ein Plus von 4,7 Zählern verzeichnet, beim
Mittelstand stieg die Lageeinschätzung um 3,2 Zähler.

"In den Juli-Daten des KfW-ifo-Geschäftsklimas zeichnet sich eine
konjunkturelle Erholung ab, die nun nicht mehr alleine auf
positiveren Geschäftserwartungen, sondern auch auf besseren
Lageurteilen fußt. Die Erholung dürfte jedoch sehr heterogen
verlaufen. Während sich die Situation beim Verarbeitenden Gewerbe
spürbar verbessern sollte, lassen die Einzelhandels-Daten einen
deutlichen Einbruch der Geschäftstätigkeit befürchten. Vor dem
Hintergrund dieser gemischten Aussichten ist weiterhin von einem eher
mühsamen Aufschwung auszugehen", sagte Dr. Norbert Irsch,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Im Gegensatz zum Mittelstand fiel der Anstieg des Geschäftsklimas
bei den Großunternehmen mit einem Plus von 5,5 Zählern zwar etwas
kräftiger aus, dafür deutet das aktuelle Niveau von -22,4
Saldenpunkten unverändert auf eine außergewöhnlich angespannte
Situation hin (zum Vergleich: Der Tiefpunkt der vorangegangenen
Rezession lag im Januar 2002 bei -18,9 Saldenpunkten). Die großen
Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößenklassen des
KfW-ifo-Geschäftsklimas lassen sich dabei überwiegend aus der
unterschiedlichen Entwicklung der Lageurteile erklären. Diese fallen
bei Großunternehmen weiterhin mehr als doppelt so schlecht aus wie
bei mittelständischen Unternehmen (-34,0 im Vergleich zu -15,2
Saldenpunkten), wohingegen sich die Geschäftserwartungen bei den
Großunternehmen nach einem weiteren starken Anstieg im Juli nahezu
auf dem Niveau des Mittelstandes bewegen (-10,1 im Vergleich zu -9,7
Saldenpunkten).

Ein Blick auf die Hauptwirtschaftsbereiche offenbart, dass die
positive Entwicklung im Juli insbesondere von Verbesserungen im
Verarbeitenden Gewerbe (+3,5 Zähler beim Mittelstand, +6,8 Zähler bei
den Großunternehmen) getrieben wurde. Daneben entwickelte sich auch
die Situation bei den Großunternehmen im Großhandel dynamisch (+6,2
Zähler). Das Bauhauptgewerbe sowie der Einzelhandel konnten ihre
vergleichsweise gute Position gegenüber dem Vormonat behaupten.

Perspektivisch dürfte sich die Erholung im Verarbeitenden Gewerbe
- und hier insbesondere bei den Großunternehmen - in den nächsten
Monaten fortsetzen.

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe befindet sich aktuell
weiterhin auf sehr niedrigem Niveau und die Branche sollte von der
sich abzeichnenden Erholung der Weltwirtschaft überdurchschnittlich
profitieren. Hierauf deutet auch die hohe Differenz zwischen den
Lageurteilen (-57,0 Saldenpunkte) und den Geschäftserwartungen (-7,7
Saldenpunkte) bei den Großunternehmen im Verarbeitenden Gewerbe hin.
Das Bauhauptgewerbe, das in der zweiten Jahreshälfte stärker von den
staatlichen Konjunkturmaßnahmen profitieren dürfte, sollte seine
heutige Position zumindest verteidigen können. Kritisch ist die
Situation dagegen beim Einzelhandel, der momentan noch vom sinkenden
Preisniveau und der damit einhergehenden erhöhten Kaufkraft sowie dem
bislang nur relativ moderat betroffenen Arbeitsmarkt gestützt wird.
Hier wird die Lage bei mittelständischen Unternehmen mit +18,6
Saldenpunkten bewertet. Die Geschäftserwartungen dagegen liegen bei
-9,7 Saldenpunkten. Noch drastischer fällt die Bewertung bei den
Großunternehmen im Einzelhandel aus, die ihre Lage mit +30,1
Saldenpunkten und ihre Geschäftserwartungen mit -26,1 Saldenpunkten
einschätzen.

Die Datentabelle und Grafiken des Indikators sind unter www.kfw.de
in der Kategorie "Research" abrufbar.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Für Rückfragen der Presse:
Dr. Charis Pöthig
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel.: 069 7431-4683, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: charis.poethig@kfw.de, Internet: www.kfw.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

216819

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Ärzte fordern Informationkampagne zur Schweinegrippe Düsseldorf (ots) - Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Leonhard Hansen, hat eine Informationskampagne zur Impfung gegen die Schweinegrippe gefordert. "Es ist unbedingt erforderlich, öffentlich klarzumachen, wem im Herbst eine Impfung zusteht", sagte Hansen der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Andernfalls werde es in Arztpraxen zum Massenandrang kommen, wenn Ende September der Impstoff gegen die Schweinegrippe vorhanden ist. "Ärzte können Patienten nur schwer zurückschicken, die in ihre Praxen kommen und den Grippeschutz mehr...

  • Der Tagesspiegel: Grüne: HRE kostet den Bund noch zehn Milliarden Euro Berlin (ots) - Die Rettung des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) wird den Staat noch mindestens zehn Milliarden Euro kosten. Das erwartet Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen und Obmann seiner Fraktion im HRE-Untersuchungssausschuss. "Die HRE wird vermutlich noch sehr teuer für den deutschen Steuerzahler. Da kommen Kosten von zehn Milliarden Euro und mehr auf uns zu, weil der Staat als Eigentümer für die Verluste aufkommen muss", sagte er dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). Bislang wird die mittlerweile fast mehr...

  • Esser übernimmt Verbandsführung des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks Sankt Augustin (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Elmar Esser (39) übernimmt am 1. August 2009 die Hauptgeschäftsführung beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Der Rechtsanwalt wird Nachfolger von Michael von Bock und Polach, der seit 1976 die Interessen des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks gegenüber Wirtschaft und Politik vertrat. Der langjährige Hauptgeschäftsführer wechselt nach Vollendung seines 65. Lebensjahres mehr...

  • Ferring stiftet USD 3 Millionen für die Royal Textile Academy of Bhutan SAINT- PREX, Schweiz, July 31 (ots/PRNewswire) - Frederik Paulsen, Chairman von Ferring Pharmaceuticals, einem Pharmaunternehmen welches auf allen grossen europäischen Märkten und in den Vereinigten Staaten präsent ist, kündigte eine Spende in Höhe von USD 3 Millionen für die Royal Textile Academy of Bhutan an. Dieses Geld soll für die Schaffung und Entwicklung eines neuen Kulturzentrums in der bhutanesischen Hauptstadt Thimphu verwendet werden. Bhutan ist weltweit für die Schönheit seiner Textilien bekannt, die von bhutanesischen Webern mehr...

  • Arcor wird Vodafone (Mit Bild) / DSL und Mobilfunk gebündelt unter der Marke Vodafone / Arcor AG heißt ab 1. August Vodafone AG Düsseldorf/Eschborn (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Am 1. August 2009 startet eine neue Zeitrechnung in der Telekommunikation: Aus der Marke Arcor wird Vodafone. Der Namenswechsel ist ein Meilenstein beim Zusammenwachsen des Eschborner Festnetzanbieters mit Vodafone Deutschland unter der künftig gemeinsamen Marke Vodafone. Auch der Firmenname ändert sich: die bisherige Arcor AG & Co. KG heißt künftig Vodafone AG & Co. KG. Alle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht