RNZ: Ungerecht - Kommentar zu Bundesverfassungsgericht/Wehrpflicht
Geschrieben am 31-07-2009 |
Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Diesmal haben sich die Verfassungsrichter in Karlsruhe noch geweigert, ein Urteil über die Wehrpflicht zu fällen. Dabei lassen sich die Lücken in der Wehrgerechtigkeit allenfalls in der Statistik kaschieren. In der Realität sind sie längst offensichtlich. Nicht einmal mehr jeder Fünfte der heute 25-Jährigen musste zur Bundeswehr. Die Zahl der Wehrdienstleistenden ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Das ist wenig verwunderlich. Denn die Aufgaben des Militärs haben sich grundlegend gewandelt. In Zeiten der Auslandseinsätze und der zunehmenden Spezialisierung der Soldaten gibt es für Wehrdienstleistende kaum noch eine sinnvolle Verwendung. Eine Abschaffung der Wehrpflicht ist dennoch nicht zu erwarten. Zum einen dient sie der Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten. Zum anderen gäbe es ohne sie auch keine Zivildienstleistenden. Deren Ersatz durch Vollzeitstellen aber würde die Gesundheits- und Pflegekosten weiter steigen lassen. Nicht zuletzt dient die Wehrpflicht der Verankerung des Militärs in der Gesellschaft - die in Deutschland von historischer Bedeutung ist. Die Politik sollte daher nicht abwarten, bis die Gerichte über die Wehrpflicht entscheiden, sondern diese rechtzeitig zukunftsfest machen. Die nahezu willkürliche Auswahl durch eine großzügige Ausmusterungspraxis ist hierzu der falsche Weg.
Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2
Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Manfred Fritz Telefon: +49 (06221) 519-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
216920
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: zur Wochenarbeitszeit in Deutschland Berlin (ots) - Damit ist sie bewiesen, die Mär von den fleißigen und arbeitswütigen Deutschen: Eine EU-Studie brachte zutage, dass hierzulande durchschnittlich über 41 Stunden arbeitet, wer Arbeit hat. Damit ist aber gleichzeitig das Märchen widerlegt, dass es zu wenig Arbeit für alle gebe. Das wachsende Heer der Erwerbslosen kann sich nämlich nicht über zu viel, sondern nur über zu wenig Wochenarbeitszeit beschweren. Dabei könnte die Lösung so einfach sein: Alle zu arbeitenden Stunden werden gerecht unter denen aufgeteilt, die einen mehr...
- Mindener Tageblatt: Kommentar zu Wehrpflicht und Wehrgerechtigkeit Auf kaltem Wege abgeschafft Minden (ots) - Von Christoph Pepper Mit der Sache hat sich das Bundesverfassungsgericht nicht auseinandergesetzt, es entschied anhand einer Formfrage. Kein Grund also für die Verteidiger der Wehrpflicht, einen juristischen Sieg zu feiern. Die Wehrpflicht bleibt eine drängende Frage an die Politik - und da gehört sie auch hin. Man braucht kein Gericht zur Feststellung, dass es mit der Wehrgerechtigkeit derzeit tatsächlich nicht weit her ist, wenn mehr als 60 Prozent der dienstpflichtigen Männer weder Wehr- noch Ersatzdienst leisten. Unter mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Arbeitsmarkt BDA: Jährliche Arbeitszeiten der Deutschen weit unter EU-Durchschnitt Halle (ots) - Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Reinhard Göhner, hat der Darstellung widersprochen, dass die Deutschen länger arbeiteten. Der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) sagte Göhner: "Die Studie bezieht sich auf die Daten des Jahres 2008. Die effektive Wochenarbeitszeit spiegelt die gute Konjunktur im vergangenen Jahr wider." Berücksichtige man die durchschnittlich 40,5 Urlaubs- und Feiertag in Deutschland gegenüber 34,2 Tagen im EU-Durchschnitt, liege die tarifvertraglich vereinbarte mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Arbeitszeit Halle (ots) - Deutschland - ein kollektiver Freizeitpark? Ein Freizeitpark gewinnt keine Exportweltmeisterschaft, mit faulen Mitarbeitern lässt sich die leistungsstärkste Industrie der Welt nicht am Laufen halten. Wem das als Beweis für den offensichtlichen Fleiß der Deutschen nicht ausreicht, der werfe einen Blick in eine aktuelle Studie zu den Arbeitszeiten in der EU. Danach arbeiten die Beschäftigten hierzulande mit 41,2 Wochenstunden deutlich länger als die Tarifverträge es vorsehen - und in den meisten anderen Staaten der Europäischen mehr...
- Berliner Morgenpost: Kommentar - Jetzt erst recht nach Mallorca! Berlin (ots) - Das Attentat von Palmanova bringt auch in Deutschland den ältesten Terrorherd Europas in Erinnerung. Im Baskenland, Spaniens wunderschöner, wohlhabender Nordostecke, hatte die Gewalt während der 50 Eta-Jahre niemals aufgehört. Nur gelegentlich war der Terror der Radikalen in deutschen Medien mehr als eine kurze Meldung wert. Schließlich liegen die Touristenzentren am Mittelmeer Hunderte Kilometer entfernt. Gerade auf Mallorca fühlte man sich stets einigermaßen sicher vor der Mordlust der Separatisten. Das erklärt auch die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|