Lausitzer Rundschau: Nach dem Bombenanschlag auf Mallorca / Eingeholt von der Franco-Zeit
Geschrieben am 31-07-2009 |
Cottbus (ots) - Ein wahnsinniger Terrorkrieg. Ohne Sinn und Verstand. Gegen Spanien, jenes demokratische, moderne und weltoffene Königreich. Das jedes Jahr mehr als 50 Millionen ausländische Urlauber außerordentlich gastfreundlich aufnimmt. Ein Land, das nach dem Ende der Franco-Diktatur einen bewundernswerten Aufstieg zu einem bedeutenden, verlässlichen Partner der EU erlebte. Warum also dieser Bomben-Irrsinn der Eta? Eine Terror-Organisation aus dem nordspanischen Baskenland, die heute immer noch behauptet, dass Spanien eine Diktatur sei. Und dass die Baskenregion vom spanischen Staat heute noch, wie damals unter General Franco, unterdrückt werde. Und deswegen abgespalten werden müsse. Dieser Extremistenbewegung sichert das Märchen vom unterdrückten Baskenland erheblichen Einfluss und große Macht. Denn die Eta ist keineswegs nur eine kleine Gruppe durchgeknallter Terroristen. Die Eta ist eine Mafia, die viel Geld mit Drogenschmuggel, Waffengeschäften und Schutzgelderpressung verdient. Die Bande aus dem Baskenland besteht aus mehreren Hundert gewaltbereiten und bewaffneten Extremisten, die von mehreren Tausend logistischen Helfern gestützt werden und die annähernd 100 000 politische Aktivisten aus dem Umfeld der inzwischen verbotenen Eta-Parteien hinter sich wissen. Deswegen geht der Eta bis heute der Nachwuchs nicht aus - obwohl die Luft für die Radikalen dünner wird und die Zahl der Mitläufer langsam, aber stetig abzunehmen scheint. Das lässt, zumindest langfristig, auf friedlichere Zeiten hoffen. Auch wenn die Eta nun mit der um die Welt gehenden Nachricht von der Bombe auf Mallorca Stärke beweisen wollte. Immer noch lebt die Propaganda der fanatischen Separatisten davon, dass Spaniens Demokratie es bis heute nicht schaffte, die dunkle Franco-Vergangenheit, im Baskenland wie auch im restlichen Spanien, aufzuarbeiten. Eine ehrliche politische und strafrechtliche Bewältigung findet auch unter Spaniens reformfreudigem Regierungschef, Jose Luis Zapatero, praktisch nicht statt. Man darf nicht verschweigen, dass Spaniens "Caudillo" Franco die eigenwilligen Basken besonders brutal verfolgte: Sie wurden etwa von Francos Guardia-Civil-Polizei geschlagen, wenn sie ihre baskische Sprache auf der Straße benutzten. Diese Erinnerung nährt bis heute die Abneigung vieler Basken gegen Spanien. So gesehen wird Spanien derzeit durch ein schon besiegt geglaubtes Terror-Relikt aus der Franco-Zeit eingeholt. Ein Anachronismus des Wahnsinns, der Spanien, nach dem islamistisch motivierten Terrorismus, das größte Sicherheits-Problem der gesamten Europäischen Union beschert. Dem Land stehen noch schwierige Zeiten bevor. Zeiten in denen es wichtig ist, dass Spanien nicht alleine gelassen wird. Die Erfahrung hat gelehrt, dass sich der Kampf gegen den Terrorismus heutzutage nur mit internationaler Kooperation und Solidarität gewinnen lässt. Das dürfte auch für den Kampf gegen die Eta-Terroristen gelten.
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