Eroberer der Hölle / ZDF-Wissenschaftsmagazin "Abenteuer Forschung"über Leben in der Wüste
Geschrieben am 03-08-2009 |
Mainz (ots) - Wüsten und Halbwüsten bedecken etwa ein Drittel der Landfläche auf der Erde, und sie breiten sich immer weiter aus. Für das ZDF-Wissenschaftsmagazin "Abenteuer Forschung" geht Professor Harald Lesch am Mittwoch, 5. August 2009, 22.15 Uhr, auf Entdeckungsreise in diese unwirtlichen Lebensräume, die trotz aller Widrigkeiten eine erstaunliche Lebensvielfalt bieten.
Die Namib ist eine der ältesten und trockensten Wüsten der Welt. Sie erstreckt sich etwa 2000 Kilometer entlang der Atlantikküste Afrikas. Trotz der Nähe des Meeres regnet es so gut wie nie. Dennoch gibt es in der endlosen Dünenlandschaft erstaunlich vielfältiges Leben. Nicht nur Insekten, auch Schlangen und Eidechsen haben diese heiße Hölle erobert. Selbst Elefanten durchwandern die Dünen. Sie setzen ihren Rüssel als "Sensor" ein und spüren bis zu zwei Meter unter dem Wüstensand Wasser auf.
Seit Jahrtausenden trotzen auch Menschen den extremen Bedingungen in Wüsten. Alte Handelswege führen durch höllisch heiße Landschaften, und glitzernde Großstädte entstehen inmitten lebensfeindlicher Wüsten. Ausgeklügelte Strategien, mit den extremen Bedingungen zurechtzukommen, und gigantischer technischer Aufwand machen es möglich. Doch die Eroberung der Wüsten stößt an Grenzen. Der Raubbau an den wertvollen Wasserressourcen lässt heute schon erahnen, dass es in einigen Jahrzehnten vorbei sein könnte mit dem pulsierenden Leben in manchen Wüstenstädten.
"Abenteuer Forschung" geht auf Entdeckungsreise in verschiedenen Kontinenten. Las Vegas, pulsierende Millionenstadt inmitten einer ausgedehnten Wüstenlandschaft, hängt ab vom Wasser des Colorado. Doch der Fluss, der einst den grandiosen Grand Canyon aus dem Gestein grub, droht zu versiegen. Pläne, die Las Vegas ein Überleben sichern sollen, stoßen auf heftige Widerstände. Farmer fürchten um ihre Existenz: Man plant, das Wasser abzugraben, das heute noch ihre Weiden versorgt. In der libyschen Sahara, stieß man bei der Erdölsuche auf gigantische Wasservorkommen: Ein riesiger natürlicher Wasserspeicher unter der Wüste, ist für das Land, das zu 95 Prozent aus Wüste besteht und in dem keine Flüsse dauerhaft fließen, ein wertvoller Schatz. Mit Hilfe des größten Ingenieurbauwerks der Welt wird das Wüstenwasser durch Betonröhren über Tausende Kilometer zu den Küstenregionen geleitet. Auf der Suche nach dem Ursprung des Wassers stößt man auf die ferne Vergangenheit der Sahara: Vor Tausenden von Jahren lebten hier Krokodile und Nilpferde. Der Niederschlag jener Zeit ist die Quelle des unverhofften Reichtums dieser Tage. Doch: Die Vorräte sind begrenzt. Forscher berechnen, dass sie kaum länger als 50 Jahre ausreichen werden.
Die Gefahr, dass Wasser zum Anlass für politische Konflikte wird, wächst. Schon heute ist die Situation im Nahen Osten entlang des Jordans brisant. Bevölkerungswachstum und steigender Verbrauch lassen erahnen, dass der Verteilungskampf in der Region an Schärfe zunehmen wird. Israel wie Jordanien sind vom Jordanwasser abhängig. Auf den Golanhöhen entspringen wichtige Quellflüsse. Die Kontrolle über die Region bedeutet gleichzeitig die Kontrolle über die Wasserressourcen. In Israel gibt es inzwischen Forschungsprojekte, die einen effizienteren Umgang mit Wasser zum Ziel haben. Außerdem setzt man zunehmend auf Meerwasserentsalzung, um Trinkwasser zu gewinnen. Ein energieaufwändiges Verfahren. Sonnenstrom könnte künftig eine Lösung bieten.
Deutsche Forscher und Firmen wollen sich zu einem ambitionierten Projekt zusammenschließen. Ihr Ziel: Strom aus der Wüste. Sie wollen dort die Kraft der Sonne nutzen, um unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern. Mit der Energie der Sonne ließe sich auf nur zwei Prozent der Sahara genügend Strom produzieren, um den Bedarf der ganzen Welt zu decken. Ein besonderes Verfahren ermöglicht den Transport des Stroms aus der Wüste über weite Strecken, auch nach Deutschland. Berechnungen zufolge würden auf der 3000 Kilometer langen Trasse nur 10 Prozent der Strommenge verloren gehen. Die Eroberung der Wüste könnte so eine ganz neue Qualität gewinnen.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuerforschung
Originaltext: ZDF Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2
Pressekontakt: ZDF-Pressestelle Telefon: 06131 / 70 - 2120 Telefon: 06131 / 70 - 2121
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
217120
weitere Artikel:
- Tipps und Tricks von "Fish 'n' Fun"-Moderator Auwa Thiemann: Von Fischen und Familien: Erstes BLINKER-Angelcamp Hamburg (ots) - - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Europas größtes Anglermagazin Blinker aus dem Hamburger JAHR TOP SPECIAL VERLAG veranstaltete in Schleswig-Holstein erstmals ein zweitägiges Angelcamp für Familien. Unter Anleitung von "Fish 'n' Fun"-Moderator Auwa Thiemann gab es Erfolgserlebnisse zuhauf: Jede Menge Fische landeten am Haken von Groß und Klein. Gleich mit dem ersten Blinker-Feriencamp konnte der Hamburger JAHR TOP SPECIAL VERLAG alte Angelhasen mehr...
- Fröhliches Kinderlachen am Berliner Ostbahnhof / Ca. 80.000 Kinder und Eltern besuchten die "KI.KA-SommerTour" in Berlin Erfurt (ots) - Ca. 80.000 Besucher folgten gestern der Einladung des KI.KA und feierten bei strahlendem Sonnenschein eine Mega-Party der "KI.KA-SommerTour 2009" in Berlin. Mit großem Applaus empfingen die Fans ihre Lieblingsfiguren auf der Showbühne, unter ihnen Bernd das Brot, Chili das Schaf, Briegel der Busch, die Stars von "Schloss Einstein", Roary, der Rennwagen, sowie der Sandmann. Von 10:00 bis 17:00 Uhr präsentierten die KI.KA-Moderatoren Singa Gätgens und Juri Tetzlaff ein abwechslungsreiches, fröhliches und ausgelassenes Programm. mehr...
- Samstag, 15. August 2009, 18.00 Uhr, Wo ist der Himmel? Mainz (ots) - Samstag, 15. August 2009, 18.00 Uhr Wo ist der Himmel? Mariä Himmelfahrt mit Nina Ruge Katholiken feiern am 15.August das Fest Mariä Himmelfahrt. Ganz selbstverständlich sprechen die Religionen vom Himmel. Doch was ist der Himmel? Wo ist er? Ist der Himmel gleichzusetzen mit dem Paradies? Nina Ruge begibt sich auf Spurensuche. Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Vorstellung heute die christlichen Kirchen haben. Ruge spricht mit dem deutschen Raumfahrer Ulrich Walter, der 1993 für knapp zehn Tage im All war, mehr...
- ERSTAUSSTRAHLUNG "Forschen wie im Flug" - Auftakt der PHOENIX-Reihe "Die Forschungsflieger" / PHOENIX-Programmhinweis für Montag, 24. August 2009, 14.45 Uhr Bonn (ots) - Stefan Grillenbeck lebt seinen Traum. Der passionierte Kunstflieger und Fluglehrer verbringt nur soviel Zeit am Boden wie unbedingt nötig. Der 48-jährige Ingenieur ist Testpilot des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und geht auch beruflich ständig in die Luft. Flugplatz Oberpfaffenhofen: 25 km westlich von München, Heimat der Forschungsflieger. Das DLR beschäftigt hier an einem der größten Forschungszentren Deutschlands 1500 Mitarbeiter - Weltraummission, Klimaforschung, Erdbeobachtung. Der Arbeitsplatz von Stefan mehr...
- "Tierische Kumpel" zurück im ZDF: neue Zoogeschichten zwischen Rhein und Donau Mainz (ots) - Ab Mittwoch, 5. August 2009, 15.15 Uhr, gibt es im ZDF-Nachmittagsprogramm ein Wiedersehen mit den "Tierischen Kumpeln" aus den Tiergärten Duisburg, Gelsenkirchen, Wuppertal, Stralsund und Wien. In 23 neuen Folgen dürfen sich die Zuschauer immer montags bis freitags wieder auf spannende und unterhaltsame Geschichten aus den Zoos zwischen Rhein und Donau freuen. Für Revierchef Mario Chindemi vom Duisburger Zoo ist es ein ganz besonderes Ereignis: Eine Davidshirschkuh schickt sich an, ihr Baby am helllichten Tag auf der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|