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WAZ: Die Moschee im Dorf lassen. Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Geschrieben am 03-08-2009

Essen (ots) - Das Liedgut des Fußball-Fans ist überschaubar. Blau
und weiß ist ja der Himmel nur, blau und weiß ist unsere
Fußballgarnitur, kurz: für die Literaturkritik ein unpassendes
Objekt.

Auch das Schalke-Lied wurde bisher gesungen, nicht analysiert.
Farbenpracht, ausgedacht, tausend Feuer in der Nacht - Hauptsache, es
reimt sich, dachte sich wohl Hans J. König, der den Text im Jahr 1963
schuf.

Damals konnte König nicht ahnen, dass seine dritte Strophe einmal
politisch ausgeschlachtet würde. O süße Unschuld! Es war wohl nur
eine Frage der Zeit, bis sich an der Mohammed-Zeile Protest
entzündet.

Darf man ihn einfach zu den Akten legen, den Sturm, mit einem
Lächeln und einem Kopfschütteln? Schön wär's. Das Internet verschickt
aber die banalste Nachricht voller Rasanz bis in den letzten Winkel.
Was heute in einem Vereinsblättchen steht, landet morgen auf dem
Schreibtisch eines Scharfmachers, könnte übermorgen zu Randale
führen.

Könnte, muss aber nicht. Souveräne Muslime gehen locker damit um,
mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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