Neue OZ: Kommentar zu Parteitag der Fatah
Geschrieben am 04-08-2009 |
Osnabrück (ots) - Gespalten in verfeindete Lager
Nach 20 Jahren den ersten Parteitag abzuhalten ist ein Zeugnis für das mangelnde Demokratieverständnis der Fatah. Palästinenserpräsident Abbas will mit dieser Vergangenheit brechen und versucht einen Neuanfang, der so dringend notwendig ist, dass er vielleicht schon zu spät kommt.
Denn bereits vor dem Tod von Arafat vermochte es die Fatah nicht mehr, ihre Position als maßgebliche politische Kraft der Palästinenser zu verteidigen. Sowenig es Arafat geschafft hat, sich vom Revolutionsführer zum Staatsmann zu entwickeln, so wenig vermochten es seine Nachfolger, Korruption, Misswirtschaft und Inkompetenz in den Behörden zu bekämpfen - zum Verdruss der Geldgeber aus Europa und den USA. Die Quittung dafür erhielt die Fatah bei der vergangenen Parlamentswahl, bei der die radikalislamische Hamas zur stärksten Kraft wurde.
Die Folgen sind verheerend. Der Bruderkrieg zwischen Hamas in Gaza und Fatah im Westjordanland ist zwar vorerst nicht wieder aufgeflammt, doch die Glut glimmt weiter. Angesichts dieser Spaltung fragen die Israelis zu Recht: Mit wem sollen wir denn verhandeln - mit der Fatah über Frieden und mit der Hamas über unsere Vernichtung? Abbas ist ein Mann der Vernunft, aber wohl zu schwach, um die Palästinenser zu einen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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