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Westfalenpost: Schatten auf Ball-Zirkus

Geschrieben am 06-08-2009

Hagen (ots) - Fußball-Bundesliga startet in neue Saison

Von Klaus Theine

Aufwärts, aufwärts, aufwärts: Die Fußball-Bundesliga kennt seit
Jahren nur eine Richtung, wenn es um ihre wirtschaftliche Entwicklung
geht.
Nun allerdings feiert sie eine Premiere: Sie startet mitten hinein
in eine internationale Wirtschaftskrise.
Auf den ersten Blick sind keine spürbaren Auswirkungen zu erkennen.
Die Einnahmen aus der Vermarktung sind stabil, die Dauerkarten finden
Absatz wie nie zuvor, die Auslandsgeschäfte haben sich verbessert.
Das Fernsehen zahlt etwas weniger Geld, doch das wusste man schon vor
dem folgenreichen Lehman-Zusammenbruch.
Der Volkssport Nummer 1 wird vor der Fußball-WM mal wieder ein
Festival auf allen Kanälen feiern.
Bei genauerem Hinsehen allerdings sind erste Hinweise auf eine
bevorstehende Umkehrung der Verhältnisse zu entdecken. Viele
Werbe-Verträge sind nur deshalb noch so ertragreich, weil sie vor
Beginn der Krise abgeschlossen wurden. Vor allem die mittlere
Sponsoring-Ebene überdenkt ihr Engagement.
Unternehmer können ihren Mitarbeitern schwerlich Entbehrungen
zumuten, wenn sie gleichzeitig ihr Geld in einen Fußball-Klub
stecken, der Spieler mit Millionengehältern finanziert.
Die Vereine sind alarmiert. Die Schwergewichte investieren weiterhin
mächtig, die Goldschätze der Champions League vor Augen. Doch die
Kleinen beginnen bereits, ihre Kader zu reduzieren, die Ausgaben zu
senken.
Nicht in Frage steht die Magnetwirkung der Bundesliga auf die
Massen. Die Arenen werden weiter rappelvoll, die Tickets ein rares
Gut sein. In schlechten Zeiten des Lebens, das zeigt die Geschichte,
ist der Zirkus immer besonders gut besucht.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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