Rentenmarkt: Sicherheitsbonus im Vordergrund
Geschrieben am 18-07-2006 |
Mainz (ots) - Ein Gemisch aus enttäuschten Erwartungen hinsichtlich eines raschen Endes der US-Leitzinserhöhungen, wachsender Inflationsfurcht und gleichzeitig ambivalenten Signalen von der amerikanischen Konjunkturfront hat seit Mai zu merklichen Einbußen bei risikoreicheren Investments (Aktien, Corporates, Emerging Markets) geführt. Erstklassige Staatsanleihen konnten im Zuge verstärkter Sicherheitspräferenz der Investoren phasenweise profitieren, angesichts ungünstiger Entwicklungen bei den US-Kernraten der Verbraucher- und Erzeugerpreise im Mai sowie der sich anbahnenden Abkehr von der Nullzinspolitik in Japan eröffnete sich jedoch bisher kaum Spielraum für nachhaltig fallende Renditen. Per saldo liegt die Verzinsung zehnjähriger US-Staatstitel aktuell im Vergleich zum letzten markanten Tief bei 4,96 Prozent (Anfang Juni) rund 10 Basispunkte höher, bei Bundesanleihen ergibt sich derzeit ein Abstand von 15 Basispunkten (Tief: 3,85 Prozent).
Von konjunktureller Seite blieben Anstöße zuletzt ohne klare Richtung. In den USA fielen die ISM-Indizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor schwächer aus, die Preiskomponenten entspannten sich allerdings nur leicht. Das unerwartet deutlich verlangsamte Stellenwachstum in der weltgrößten Volkswirtschaft wurde aus Sicht der Bond-Anleger konterkariert durch höhere Lohnzuwächse. In Euroland und Japan dominierten zuletzt anhaltend freundliche Umfragewerte (NTC Einkaufsmanagerindizes, Tankan) das Konjunkturklima. Im Spannungsfeld zwischen Inflationssorgen und eventuellen Belastungen der Wirtschaftsentwicklung bleibt offen, wann das erwartete Signal in Richtung Ende des Leitzinszyklus seitens der US-Notenbank erfolgt. Dagegen schwenkt die japanische Zentralbank nun vergleichsweise spät auf einen restriktiveren Kurs ein, nachdem dieser Schritt bereits in 2003 in Großbritannien, 2004 in den USA und 2005 im Euroraum gegangen wurde. Zudem könnten sich in China künftig Preisprobleme angesichts eines anhaltend exzessiven investitionsgetriebenen Kreditwachstums ohne eine Kombination aus Zinserhöhung sowie Aufwertung des Yuan schwerer kontrollieren lassen.
Unter dem Strich sind neben der künftigen Entwicklung der Kernraten der Inflation weiterhin Risiken aus der fortgeführten Entwöhnung von überreichlicher Geldversorgung einzukalkulieren. Dem wird eine günstiger als erwartete Defizitsituation in den USA (weniger Refinanzierungsbedarf des Staates) nur vergleichsweise wenig entgegensetzen können. Zwar sind angesichts attraktiver gewordener Renditeniveaus auch Safe Haven-Investments in Bonds (z.B. infolge der verschärften geopolitischen Risiken) zu erwarten, doch mit Blick auf die unklare Gesamtlage und den geringen Mehrertrag längerer Laufzeiten besteht noch keine unmittelbare Notwendigkeit, die Vorzüge kürzerer Laufzeiten aufzugeben.
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