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Neue OZ: Kommentar zu Exportentwicklung

Geschrieben am 07-08-2009

Osnabrück (ots) - Ja, ja, die Statistik

Sind die deutschen Exporte nun so stark gestiegen wie seit drei
Jahren nicht mehr oder doch um mehr als 22 Prozent gefallen? Beides
ist richtig. Wieder einmal ein schönes Beispiel für die Aussagekraft
von Statistiken. Mit dem Austausch nur eines Vergleichswerts lässt
sich eine lausige in eine starke Bilanz verwandeln. Gewiefte
Medienprofis finden auch in den katastrophalsten Geschäftszahlen noch
einen positiven Aspekt, mit dem sie ihre Pressemitteilung jubelnd
beginnen können.

Nun steht das Statistische Bundesamt nicht in Verdacht, seine
Zahlen schönzureden. Deshalb ist dessen offizielle Mitteilung zur
Exportentwicklung auch völlig nüchtern überschrieben: Deutsche
Ausfuhren im Juni 2009: minus 22,3 Prozent zum Juni 2008, heißt es
dort. Was lernen wir daraus? Die Wiesbadener Statistiker halten bei
den Exportzahlen offensichtlich den Vergleich zum Vorjahresmonat für
besonders wichtig. Der einzig richtige Ansatz, da er die langfristige
Geschäftsentwicklung abbildet. Und die ist immer noch mies.

Das eingangs erwähnte Rekordplus bezieht sich dagegen auf den
Vergleich zum Vormonat Mai. Es ist nicht mehr als eine
Momentaufnahme, die zwar Hoffnung macht, aber letztlich nur eines
signalisiert: Der ausfuhrorientierten Wirtschaft ging es im Juni
nicht mehr ganz so dreckig wie einen Monat zuvor. Wer will deshalb
jubeln?

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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