Fachgespräch bei World Vision Deutschland: Afghanistan braucht den Wechsel zur friedlichen und zivilen Entwicklung
Geschrieben am 10-08-2009 |
Friedrichsdorf / Kabul (ots) - Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl in Afghanistan (20.8.) hofft die Hilfsorganisation World Vision auf ein Umdenken der afghanischen Führung und der westlichen Länder. "So wichtig die Sicherheitspolitik sein mag, so muss doch endlich die zivile Aufbauarbeit in Afghanistan in den Vordergrund rücken", sagte Christoph Waffenschmidt, der Vorstandsvorsitzende von World Vision Deutschland bei einem Fachgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten von Bündnis90/Die Grünen, Omid Nouripour.
Waffenschmidt verwies darauf, dass die Lage in Afghanistan seit dem Sturz der Taliban im Oktober 2001 von Jahr zu Jahr schwieriger werde. Das zeige, dass die sogenannten "Provinicial Reconstruction Teams" (PRT), die der NATO unterstellt sind, den zivilen Wiederaufbau im Land nicht gewährleisten könnten. "Der Wiederaufbau in Afghanistan muss von erfahrenen Nichtregierungsorganisationen übernommen werden und nicht von militärischen Organisationen mit angeblich entwicklungsorientiertem Auftrag."
Der Grünen-Abgeordnete Omid Nouripour, gleichzeitig Mitglied im Verteidigungsausschuss, sagte: "Die Lage in Afghanistan ist auf der Kippe. Nur mit einem konsequenten Strategiewechsel können wir noch die Herzen und Köpfe der Menschen im Land gewinnen. Dazu müssen wir den Schwerpunkt endlich deutlich auf den zivilen Aufbau legen."
Waffenschmidt und Nouripour äußerten die Hoffnung, dass der künftige Präsident Afghanistans die drängenden Probleme des Landes entschlossen anpacken wird. Arbeitslosigkeit und Armut müssten ebenso bekämpft werden wie die Korruption im Land. Eine wichtige Rolle spiele die internationale Gemeinschaft und auch die Bundesregierung. Sie müssten künftig viel stärker auf eine nachhaltige Entwicklungspolitik setzen. "Statt auf Gewalt zu fokussieren, müssen wir den Menschen am Hindukusch zeigen, dass sich ihre Lebenssituation durch wirtschaftliche Entwicklung, eine bessere Schulbildung und die Förderung von Wissenschaft und moderner Technik verbessert", sagte Waffenschmidt.
Afghanistan ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. 54 Prozent der afghanischen Kinder sind chronisch unterernährt, und viele Kinder sterben vor Erreichen des fünften Lebensjahrs. Viele Schwangere und junge Mütter sterben vor, während oder kurz nach der Geburt. World Vision arbeitet seit 2001 in Afghanistan und ist in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit unter anderem im Bildungs- und Gesundheitsbereich tätig.
Originaltext: World Vision Deutschland e. V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6795 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6795.rss2
Pressekontakt: World Vision Deutschland: (06172) 763-151 oder -155. Hintergrundgeschichte plus Fotos sowie Interview mit Operations Director aus Herat am Donnerstag (13.8.) möglich.
HINTERGRUND World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt. www.worldvision.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
218153
weitere Artikel:
- Bioland begrüßt Einführung eines einheitlichen Logos "Ohne Gentechnik" Mainz (ots) - Bioland begrüßt die heutige Vorstellung des neuen Logos "Ohne Gentechnik" durch Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. "Die Kennzeichnung 'ohne Gentechnik' ist ein wichtiger Beitrag für die Wahlfreiheit der Verbraucher. Sie können sich jetzt bewusst für oder gegen den Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel entscheiden", begrüßte Thomas Dosch, Präsident von Bioland die Entscheidung. Mit dem einheitlichen Logo können Hersteller und Handel nun eine klare Gentechnik-Kennzeichnung tierischer Lebensmittel vornehmen und mehr...
- "Ohne-Gentechnik"-Logo kann nur ein erster Schritt sein - foodwatch: Kennzeichnungslücke muss geschlossen werden Berlin (ots) - Zur heutigen Vorstellung des "Ohne-Gentechnik"-Siegels durch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) erklärt foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Das Ohne-Gentechnik-Siegel ist ein großer Schritt für Frau Aigner, aber ein kleiner Schritt für den Verbraucher. Weiterhin klafft eine große Kennzeichnungslücke: Wenn Tiere gentechnisch veränderte Futterpflanzen in ihrem Trog hatten, muss dies auf Fleisch, Milch oder Eiern nicht genannt werden. Wenn Verbraucher diese Produkte kaufen, werden sie gegen ihren Willen zu mehr...
- Gänsegeier und Wolf im Wahlkampf - NABU präsentiert Spitzenkandidaten der Liste Pro Natur Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, was machen Gänsegeier und Wolf im Wahlkampf? Bedrohte Tiere sind ebenso wie Menschen von politischen Entscheidungen betroffen, können aber nicht selber wählen. Doch sie brauchen jede einzelne Stimme. Damit Umwelt- und Naturschutz nicht länger zu kurz kommen, schickt der NABU zum Start der heißen Phase im Bundestagswahlkampf vier Spitzenkandidaten der Liste Pro Natur ins Rennen. Sie heißen Feldhamster, Gänsegeier, Laubfrosch und Wolf und möchten Ihnen ihre mehr...
- Diether Dehm: Zwerge der Demokratie - Koalition vergeigt Chancen des BVG-Urteils Berlin (ots) - "Wir haben in Karlsruhe mehr Demokratie und mehr Rechte für den Bundestag in der Europapolitik erstritten. Die anderen Fraktionen haben jahrelang geschlafen und schalten jetzt auf Schweinsgalopp. Eine Sponti-Aktion zur Beeinflussung der irischen Bevölkerung kann einen neuen Gang nach Karlsruhe bewirken", so Diether Dehm anlässlich der aktuellen Beratungen zum Begleitgesetz des EU-Reformvertrages. Der europapolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter: "Die soeben vorgelegten Forderungen der Fraktion DIE LINKE beruhen mehr...
- Bundeswahlleiter wird Arbeit der OSZE-Beobachter zur Bundestagswahl unterstützen Wiesbaden (ots) - Die Entscheidung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Einladung der Bundesregierung zu folgen und die Wahl zum 17. Deutschen Bundestag zu begleiten, hat der Bundeswahlleiter ausdrücklich begrüßt. "Wir werden die Beobachter der OSZE bei ihrer Arbeit nach Kräften unterstützen und freuen uns auf den fachlichen Austausch", erklärte Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Die Bundesregierung hatte die OSZE entsprechend den Vereinbarungen zwischen den Teilnehmerstaaten zu einer Wahlbeobachtung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|