(Registrieren)

Neue forsa-Studie zur Bundestagswahl im Auftrag von ELTERN

Geschrieben am 10-08-2009

Berlin/München (ots) - Eltern wählen etwas linker als
gesamtdeutsche Bevölkerung +++ Familienpolitik mit Wirtschaftskrise
gleich auf +++ Bildung ist Top-Thema +++ Föderalismus im Schulsystem
lehnen 91 Prozent ab

10. August 2009 - Rund 14 Millionen minderjährige Kinder leben in
Deutschland. Sie alle haben keine Stimme, wenn am 27. September der
Bundestag gewählt wird. Aber die meisten Eltern haben ein Wahlrecht.
Für welche Partei machen sie ihr Kreuz? Das hat die Zeitschrift
ELTERN in einer repräsentativen forsa-Umfrage 1.000 Mütter und Väter
von Kindern unter 18 Jahren gefragt:
Wäre der Bundestag bereits im Sommer gewählt worden, hätten sich 35
Prozent der Eltern für die CDU entschieden, 26 Prozent für die SPD,
14 für die FDP. 13 Prozent hätten für die Grünen gestimmt und acht
Prozent der Eltern mit Kindern unter 18 Jahren für Die Linke.
Verglichen mit aktuellen Wahlumfragen der Gesamtbevölkerung, wählen
Deutschlands Eltern damit tendenziell etwas häufiger SPD und Grüne.
Allerdings: Jeder vierte Befragte (23 %) wäre gar nicht zur Wahl
gegangen. Damit sind Eltern größere Wahlmuffel als der Durchschnitt
der bundesdeutschen Wahlberechtigten (rund 20 %). Das trifft
besonders auf jüngere Mütter und Väter zu: Von den 18- bis
34-Jährigen will ein Drittel (33 %) nicht an der Bundestagswahl
teilnehmen.

Globale Wirtschaftskrise und nationale Familienpolitik: Das ist
Eltern gleich wichtig
Bildung ist für Deutschlands Eltern wichtiger als alles andere: Mit
81 Prozent ist Bildung das Top-Thema. Auf dem 2. Platz rangiert die
Familienförderung (77 %), mit 75 Prozent gefolgt von der besseren
Vereinbarkeit von Job und Familie. Die Kinderbetreuung ist für 67
Prozent ein relevantes Thema. Für die Mehrheit (52 %) ist die freie
Wahl des Lebensmodells wichtig - denn: Die klassische
Rollenverteilung, bei der der Mann das Geld verdient und die Frau die
Kinder hütet, wird längst nicht mehr von allen als optimal empfunden.
Für 62 Prozent der Eltern spielen diese Bildungs- und Familienfragen
bei der Entscheidung für eine Partei eine genauso große Rolle wie z.
B. die Wirtschaftskrise, für rund ein Viertel (24 %) sogar eine
größere Rolle.

Weg mit dem Föderalismus und ab auf die Privatschule
Fast alle Befragten (91 %) lehnen den Föderalismus in der
Bildungspolitik ab und fordern eine bundesweite Vereinheitlichung des
Schulsystems. 68 Prozent der befragten Mütter und Väter finden das
Schulsystem veraltet, besonders die Norddeutschen (79 %). Eine
längere gemeinsame Grundschulzeit wünschen sich rund zwei Drittel (64
%), und 57 Prozent sind der Meinung, dass in der Bildung zu viel auf
die Eltern abgewälzt wird. Über die Hälfte (54 %) hadern mit dem
Bildungssystem so sehr, dass sie ihre Kinder am liebsten auf eine
Privatschule schicken würden - wenn sie es sich leisten könnten. Das
trifft besonders auf Eltern mit Hauptschulabschluss zu (60 %).

Lieber mehr Geld in die Bildung stecken als noch mehr Fördertöpfe
aufmachen
Der Staat verfügt über viele unterschiedliche, teils neue Fördertöpfe
für Familien. Doch 81 Prozent der befragten Eltern haben das Gefühl:
Davon kommt bei uns nichts an. Rund drei Viertel (74 %) kritisieren,
dass Finanzhilfen über Abgaben und Steuern wieder verloren gehen. Mit
diesem Problem sehen sich besonders Familien mit mittlerem Einkommen
(82 %) konfrontiert.
Um Familien tatsächlich finanziell zu entlasten, favorisiert jeder
dritte Befragte (35 %) eine Kindergrundsicherung von 300 bis 400
Euro. Bei den Alleinerziehenden befürwortet das sogar fast jeder
Zweite (46 %). Mehr Kindergeld wünschen sich 31 Prozent der Befragten
und höhere steuerliche Freibeträge für jedes Kind 25 Prozent. Die
Wünsche zur finanziellen Entlastung der Familien unterscheiden sich
stark nach Einkommen und Alter der Kinder. Damit das Geld bei allen
ankommt, fordern zwei Drittel (66 %) bessere Bildung und Betreuung
anstatt direkte Zahlungen an Familien. Dieses Investitionsmodell ist
für Ostdeutsche mit 75 Prozent sogar noch wichtiger als für
Westdeutsche (64 %).

Wie du mir, so ich dir - flexible Mitarbeiter für flexible
Unternehmen
Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) hat mit der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf Probleme, teils sogar große. Besonders
betroffen: Alleinerziehende (65 %) und Eltern mit niedrigem Einkommen
(61 %).
Für 43 Prozent der Befragten würde ein flexibleres Betreuungsangebot
Abhilfe schaffen. Bei den Gutverdienern gilt das für die Hälfte. 37
Prozent halten verbesserte Teilzeitangebote mit Zeitkonten für
hilfreich, besonders Frauen machen sich dafür stark (42 vs. 30 % bei
den Männern). Über ein Viertel der Befragten (28 %) wünscht sich für
eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf mehr Unternehmen,
die Müttern und Vätern auch bei Teilzeitarbeit Aufstiegschancen
ermöglichen.

Die Betreuungsoffensive: noch ein zartes Pflänzchen
72 Prozent sagen, sie hätten kaum etwas von der Betreuungsoffensive
der Bundesregierung gemerkt. Nur sechs Prozent sehen sich aktuell als
"Nutznießer". 39 Prozent halten das Angebot an
Kinderbetreuungsplätzen in Deutschland für generell unzureichend.
Diese Einschätzung unterscheidet sich deutlich zwischen den alten und
neuen Bundesländern: Während nur 30 Prozent der ostdeutschen Mütter
und Väter das Angebot an Betreuungsplätzen monieren, sind 41 Prozent
in Westdeutschland unzufrieden.
Die Mehrheit von 62 Prozent der Eltern, die die Versorgungssituation
in bestimmten Altersgruppen für nicht ausreichend halten, meinen, es
gebe zu wenig Betreuungsplätze für Kinder bis zwei Jahre. Ein Viertel
von ihnen sieht einen Mangel bei den Grundschulkindern.

"Rabenmütter" versus "Herdprämie" - so wird das nichts mit der
Wahlfreiheit
Was kann der Staat tun, damit Eltern wirklich frei entscheiden
können, wie sie die Rollen in der Familie aufteilen wollen? 85
Prozent der befragten Mütter und Väter sind der Meinung, dass die
unterschiedlichen Gehälter von Männern und Frauen angeglichen werden
müssen. Sonst bleibt das traditionelle Alleinverdienermodell aus rein
finanziellen Gründen die beste Wahl. Für insgesamt 88 Prozent gehört
zu einer echten Wahlfreiheit des Lebensmodells, dass Familienarbeit
gesellschaftlich besser anerkannt und wie Erwerbsarbeit ein
selbstverständlicher Teil der Biografie wird - bei Frauen und
Männern. Das kann für 67 Prozent der befragten Mütter und Väter in
Form eines Betreuungsgeldes passieren. Aber für 77 Prozent spielt
eine noch größere Rolle: eine Gesellschaft, die Lebensmodelle mit
Schlagwörtern wie "Rabenmütter" oder "Herdprämie" belegt, verhindert
eine freie Entscheidung der Familien für ihre Rollenaufteilung.

Zur Studie:
Repräsentative telefonische Befragung von 1.000 Müttern (55 %) und
Vätern (45 %) von Kindern unter 18 Jahren in Deutschland.
Befragungszeitraum: 18. bis 28. Mai 2009, Institut: forsa

Die Studienergebnisse sind bei Quellen-Nennung von ELTERN und
forsa zur redaktionellen Berichterstattung frei verwendbar.
Weitere Informationen und der komplette Studienband unter
www.eltern.de/wahl-umfrage

Originaltext: Gruner+Jahr, ELTERN
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17951
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17951.rss2

Pressekontakt:
Simone Lönker
Kommunikation/PR
G+J Frauen/Familie/People
Gruner+Jahr AG & Co KG
Tel: 040/3703-2455; Fax: -5703
E-Mail: loenker.simone@guj.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

218212

weitere Artikel:
  • VerkehrsRundschau Fachkonferenz: Speditionssoftware - mehr Transparenz mit Kennzahlen / Möglichkeiten und Chancen professioneller Software-Unterstützung München (ots) - Zu diesem Thema veranstaltet die Zeitschrift VerkehrsRundschau am 24. September 2009 in Düsseldorf und am 29. September 2009 in München eine Fachkonferenz, die sich an Transportunternehmen, Speditionen und Logistikdienstleister sowie an die verladende Industrie richtet. Die VerkehrsRundschau erscheint im Verlag Heinrich Vogel. Themen werden u. a. sein: Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung (Olaf Seemann, Geschäftsführer Dangelmayer & Seemann GmbH), Auswahl und Einführung von IT-Lösungen (Dr. Holger Grieb, Partner Ksi mehr...

  • Mundgeruch entsteht meist im Mund - viel Wasser trinken Berlin (ots) - Mundgeruch ist noch immer ein Tabuthema. Seine Ursachen liegen in vier von fünf Fällen im Mund- und Rachenraum, wo er durch Fäulnisprozesse, Entzündungen oder Eiterungen entsteht. Anders als oft angenommen, sind Magenerkrankungen keine häufige Ursache für schlechten Atem. Denn normalerweise ist der Magen, außer beim Aufstoßen, dicht verschlossen. Raucher haben oft einen schlechten Atem, weil sich schwefelhaltige Bestandteile des Rauchs in den Atemwegen ablagern. Eine wesentliche Ursache für Mundgeruch sind Nahrungsreste mehr...

  • ZDF-Programmhinweis / Dienstag, 11. August 2009, 9.05 Uhr / Volle Kanne - Service täglich / Dienstag, 11. August 2009, 12.15 Uhr / drehscheibe Deutschland Mainz (ots) - Dienstag, 11. August 2009, 9.05 Uhr Volle Kanne - Service täglich mit Nadine Krüger Gast im Studio: Jan Henrik Stahlberg Top-Thema: Klagen gegen Hartz IV Einfach lecker: Gebackene Fetawürfel auf Bohnensalat - Kochen mit Armin Roßmeier PRAXIS täglich: Gürtelrose - Herpes Zoster Reportage: Nachts am Flughafen Clever einkaufen: Flachbildfernseher im Test Volle Kanne-Jubiläums-ABC: O wie Outtakes Dienstag, 11. August 2009, 12.15 Uhr drehscheibe Deutschland Kein Badespaß für Dauercamper - Schlingpflanzenplage mehr...

  • ZDF-Programmänderung ab Woche 36/09 Mainz (ots) - Woche 36/09 Mo., 31.8. Bitte Programmänderung beachten: 17.00 heute - Wetter anschl. Parteien zur Bundestagswahl * (VPS 17.14/Stereoton/16:9) 17.15 hallo deutschland 17.45 Leute heute anschl. Parteien zur Bundestagswahl * (VPS 17.55/Stereoton/16:9) 18.00 SOKO 5113 (Weiterer Ablauf ab 19.00 Uhr wie vorgesehen.) ___________________________ Bitte Programmänderung beachten: 21.45 heute-journal 22.12 Wetter anschl. Parteien zur Bundestagswahl mehr...

  • PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS: THEMA: Wahltour '09 - Soziales, Donnerstag, 13. August 2009, 14.45 Uhr Bonn (ots) - Auf der PHOENIX-Wahltour `09 macht PHOENIX-Reporter Heinz Abel Halt in mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen: Im Mittelpunkt stehen diesmal die Themen Arbeitslosigkeit, Hartz IV und Sozialhilfe sowie das Ehrenamt. Dazu besucht er die Arbeitsagentur Gelsenkirchen, die Wattenscheider "Tafel" - eine soziale Einrichtung, die Lebensmittel an Bedürftige ausgibt - und das Mehrgenerationenhaus in Bergisch-Gladbach. Der Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg erläutert die Positionen der im Bundestag mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht