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ots.Audio: Angst vor der "Kreditklemme" unbegründet? Banken vergeben mehr Kredite als vor der Krise

Geschrieben am 12-08-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Audiomaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio und
http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -

O-Töne von
Andreas Martin
Vorstand im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken

Moderationsvorschlag

Die Angst geht um bei deutschen Firmen-Chefs.
Nicht nur, dass in der Krise die Aufträge wegbleiben, nun wollen die
Banken angeblich auch kein Geld mehr zur Verfügung stellen. Politiker
und Branchenverbände warnen in diesen Tagen immer wieder vor einer so
genannten "Kreditklemme".

Tatsächlich lässt sich diese Sorge durch Zahlen nicht belegen.
Ganz im Gegenteil: Viele Banken vergeben derzeit mehr Kredite als vor
der Krise.
Zum Beispiel die Volksbanken und Raiffeisenbanken, deren
Bundesverband jetzt extra noch mal nachgerechnet hat. Andreas Martin,
BVR Vorstandsmitglied:

OTON Martin (24 sec)

Einen Rückgang des Kreditvolumens können wir anhand der jüngsten
verfügbaren Zahlen von Ende Juni 2009 nicht feststellen. Wir haben
sogar zur Mitte des Jahres mit 3,4 Prozent das höchste Kreditwachstum
seit Juni 2000 erreicht.
Und dabei stiegen allein die Kredite an Firmenkunden gegenüber 2008
um 5,7 Prozent auf 168 Milliarden Euro.

Geld, das derzeit natürlich benötigt wird, wie schon lange nicht
mehr. Viele Firmen kommen ohne finanzielle Hilfe nicht durchs Tal der
Tränen in der Krise.

Wenn aber doch die eine oder andere Kreditanfrage negativ
beantwortet wird, muss das noch lange nicht an einer angeblichen
"Kreditklemme" liegen.

OTON Martin (31 sec)
Wenn ich mir heute als Bank eine Projektfinanzierung mit meinem
Firmenkunden zusammen anschaue, dann muss ich natürlich
berücksichtigen einerseits den Rückgang der gesamtwirtschaftlichen
Nachfrage, andererseits aber auch mögliche branchenbedingte Risiken
in dieser speziellen konjunkturellen Situation, der wir zur Zeit
ausgesetzt sind.
Wenn ich das nicht tun würde, dann wäre ich ein schlechter Banker.
Ich muss aber auch das Fingerspitzengefühl aufbringen, meine
Firmenkunden gerade jetzt durch die Krise mitzunehmen.

Ein Fingerspitzengefühl, das manch anderer Bank möglicherweise
gerade etwas fehlt. Tatsächlich gibt es Institute, die Probleme
haben, Kredite bereitzustellen.
Was sich aber insgesamt zeigt: Im regionalen Geschäft -also bei der
"Bank vor Ort"- hat die Krise nicht mit voller Wucht eingeschlagen:

OTON Martin (34 sec)

Ja, die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind in der Fläche aktiv.
Sie nehmen ihre Einlagen also regional herein und vergeben auch die
Kredite regional. Das heißt, dass es bei uns eine sehr hohe Identität
gibt zwischen den Anlegern und den Kreditnehmern in der Region. Dazu
kommt noch, dass unsere Gruppe traditionell hohe Einlagenüberschüsse
aufweist. Das heißt: Wir sind zur Kreditvergabe nicht auf den
Kapitalmarkt angewiesen, sondern wir können unsere Kredite aus den
Einlagen vergeben. Von daher sind wir natürlich flexibler.

Allerdings: Die Gefahr ist für viele Unternehmen noch längst nicht
gebannt.
Experten rechnen mit einem neuerlichen Anstieg der Insolvenzen in
diesem, aber auch im kommenden Jahr.

OTON Martin (30 sec)

Insgesamt haben wir sicherlich die Krise noch nicht überwunden.
Wenn man sich die gesamtwirtschaftlichen Zahlen anschaut, dann haben
wir natürlich in den letzten Monaten eine Erholung bei den
Auftragseingängen und bei der Produktion, aber eben -im Vergleich zu
den Vorjahren- auf einem niedrigen Niveau. Das muss uns allen
bewusst sein. Deshalb empfehlen wir unseren Firmenkunden, ganz
sorgfältig auf die eigene Liquiditätslage zu achten; und gemeinsam
mit ihrer Hausbank, der Volksbank Raiffeisenbank ihre mittelfristige
Finanzplanung zu analysieren.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Steffen Steudel
Pressereferent

Fon +49 30 2021 1333
Fax +49 30 2021 1905
mailto:s.steudel@bvr.de

Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR
Schellingstraße 4, 10785 Berlin
http://www.bvr.de

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
www.was-uns-antreibt.de


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