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Leichtathletik-WM: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bei Hauptsponsor Adidas

Geschrieben am 12-08-2009

Berlin (ots) - Die Kampagne für Saubere Kleidung kritisiert den
Hauptsponsor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft. "Adidas stattet
die Sportler und Helfer mit Sportbekleidung aus, die unter
menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wird", sagt Julia
Thimm von der Kampagne für Saubere Kleidung/INKOTA-netzwerk. "Trotz
Verhaltenskodex und einer Abteilung für Unternehmensverantwortung hat
sich die Situation für die Arbeiter in den Zuliefererbetrieben nicht
verbessert." Sportmarken wie Adidas und Puma lassen in Fabriken in
Asien, Lateinamerika und Osteuropa produzieren, in denen es
nachweislich zu massiven Arbeitsrechtsverletzungen kommt.

In der weltweiten Sportbekleidungsindustrie leiden die Arbeiter
unter vier Kernproblemen: extreme Niedriglöhne, Missbrauch von
Kurzzeitverträgen und andere unsichere Beschäftigungsformen, Verstöße
gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen
sowie kurzfristige Betriebsschließungen aufgrund von
Umstrukturierungen.

Neben den strukturellen Problemen kritisiert die Kampagne Adidas
auch in Einzelfällen. Seit Jahren suchen indonesische Gewerkschafter
nach neuer Anstellung, nachdem sie aus den Adidas-Zulieferern PT
Spotec und PT Panarub entlassen worden sind. "Sie werden nicht
eingestellt, weil Fabrikbesitzer befürchten, dass sie die Arbeiter
gewerkschaftlich organisieren", sagt Thimm.

Zur Leichtathletik-WM fordert die Kampagne für Saubere Kleidung
Adidas auf, internationale Arbeitsrechte sowie den eigenen
Verhaltenskodex einzuhalten. "Zu Werbezwecken unterstützten die
Sportmarken große Sportereignisse mit hohen Summen - so wie jetzt
Adidas die Leichtathletik-WM, aber sie sind nicht bereit, in die
nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den
Produktionsländern zu investieren", sagt Thimm.

Die Kampagne für Saubere Kleidung stellt mit Projekten wie der
Joint Initiative on Corporate Accountability and Workers Rights
(Jo-In) konkrete Lösungen der Probleme vor. "Adidas setzt für alle
anderen Unternehmensbereiche überprüfbare Leistungsziele fest. Das
muss auch für Sozial- und Arbeitsstandards gelten", fordert Thimm.

Originaltext: INKOTA-netzwerk e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70663
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70663.rss2

Für weitere Informationen:

Julia Thimm
Kampagne für Saubere Kleidung
c/o INKOTA-netzwerk
Greifswalder Straße 33a
10405 Berlin
Mobil: 0179 90 93 684
thimm@inkota.de
http://www.inkota.de


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