Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Hochschulen
Geschrieben am 16-08-2009 |
Osnabrück (ots) - Ganz schön verbissen
Bislang malte er vor allem großartige Bilder. Doch nun kämpft Neo Rauch um ein Etikett. Wenn es um die "Leipziger Schule" geht, kann der gefeierte Künstler so verbissen sein wie einer jener Gremienhocker, die er angeblich so sehr verachtet. Rauch vertraut nicht der Kunst, sondern verteidigt einen Besitzstand. Das ist das Ende aller künstlerischen Qualität.
Der kleinlich wirkende Disput an der Leipziger Hochschule liefert das Musterbeispiel für eine handfeste Rauferei um Stile und Richtungen und damit auch um Einfluss am Kunstmarkt. Die Konfrontation der Konfliktparteien Rauch/Rink kontra Ottersbach/Brohm führt in Reinkultur jenen "darwinistischen Kunstbetrieb" vor, auf den der künftige Professor Ottersbach seine Studierenden vorbereiten möchte. Prädikat: didaktisch wertvoll!
Auf Dauer verliert allerdings nur einer: Neo Rauch. Die hitzige Attacke zeigt den Malerstar als nervösen Ehrgeizling in der Produktivitätskrise. Kabalen bringen ihn nicht weiter - und das Publikum um schöne neue Bilder.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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