KfW im ersten Halbjahr wieder in der Gewinnzone
Geschrieben am 17-08-2009 |
Frankfurt (ots) - Konzerngewinn von 478 Mio. EUR
KfW-Sonderprogramm wirkt: 10,1 Mrd. EUR Antragsvolumen Mangelnde Investitionsneigung belastet Fördervolumen im ersten Halbjahr Dr. Schröder: "Die bislang verhaltene Kreditnachfrage zieht inzwischen wieder deutlich an. Unser ausgezeichnetes operatives Ergebnis stärkt die KfW bei der Durchführung ihrer Aufgabe, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise für die Unternehmen abzufedern."
Der erfolgreiche Start in das Geschäftsjahr 2009 hat die KfW im ersten Halbjahr 2009 nach zwei verlustreichen Jahren zurück in die Gewinn-zone geführt. Der IFRS-Zwischenabschluss des KfW-Konzerns zum 30.06.2009 schließt mit einem Konzerngewinn von 478 Mio. EUR ab. Das Ergebnis enthält Belastungen von 151 Mio. EUR aus der Bewertung von Derivaten, die ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen wurden und sich zusammen mit den Grundpositionen über die Laufzeit ergebnisneutral auflösen.
Das Betriebsergebnis vor Bewertungen hat sich mit 1.244 Mio. EUR gegenüber 758 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Jahres 2008 äußerst positiv entwickelt und ein Rekordniveau erreicht. Hervorzuheben ist die positive Entwicklung des Zinsüberschusses, die auf der stabilen Ertragskraft der KfW im Kreditgeschäft aufbaut und unterstützt wird durch sehr günstige Refinanzierungskonditionen, auf die die KfW auch in der Finanzmarktkrise zurückgreifen kann. Hinzu kommen positive Effekte aus dem rückläufigen Zinsniveau an den Geld- und Kapitalmärkten.
Die negativen Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Lage auf die Ertragssituation haben sich im zweiten Quartal 2009 verstärkt und belasten das Ergebnis nun mit insgesamt rund 0,6 Mrd. EUR. Zurückzuführen ist dies auf die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die im Geschäftsjahr 2009 um insgesamt 403 Mio. EUR erhöht wurde. Die darin enthaltenen Einzelwertberichtigungen betragen 295 Mio. EUR und bewegen sich im Rahmen unserer Erwartungen.
Auch das Beteiligungsfinanzierungsgeschäft des Konzerns ist mittlerweile stärker vom konjunkturellen Abschwung betroffen und führt zu Belastungen im Rahmen der Fair value Bewertung. Erfreulich ist die mit 127 Mio. EUR niedrige Belastung aus dem Wertpapierportfolio.
Das Geschäftsvolumen stieg gegenüber dem 31.12.2008 (454,1 Mrd. EUR) um 4,4 % auf 474,2 Mrd. EUR. Die darin enthaltenen hohen Mittelaufnahmen des ersten Halbjahrs sichern die erforderliche Finanzierung der Konjunkturpakete ab.
Das KfW-Sonderprogramm für mittelständische und große Unternehmen hat sich im zweiten Quartal gut entwickelt und setzt wichtige Impulse für die deutsche Wirtschaft in Zeiten der Konjunkturkrise. Bis zum 13.08.2009 erreichten 2.151 Anträge mittelständischer und großer Unternehmen in Höhe von insgesamt 10.103 Mio. EUR die KfW. Davon entfielen 1.434 Anträge auf Betriebsmittelkredite, über insgesamt 3.082 Mio. EUR. Es wurden 2.000 Einzelkredite unter 10 Mio. EUR in einem Gesamtvolumen von 1.444 Mio. EUR beantragt. Bisher hat die KfW in diesem aus Mitteln des Konjunkturpakets unterstützten Programm 1.063 Kredite über insgesamt 2,1 Mrd. EUR zugesagt. Zum 30.06.2009 lag das Zusagevolumen bei 1,1 Mrd. EUR. Anhand der Antrags- und Zusagezahlen ist erkennbar, dass vor allem Kreditanträge mit kleineren Kreditbeträgen und überwiegend von mittelständischen und kleinen Unternehmen gestellt werden.
Im Jahr 2009 wird die deutsche Wirtschaftsleistung so stark schrumpfen wie seit 1932 nicht mehr. Entsprechend niedrig war im ersten Halbjahr der Finanzierungsbedarf der Unternehmen für Investitionszwecke. Das Fördervolumen des Geschäftsfelds KfW Mittelstandsbank verzeichnete mit 8,3 Mrd. EUR dementsprechend einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9,7 Mrd. EUR). Der Förderschwerpunkt Innovation behauptete sich im ersten Halbjahr 2009 mit Zusagen im Volumen von 0,8 Mrd. EUR. Dies bedeutet eine Steigerung um 63 % zum Vergleichszeitraum 2008 (0,5 Mrd. EUR). Maßgeblich hierfür war das ERP-Innovationsprogramm, das durch Mittel des Maßnahmenpaketes I des Bundes aufgestockt wurde und dadurch höhere Zinsvergünstigungen bieten kann.
Der infolge der konjunkturellen Situation vorhandene Nachfragerückgang traf im ersten Halbjahr die meisten Geschäftsfelder der KfW Bankengruppe. So ist das zugesagte Gesamtfördervolumen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 von 34,7 Mrd. EUR auf 23,2 Mrd. EUR gesunken. Im aktuell laufenden dritten Quartal verzeichnet die KfW jedoch eine sich verstärkende Nachfrage, so dass das Geschäft im zweiten Halbjahr deutlich anziehen dürfte.
Das Fördervolumen im Geschäftsfeld KfW Privatkundenbank lag im ersten Halbjahr 2009 bei 6,5 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum: 9 Mrd. EUR). Die Programmfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren, die mit Mitteln aus den Konjunkturpaketen aufgestockt wurde, erreichte mit 3,7 Mrd. EUR aber bereits das Niveau des außergewöhnlich zusagestarken Vorjahreshalbjahrs (3,8 Mrd. EUR). Die für die CO2-Reduktion wichtigen Programme zur energieeffizienten Sanierung konnten um 9 % von 2,2 Mrd. EUR auf 2,4 Mrd. EUR zulegen.
Das Geschäftsfeld KfW Kommunalbank hat im ersten Halbjahr 2009 ein Fördervolumen von 2,1 Mrd. EUR erreicht, im Vergleich zu 4,4 Mrd. EUR im Vergleichszeitraum. Durch die Geschäftsaufnahme des KfW-Investitionskredites im zweiten Halbjahr erwarten wir eine deutliche Zusagesteigerung.
Das Verbriefungsvolumen bleibt mit 1,5 Mrd. EUR wie auch schon im ersten Halbjahr 2008 auf einem niedrigen Niveau (Vorjahreshalbjahr: 1,7 Mrd. EUR), da sich der durch die Finanzkrise ausgetrocknete Verbriefungsmarkt nicht wieder erholt hat.
Insgesamt hat die KfW IPEX-Bank bis zum 30.06.2009 Neugeschäfte in Höhe von 3,6 Mrd. EUR abgeschlossen. Dies ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (8,3 Mrd. EUR) ein niedrigeres Volumen, es entspricht jedoch unseren Erwartungen. Dies ist insbesondere einer Verschiebung größerer Projekte und somit geringerer Nachfrage nach Projektfinanzierungen geschuldet. Angesichts der in Gesprächen und Anbahnung befindlichen Geschäfte geht die KfW IPEX-Bank von einer deutlich stärkeren Entwicklung im zweiten Halbjahr aus.
Die Förderleistung der KfW Entwicklungsbank nahm um 8 % zu, die Zusagen erreichten 1.039 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 961 Mio. EUR). Die Geschäftsentwicklung der DEG verlief im ersten Halbjahr 2009 mit Neuzusagen von rund 266 Mio. Euro verhaltener als im ersten Halbjahr 2008 (696 Mio. EUR).
Die KfW nahm im ersten Halbjahr 2009 an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 51,2 Mrd. EUR auf.
Service: Eine tabellarische Übersicht zum Geschäft der KfW Bankengruppe im ersten Halbjahr 2009 kann unter www.kfw.de im Bereich Presse/Materialien für die Presse / Präsentationen abgerufen werden.
Originaltext: KfW Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
Für Rückfragen der Presse:
Eske Ennen KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM) Tel. 069 7431-9766, Fax: 069 7431-3266, E-Mail: Eske.Ennen@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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