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Gesetzliche Unfallversicherung: Was tun bei psychischen Belastungen in der Berufsausbildung?

Geschrieben am 18-08-2009

Berlin (ots) - Die Schule ist vorbei, der Berufsalltag beginnt.
Der Start in diesen neuen Lebensabschnitt kann allerdings auch zu
erhöhtem Druck und psychischen Belastungen für die Berufsanfänger
führen. Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres geben
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen deshalb Tipps, was
Auszubildende tun können, wenn Stress, Mobbing oder Gewalt zum
Problem werden.

Stress

Stress wird definiert als ein Gefühl, die Anforderungen mit den
verfügbaren Mitteln nicht bewältigen zu können. Die Folgen reichen
von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche über Nervosität und Unruhe
bis zu körperlichen Symptomen. Aber auch Unterforderung kann
unzufrieden machen und Beschwerden auslösen.

"Die gefühlte Belastung ist abhängig von der jeweiligen
Qualifizierung und Erfahrung, von der Motivation und den Fähigkeiten,
mit Stress umzugehen", sagt Dr. Rolf Manz, Experte für psychische
Gesundheit am Arbeitsplatz bei der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (DGUV). "Im besten Fall motiviert uns eine solche
Situation und wir erweitern unsere fachliche Kompetenz. Im
schlechtesten Fall aber wird der Stress zu groß und beeinträchtigt
unsere Gesundheit und das Wohlbefinden."

Sollten Probleme auftreten, plädiert Dr. Dirk Windemuth vom
Institut Arbeit und Gesundheit (BGAG) in Dresden für einen offenen
Dialog mit den Vorgesetzten - wenn nötig auch mit dem Personal- oder
Betriebsrat. "Nur wenn Probleme mit den neuen Aufgaben, oder Defizite
in der Zusammenarbeit mit Kollegen, angesprochen werden, können diese
auch behoben werden." Auszubildende können auch einen Lehrer an ihrer
Berufsschule ansprechen, der dann zwischen Ihnen und dem Betrieb
vermittelt.

Mobbing

"Von Mobbing spricht man, wenn jemand regelmäßig und fortwährend
schikaniert, belästigt, beleidigt, oder ausgegrenzt wird mit dem
Ziel, ihn aus dem Arbeitsverhältnis zu drängen", sagt BGAG-Psychologe
Windemuth. Die Opfer erleben diese Form der Aggression als starke
psychische Belastung. Sie reagieren mit Angst, Schlaflosigkeit,
Nervosität und häufig mit nachlassender Motivation. Wenn
Auszubildende von Kollegen gemobbt werden, sollten sie auf jeden Fall
das Gespräch mit einem Vorgesetzten suchen. Geht die Schikane von ihm
aus, sollten sie Hilfe beim Personal- oder Betriebsrat oder einer
unabhängigen Beratungsstelle suchen.

Gewalt

Es muss nicht immer gleich die schwere Körperverletzung sein.
Gewalt hat viele Gesichter. Auch Mobbing ist eine Spielform. Umfragen
haben ergeben, dass aggressives Verhalten bis hin zu Tätlichkeiten im
betrieblichen Alltag und in der Berufsschule keine Seltenheit ist.
Auch hier empfiehlt Experte Manz: "Wenn ein Auszubildender Zeuge oder
Opfer von Gewalt wird, sollte er sich so schnell wie möglich Hilfe
holen: bei Vorgesetzten, Lehrern, Betriebsrat oder
Schlichtungsstellen."

Einige Berufsgenossenschaften haben inzwischen auch
Trainingsprogramme entwickelt, die Betrieben helfen, mit diesem
Problem richtig umzugehen.

Bei allgemeinen Fragen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
kann außerdem der Sicherheitsbeauftragte oder die Fachkraft für
Arbeitssicherheit, der Betriebsrat oder- arzt angesprochen werden.
Dies kann zum Beispiel bei fehlenden Arbeitsschutzvorkehrungen oder
mangelhafter persönlicher Schutzausrüstung notwendig werden.

Weiterführende Informationen finden sie hier:

- Internetportal der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft:

"Gewaltprävention in der Ausbildung"
http://www.vbg.de/wbt/gewaltpraevention/daten/html/001.htm

- Mobbing-Beratungsstellen unter:
http://www.verdi.de/search (Suchbegriff: Mobbingberatung)

- Das Beratungsangebot des BGAG (Institut Arbeit und Gesundheit
der DGUV) http://www.dguv.de/bgag/de/index.jsp

- Allgemeines zu psychischen Belastungen
http://www.presseportal.de/go2/psychische_belastungen

- Rechte und Pflichten von Unternehmer und Arbeitnehmer:

BGVA1: Grundsätze der Prävention (§§ 2-18)
http://www.presseportal.de/go2/praeventionsgrundsaetze

Broschüren der gesetzlichen Unfallversicherung:

- GUV-I 8628: Psychische Belastungen am Arbeits- und
Ausbildungsplatz
- GUV-I 8766: Psychische Belastungen - Checklisten für den
Einstieg
- BGI 609: Stress am Arbeitsplatz

Links zum PDF-Download auf den Seiten der DGUV (unter Vorschriften
und Regeln) http://www.dguv.de/inhalt/medien/publikation/index.jsp

Originaltext: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65320
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65320.rss2

Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der
Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse@dguv.de


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