Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zu Münteferings Kombilohn-Konzept: Kein kreativer Wurf
Geschrieben am 18-07-2006 |
Cottbus (ots) - Viele Personalchefs denken, dass jüngere Arbeitnehmer leistungsbereiter sind. Hinzu kommt, dass Ältere, die arbeitslos geworden sind, vorher meist vergleichsweise hohe Löhne und Gehälter bezogen haben. Ältere bekommen also auch mehr Arbeitslosengeld und haben deshalb wenig Anreize, einen niedrig bezahlten Job anzunehmen. Quasi in einem Doppelschlag will Franz Müntefering mit seiner ,,Initiative 50 plus" diesen gordischen Knoten durchschlagen. Das Zauberwort heißt Kombilohn. Mit gezielten staatlichen Lohnzuschüssen soll die Rückkehr älterer Arbeitsloser ins Erwerbsleben gefördert werden. Bei Empfängern von Arbeitslosengeld II sollen staatliche Geldzuschüsse, die direkt an die Arbeitgeber gezahlt werden, bewirken, dass sie wieder eingestellt werden. Ältere Bezieher von Arbeitslosengeld I sollen über einen Lohnzuschuss bewegt werden, einen Job auch dann anzunehmen, wenn er geringer vergütet wird als ihr früherer. In der Theorie ist dagegen ja nichts einzuwenden. Es ist allemal besser, Arbeit zu unterstützen als Arbeitslosigkeit staatlich zu alimentieren. Doch der erwartete große kreative Wurf ist weder die eine noch die andere Überlegung. Eine identitätsstiftende Lösung, die die Herzen der vergrätzten Genossen stärkt, ist es allemal nicht. Mit der Geld-Gießkanne übers Land gehen, das kann eigentlich jeder. Fehlt nur, dass sich im Herbst auch noch die "Reformer" in der Koalition mit ihren Mindestlohnplänen durchsetzen. Ist er zu hoch, dann können viele Unternehmen ihn nicht zahlen und stellen nicht mehr ein. Ist er zu niedrig, hilft er wenig, weil zu diesen Bedingungen keiner arbeiten will. Das Hartz-IV-Geld ist dann nämlich attraktiver. Kombilohn- und Mindestlohn-Modell sind somit vor allem ein Symbol für soziales Gewissen, ohne nachhaltig und tief greifend zu helfen.
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