VORAB-Zitate von Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier aus dem n-tv Talk "Heiner Bremer - Unter den Linden 1"
Geschrieben am 19-08-2009 |
Köln, Berlin (ots) - SPD-Kanzlerkandidat und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier heute im n-tv Talk "Heiner Bremer - Unter den Linden 1"
zum Verlauf des Bundestagswahlkampfes:
"Wenn es wirklich die Strategie der anderen Seite ist, dass man nicht so richtig in den Klinsch gehen will - jedenfalls keine Auseinandersetzung über inhaltliche Themen suchen wird - , dann wird das nicht durchtragen."
"Langsam fällt es auch außerhalb von Berlin auf, dass eine große deutsche Volkspartei sich nur noch auf die schönen Bilder mit der Kanzlerin verlässt und den inhaltlichen Themen ausweicht."
Zu den Schwierigkeiten des Wahlkampfes aus der Großen Koalition heraus:
"Das sind Sonderbedingungen, mit denen wir umzugehen haben. Und ich habe ja auch gar keinen Anlass, das zu verschweigen, was in der Großen Koalition auch gelungen ist. [...] Ich sage aber auch sehr deutlich bei Veranstaltungen und in den Gesprächen draußen im Land, wer für diese Initiativen verantwortlich ist, wer etwas dafür getan hat, dass die Krise bei uns nicht ganz so tiefe Spuren zieht, wie in den europäischen Nachbarländern. Das waren Sozialdemokraten."
Zum Phänomen "Horst Schlämmer":
"Ich nehme das wirklich nicht so ernst. Erstens mag ich Hape Kerkeling seit seinem frühen Beatrix-Spot. [...] Und was seinen Schlämmer-Film angeht: Das wirft ja auch noch mal einen neuen Blick auf Umfragen, die Sie zitiert haben. Wenn Umfragen zum Ausdruck bringen, dass Horst Schlämmer in der Beliebtheit vor Hape Kerkeling liegt, dann stimmt ja mit den Umfragen auch irgendwas nicht."
Zu Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und der "Dienstwagenaffäre":
"Eine Ministerin, die acht Jahre im Amt ist, die erfolgreiche Gesundheitspolitik macht, der muss man aus Gründen der Fairness auch die Gelegenheit geben, sich gegen solche Vorwürfe zur Wehr zu setzen. Das hat sie getan durch Offenlegung gegenüber dem Bundesrechnungshof."
"Jetzt wird versucht - nach dem klaren Votum des Bundesrechnungshofs gegenüber dem Fall, der vorgeworfen worden ist - aus relativ durchsichtigen parteipolitischen Gründen - vielleicht aus Wahlkampfgründen - eine Debatte zu verlängern. Sollte es offene Fragen geben, so wird Frau Schmidt dem Haushaltsausschuss nächste Woche Rede und Antwort stehen. Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, bei der Abgrenzung von Dienst- und Privatfahrten noch weitere Präzisierungen zu machen, dann muss man notfalls auch an diese Richtlinie herangehen, die diese Unterscheidung bisher offensichtlich nicht in zuverlässiger Weise möglich macht."
"Ich habe ein bisschen den Eindruck, als ob manche jetzt versuchen, eine Debatte über die Frage, welche Lehren wir aus der Krise ziehen, nicht zustande kommen zu lassen und stattdessen öffentlich über Dienstwagen zu debattieren."
Zu seinem "Deutschlandplan":
"Mich interessiert erstens, was diejenigen sagen, die praktische Erfahrungen in der Wirtschaft als Unternehmer oder Gewerkschaften haben. Und die sagen, vier Millionen neue Arbeitsplätze bis 2020 sind absolut realistisch."
"Ich halte es für einen Skandal, dass wir keine Mühe haben, uns darauf einzurichten, höhere Arbeitslosigkeit zu finanzieren, statt dafür zu sorgen, dass genügend Arbeit da ist. Und das heißt immer Sicherung von möglichst vielen vorhandenen Arbeitsplätzen, aber auch [...] endlich eine Perspektive über den Horizont der Krise hinaus zu gewinnen. Eine Vision oder möglicherweise ein ehrgeiziges Ziel zu gewinnen, auf das wir hinarbeiten. Darauf kommt es an."
Zur Reaktion der Bundeskanzlerin auf den "Deutschlandplan":
"Ich bin auch höchst erstaunt darüber, dass die Kanzlerin das Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts Vollbeschäftigung zu erreichen, als unredlich erklärt hat, um dann zwei Tage später zu sagen, ihr Ziel sei 'Arbeit für alle'. Aber darüber wird die Öffentlichkeit sich ihre eigene Meinung bilden. Sehr geradlinig finde ich das nicht."
Zu seinen Erfahrungen der letzten Monate in der Regierungskoalition mit Kanzlerin Merkel:
"Immer dann, wenn wir Vorschläge gemacht haben, bei denen sich nach kurzer Zeit zeigte, sie könnten auf öffentliche Akzeptanz stoßen, dann hat Frau Merkel in der Regierung gesagt, 'dann trage ich das mit. Dann mache ich das auch'. [...] Das lässt sich in großer Deutlichkeit insbesondere in den Monaten seit September nachweisen."
Zur Strategie der CDU / den Unterschieden zwischen dem "Guttenbergpapier" und den Äußerungen Ronald Pofallas:
"Ich bin nur ganz dankbar, dass die Katze jetzt endlich aus dem Sack ist. [...] Wir erkennen doch aus all dem so ein bisschen die Blaupause, die es geben wird, für eine schwarz-gelbe Koalition [...]. Da steht die weitere Senkung der Unternehmenssteuer neben der gleichzeitigen Erhöhung der Mehrwertsteuer. Da steht auf der einen Seite mehr Leiharbeit und auf der anderen Seite Zurückdrehen bei den Mindestlöhnen. Und ich hoffe, dass bei den Kommunen, bei den Städten und Gemeinden angekommen ist, eine sehr substantielle Veränderung der Gewerbesteuer, die dafür sorgen wird, dass die Gemeinden auf alten Zustand zurückfallen, den sie Gott sei Dank in den letzten Jahren überwunden haben."
Diese Zitate sind frei mit dem Hinweis auf n-tv
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"Heiner Bremer - Unter den Linden 1" wird heute um 17.10 und um 23.10 Uhr bei n-tv ausgestrahlt.
Originaltext: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8180 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8180.rss2
Pressekontakt: Sonja Friedrich Referentin Presse & Kommunikation 0221-91522620 sonja.friedrich@n-tv.de
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