Deutsche Marine - Pressemeldung / Pressetermin: Fregatte "Karlsruhe" auf dem Weg zu "Atalanta" - Ein alter Bekannter im Golf von Aden
Geschrieben am 19-08-2009 |
Glücksburg (ots) -
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Wilhelmshaven - Am Montag, 24. August, verlässt die Fregatte "Karlsruhe" ihren Heimatstützpunkt Wilhelmshaven. Von einem Bunkerstop in Catania auf Sizilien abgesehen, geht die rund 8800 Kilometer lange Fahrt unter dem Kommando von Fregattenkapitän Matthias Schmidt (45) direkt nach Dschibuti in den Golf von Aden. Dort schließt sich die "Karlsruhe" mit ihrer 224-köpfigen Besatzung, darunter 15 Frauen, der europäischen Anti-Piraterie-Mission "Atalanta" an. Die Region um das Horn von Afrika ist für die "Karlsruhe" ein bekanntes Seegebiet, war sie doch von Dezember 2008 bis Februar 2009 das erste Schiff der Deutschen Marine bei "Atalanta". Der Auftrag lautet: Schutz der Schiffe des Welternährungsprogramms - in Einzelfällen auch von zivilen Schiffen - und die Überwachung des Seegebietes vor Somalia. Von großer Bedeutung ist dabei die Abschreckung, Verhütung und Beendigung von Akten der Piraterie. Fregattenkapitän Schmidt weiß um die Notwendigkeit: "Meine Besatzung und ich sind sich der Wichtigkeit dieses Einsatzes bewusst. 90 Prozent der Lebensmittelhilfen für die hungernde Bevölkerung in Somalia kommen über den Seeweg in das Land. Wir möchten, dass dieser Teil auch dort ankommt, wo er benötigt wird."
Spezialisten an Bord
Einige der Spezialisten, welche die "Karlsruhe" für ihren Einsatz benötigt, sind bereits vor Ort. So übernimmt die Fregatte zum Beispiel die beiden Bordhubschrauber mit den entsprechenden Technikern und Piloten von der Fregatte "Brandenburg". Auch das Vessel Protection Detachment (VPD) der Marineschutzkräfte aus Eckernförde wird erst in Dschibuti zu der Besatzung stoßen. Der Hauptauftrag des VPD ist es, mit Hubschraubern oder Schlauchbooten auf Handelsschiffe des Welternährungsprogramms überzusetzen und so die Schiffe während des Transits vor Piratenangriffen zu schützen. Die "Karlsruhe" wird bei solchen Einsätzen immer in unmittelbarer Nähe sein. In der Vergangenheit sind deutsche VPDs sehr oft auf der Route Mombasa - Mogadischu im Einsatz gewesen. "Meine Besatzung und ich werden stark von den im Einsatzgebiet gemachten Erkenntnissen der Piloten und des VPDs profitieren können. Zusammen mit unseren eigenen Erfahrungen aus dem letzten "Atalanta" Einsatz werden wir uns sehr schnell im Golf von Aden mit unserem Auftrag zurecht finden", so Fregattenkapitän Schmidt. Im Dezember wird die "Karlsruhe" wieder in Wilhelmshaven zurück erwartet.
Hintergründe zu "Atalanta"
Der Deutsche Bundestag beschloss am 19. Dezember 2008, dass sich Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union (EU) beteiligen wird. Die Mandatsobergrenze der Deutschen wurde auf 1.400 Soldaten festgelegt. Diese erste maritime Mission der Europäischen Union führt den vollständigen Namen "EU NAVFOR / Operation Atalanta". Das Einsatzgebiet umfasst ein Gebiet von fünf Millionen Quadratkilometern und reicht mittlerweile bis zu den Seychellen. Hinzu kommt der Luftraum über diesen Seegebieten. Das Einsatzgebiet ist mehr als zehn mal so groß wie Deutschland.
Somalia gehört zu den größten Krisengebieten weltweit. Die humanitäre Hilfe durch Lieferungen des Welternährungsprogramms erfolgt fast ausschließlich auf dem Seeweg. Der Schutz durch die Operation "Atalanta" ist daher für die Versorgung der somalischen Be-völkerung mit Lebensmitteln von zentraler Bedeutung. Durch das Seegebiet von Somalia und vor allem durch den Golf von Aden führt außerdem die wichtigste Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und Asien. Deutschland hat als Exportnation an sicheren Handelswegen ein besonders großes Interesse. Es ist gleichzeitig auf den Import von Rohstoffen angewiesen, die zu einem großen Teil auf dem Seeweg ins Land gelangen. Atalanta zeigt Wirkung: Die besonders beschützten Schiffe des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen seit haben Missionsbeginn Ende 2008 zu 100 Prozent ihr Ziel Mogadischu in Somalia unbeschadet erreicht. Diese Lebensmittellieferungen reichen aus, um rund 90 Prozent der somalischen Bevölkerung zu versorgen.
Hintergründe zur Fregatte "Karlsruhe"
Das Schiff misst in der Länge 130,5 Meter, ist 14,6 Meter breit und hat einen Tiefgang von sechs Metern. Es hat eine Wasserverdrängung von etwa 4.000 Tonnen. Der Diesel- und Gasturbinenantrieb leistet bis zu 38.000 Kilowatt, rund 52.000 PS. Damit erreicht die Fregatte eine Geschwindigkeit von 30 Knoten - circa 56 Stundenkilometer. Bewaffnung: 76- und 27-Millimeter-Geschütze, Seeziel- und Luftverteidigungs-Flugkörper, Torpedos sowie bis zu zwei Bordhubschrauber vom Typ Sea Lynx. Die "Karlsruhe" gehört zur "Bremen Klasse" und ist eine Fregatte von Typ 122. Die Deutsche Marine hat acht Schiffe dieser Art.
Hinweise für die Presse:
Medienvertreter sind herzlich zum Auslaufen der Fregatte "Karlsruhe" eingeladen.
Termin: 24. August Treffpunkt: 9 Uhr an der Hauptwache Marinestützpunkt Wilhelmshaven, Opdenhoffstraße, 26384 Wilhelmshaven
Ansprechpartner vor Ort: Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen, Telefon 0151 - 12640558
Anmeldung: Erforderlich mit beiliegendem Anmeldeformular beim Presse- und Informationszentrum der Marine, Außenstelle Wilhelmshaven, bis zum 21. August 10 Uhr unter der Fax-Nummer 04421 - 68 5796 oder via E-Mail an die folgende Adresse: christophkohlmorgen@bundeswehr.org
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de. Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche Marine".
Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2
Pressekontakt: Presse- und Informationszentrum Marine Außenstelle Wilhelmshaven Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen Tel.: 04421 - 68 5800 Mobil: 0151 - 12640558 E-Mail: ChristophKohlmorgen@bundeswehr.org
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