WAZ: Schattenseite des Fußballs. Kommentar von Theo Schumacher
Geschrieben am 20-08-2009 |
Essen (ots) - Sie machen nicht einmal ein Prozent der Fans aus, die in die Stadien strömen, aber sie beherrschen leider zu oft das Geschehen am Rande: Schlägereien, Großaufgebote der Polizei, verletzte Beamte und Zuschauer. Es ist die Schattenseite des Fußballs, und doch nur ein kleiner Ausschnitt.
Die Polizei muss die vielen friedlichen Anhänger schützen - das ist ihr Job, wie bei jedem Rosenmontagszug. Wer Gewalt gegen Polizisten anwendet, aber auch gegen Unbeteiligte, muss konsequent bestraft werden. Was sonst? Man mag den Traum vom gewaltfreien Fußball träumen, man muss dafür arbeiten, aber mit Realismus kommt man weiter.
Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass der Fußball schafft, was Parteien, Kirchen und Gewerkschaften zunehmend misslingt: Er hat massenhaften Zulauf von Aktiven und Passiven - und er integriert. Damit erfüllt er eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Dass sein Publikum nicht handverlesen sein kann, sondern zu einem Großteil aus jenen besteht, die man in der Politik als "Modernisierungsverlierer" bezeichnet, versteht sich von selbst. Sie dürfen nicht isoliert werden - auch nicht im Fußball.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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