ZDF-Programmhinweis / Donnerstag, 20. Juli 2006, 21.15 Uhr, auslandsjournal

Mainz (ots) - Donnerstag, 20. Juli 2006, 21.15 Uhr
auslandsjournal
mit Andreas Wunn

Leben im Krieg – Wie Israelis und Libanesen die Kämpfe erleben

Seit knapp einer Woche hält die Welt den Atem an. Israel bombardiert
Beirut und den Süden des Libanons. Die Hisbollah schießt vor allem
mit Katjuscha-Raketen zurück. Entspannung ist nicht in Sicht.

Während die westeuropäischen Staaten und die USA ihre
Staatsangehörigen mit Bussen, Schiffen und Flugzeugen außer Landes
bringen, richten sich die Bewohner von Beirut auf ein Leben im Krieg
ein. Sie fürchten vor allem die israelischen Kampfjets, die mit
ohrenbetäubendem Getöse immer wieder über die libanesische Hauptstadt
donnern. Zehntausende sind aus ihren Wohnungen geflohen und suchen
Schutz in öffentlichen Parks oder Parkhäusern von Einkaufszentren.
Einige berichten von ihrer Todesangst auf der Flucht vor den Bomben.
Sie mussten sich während der Angriffe zwischen Gebäuden verstecken,
weil ihre Häuser keine Keller haben.

Knapp 200 Kilometer weiter südlich herrscht die gleiche Angst: Im
gesamten Norden Israel fürchtet man die Katjuscha-Raketen, die in
regelrechten Salven aus dem Süden des Libanon abgefeuert werden.
Hunderte schlugen seit Beginn des Konflikts im Gebiet um die
Küstenstadt Haifa ein. Einige Israelis verkriechen sich in ihren
Luftschutzbunkern, andere reisen zu Verwandten im Süden. Kleinere
Orte im Norden gleichen schon Geisterstädten.

Die israelische Armee kann kaum etwas gegen die einfach gebauten
Katjuscha-Raketen tun. Für High-Tech-Abwehrgerät fliegen die
ungelenkten Raketen zu tief und zu langsam.

Einzige Abwehrmöglichkeit ist die Zerstörung der Abschussrampen im
Süden des Libanon. Auch hier fliegt die israelische Luftwaffe
täglich Angriffe auf dicht besiedeltes Gebiet, weil die Hisbollah
ihre Abschussrampen vornehmlich dort stationiert.

Das auslandsjournal blickt auf die Brennpunkte des Schlagabtauschs
und trifft auf kampfbereite, aber auch tief verängstigte Menschen
auf beiden Seiten.

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