Joschka Fischer sieht internationalen Militäreinsatz im Libanon skeptisch
Geschrieben am 19-07-2006 |
Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer äußert sich skeptisch gegenüber einem Einsatz internationaler Truppen im Libanon. "Ein weiteres Blauhelmmandat wird wenig Sinn machen. Nur ein robustes Mandat mit robusten Fähigkeiten könnte vielleicht etwas Positives erreichen. Aber das Risiko wäre gewaltig. Ich glaube, dass politischer Druck auf die Radikalen und das Engagement für einen Neustart von Verhandlungen sehr viel wichtiger sind", sagt Fischer der ZEIT.
Der Ex-Außenminister wirft dem Westen, der UN und Russland Versagen bei der Entschärfung des Nahost-Konfliktes vor: "Noch nie hat der Westen, haben die USA diesen brandgefährlichen Konflikt so vernachlässigt, noch nie war das so genannte Nahost-Quartett, also die USA, die EU, die UN und Russland, so wenig engagiert. Das ist eine Tragödie." Falls es nicht zu einer "gemeinsamen, energischen diplomatischen Offensive komme", könne aus den einzelnen Krisenherden des Nahen Ostens "schnell eine gewaltige, nicht mehr beherrschbare Konfrontation in der Region entstehen".
Fischer warnt angesichts des Zwangs zur Zusammenarbeit den Westen davor, "nicht zum falschen Zeitpunkt Streit mit Russland auf anderen Feldern zu suchen". Denn die USA allein sei überfordert mit der Problemlösung, auch wenn es jetzt vor allem auf die US-Führung ankomme. Fischer äußert sich enttäuscht über die Ergebnisse des G8-Gipfels am vergangenen Wochenende in St. Petersburg zu dem Thema. Er vertritt die Ansicht, "nicht alle Regierenden im Westen" hätten den Zusammenhang der Probleme im Nahen Osten erkannt.
Fischer ruft in diesem Zusammenhang CDU und CSU auf, ihren Widerstand gegen den EU-Beitritt der Türkei aufzugeben. Das sei "nachrangig gegenüber der enorm wichtigen Bedeutung der Türkei für Frieden und Veränderung im Nahen und Mittleren Osten".
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 30 vom 20. Juli senden wir Ihnen gerne zu.
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
22040
weitere Artikel:
- "Brot für die Welt" erhält 54,6 Millionen Euro Spenden / Füllkrug-Weitzel kritisiert Militäreinsätze zur Friedenssicherung Stuttgart (ots) - Bitte beachten Sie die Sperrfrist: 19.7.2006, 11.00 Uhr Die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" hat im Jahr 2005 rund 54,6 Millionen Euro Spenden für Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa erhalten. "Wir freuen uns, das wir unser Spendenergebnis trotz wachsender wirtschaftlicher Belastungen der Menschen in Deutschland um 1,2 Prozent steigern konnten", erklärte die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel. Bei der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin warnte sie vor mehr...
- Nobelpreisträger Hänsch fordert Änderung des Beamtenrechts Hamburg (ots) - Physik-Nobelpreisträger Theodor Hänsch hat die Abschaffung der Pensionsgrenze von 65 Jahren für deutsche Universitätsprofessoren gefordert. Der 64 Jahre alte Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik warnt in der ZEIT: "Es ist bei uns paradox. Man beruft doch im Idealfall Professoren, die Wissenschaft als Lebensaufgabe begreifen. Und dann sollen sie wie Angestellte im Einwohnermeldeamt mit 65 Jahren aufhören. Die Amerikaner freuen sich darüber. Sie können sich gezielt die produktivsten Emeriti aussuchen und so große mehr...
- CSU-Landesgruppe / Koschyk: Aufruf zum Einsatz für Freiheit und Demokratie Berlin (ots) - Zum 62. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats am 20.07.1944 erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk: Mit dem fehlgeschlagenen Attentat gegen Hitler und dem gescheiterten Aufstand gegen sein Regime haben deutsche Patrioten am 20. Juli 1944 ein Zeichen gesetzt gegen die barbarische NS-Diktatur. Den Aufstand des Gewissens empfanden die Machthaber als Kampfansage, die ihre Herrschaft erschütterte - das zeigt schon der blindwütige Hass, mit dem die mehr...
- Gift im Gen-Mais / Greenpeace präsentiert aktuelle Ergebnisse der Risikoforschung zu genmanipulierten Pflanzen Hamburg (ots) - Honigbienen, geschützte Schmetterlinge und Bodenorganismen sind durch den Anbau von gentechnisch verändertem Mais bedroht, der ein Insektengift bildet und dieses in die Umwelt abgibt. Greenpeace legt heute in Hamburg eine Auswertung aktueller Forschungsergebnisse zu Gen-Mais-Sorten vor, die eine Vielzahl negativer Umwelteffekte belegt. Die Literaturstudie gibt zudem Aufschluss darüber, dass die Auswirkungen des Gen-Maises auf die biologische Vielfalt in Europa von den Zulassungsbehörden bisher nicht geprüft wurden. Im mehr...
- Fuchs: Klares Signal für den Mittelstand Berlin (ots) - Zur heute vom Bundeskabinett beschlossenen Mittelstandsinitiative der Bundesregierung erklärt der mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael Fuchs MdB: Mit der heute von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos auf den Weg gebrachten Mittelstandsinitiative unterstreicht die Bundesregierung die bereits nach der Bundestagswahl begonnene Konzentration und Neuausrichtung ihrer Wirtschaftspolitik auf den Mittelstand als Rückgrat, Jobmotor und Leistungsträger der deutschen Wirtschaft. Durch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|