Börsen-Zeitung: Wir waren nicht dabei! Kommentar von Bernd Wittkowski zum "Geburtstagsessen" für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Bundeskanzleramt
Geschrieben am 25-08-2009 |
Frankfurt (ots) - Das Coming-out der Partylöwen hat begonnen. "Ich war dabei", bekennt als Erster FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher im Stil einer strafbefreienden Selbstanzeige und macht schon mal Amnestiegründe geltend: "Niemand schien betrunken. Es wurde nicht getanzt. Petra Roth erwähnte Goethe." Ob das als Entschuldigung reichen wird?
Es ist höchste Zeit, wenn nicht schon zu spät für Geständnisse. Die Liste von Josef Ackermanns Freunden macht eh längst die Runde. Da wäre Leugnen zwecklos. Der Verfemung durch SPD, Die Linke und andere Randgruppen, die ebenso wie wir - Achtung, EU-Kommission, flagranter Verstoß gegen die Antidiskriminierungsrichtlinie! - nicht dabei sein durften, entkommt nur noch, wer in schonungslosem Selbst-Outing bekennt, notorischer Fetenfan zu sein und dieser Einladung der Bundeskanzlerin Folge geleistet zu haben.
Während die Gästeliste inzwischen ein öffentliches Gut ist, bleibt eines der letzten großen Geheimnisse der Menschheit vorerst unenthüllt: die Speisekarte. Würstchen und Sauerkraut kann es nicht gegeben haben, dieses Menü bekommt dem Deutsche-Bank-Chef bekanntlich nicht, und hätte es in Berlin schon im April 2008 einen einschlägigen Vorfall gegeben, wäre es der Zeitung mit den großen Buchstaben und ihren Millionen Lesern nicht verborgen geblieben - ist doch Springer-Boss Mathias Döpfner einer der 25 Freunde. Als gesichert darf indes gelten, dass es zum Dessert Bananen gab. Wie sonst hätte eine informelle rot-rote Koalition am Dienstag unterstellen können, BRD stehe für Bananenrepublik Deutschland?
Dies alles hat nun überhaupt nichts mit den Untiefen des Sommerlochs zu tun. Es sind vielmehr bedeutungsschwangere Fragen, denen der Haushaltsausschuss des Bundestages an diesem Mittwoch nachgehen muss. Ob die Abgeordneten den famosen Trick der Kanzlerin durchschauen und ihn kurz vor der Wahl zum Nachteil der Opposition publik machen werden? Und wird Ackermann spitzkriegen, wie übel ihm die Eventmanagerin Angela Merkel mitgespielt hat? Erst den Chef der Deutschen Bank mit einem Geburtstagsessen für Friends&Family einlullen, um ihm dann fünf Monate später in einer dramatischen Septembernacht für die Rettung der Hypo Real Estate - O-Ton Ackermann - "noch 1,5 Mrd. Euro mehr herauszupressen"!
Die Party bei Angie war ein teurer Spaß für Ackermann und gleichsam das große Los für die Steuerzahler.
(Börsen-Zeitung, 26.8.2009)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
220910
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Kino / Cinemaxx Osnabrück (ots) - Konkurrenz an allen Ecken und Enden Wem wird der Freizeit-Mensch sein Geld in Zukunft geben? Dem Elektronik-Händler, der ihm einen mehrere Quadratmeter großen Fernseher an die Wand hängt und diverse Lautsprecher im Wohnzimmer verteilt? Oder doch dem Kinobesitzer, der zu Bild und Ton auch noch die als Kino-Erlebnis bekannte Mischung aus Geselligkeit und Popcorn mitverkauft? Wenn das der einzige Kampf wäre, wäre die Situation noch überschaubar: Die Kinos würden Besucher an die aufgerüstete Heimunterhaltung verlieren mehr...
- EPIX Pharmaceuticals, Inc. gibt bekannt, dass das sich in Phase 2b/3 befindende therapeutische ZNS-Programm PRX-00023 Teil des geistigen Eigentums sein wird, das im Rahmen der Auktion am 30. September Wellesley Hills, Massachusetts (ots/PRNewswire) - Joseph F. Finn, Jr., C.P.A. ("Finn") gab heute bekannt, dass das sich in Phase 2b/3 befindende therapeutische Programm PRX-00023 Teil des geistigen Eigentums sein wird, das im Rahmen der Auktion am 30. September 2009 versteigert wird. Das PRX-00023 ist ein therapeutisches ZNS-Programm, das sich momentan in der Entwicklungsphase 2b/3 befindet. Es handelt sich um einen kleinmolekularen, oralen 5HT1A-Antagonisten zur Behandlung von Störungen des ZNS. Das Mittel ist sehr verträglich und bietet mehr...
- Fliegendes Testlabor zur Erforschung von Aufklärungsverfahren von Lockheed Martin absolviert seinen Jungfernflug und erhält FAA-Zertifizierung Denver (ots/PRNewswire) - - Fliegendes Labor wird die Bereitstellung von C4ISR-Fähigkeiten beschleunigen Nachdem die US-amerikanische Luftaufsichtsbehörde (Federal Aviation Administration) dem von Lockheed Martin (NYSE: LMT) entwickelten fliegenden Labor eine experimentelle Flugtüchtigkeitsbescheinigung (Experimental Airworthiness Certificate) erteilt hat, können Streitkräfte nun damit rechnen, frühzeitiger Zugriff auf kritische Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsfunktionen (ISR) zu erhalten. Dieses AML (Airborne Multi-Intelligence mehr...
- Importpreise Juli 2009: - 12,6% gegenüber Juli 2008 Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 26.08.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Der Index der Einfuhrpreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2009 um 12,6% unter dem Vorjahresstand. Dies war der höchste Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Februar 1987 (- 12,6%). Im Juni 2009 und im Mai 2009 hatte die Jahresveränderungsrate - 11,3% beziehungsweise - 10,4% betragen. Gegenüber Juni 2009 fiel der Einfuhrpreisindex mehr...
- Virtuelle Telefonanlage löst den Kostendruck / Laut Angaben der Darmstädter toplink GmbH Einsparungen von bis zu 35 Prozent pro Arbeitsplatz möglich Darmstadt (ots) - Viele Unternehmen in Deutschland haben nach wie vor mit den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen und übersehen dabei hinsichtlich möglicher Einsparpotenziale das Nahe liegende. "Hierzulande spricht zurzeit jeder vom Sparen und gleichzeitig wird bei so alltäglichen Vorgängen wie dem Telefonieren unnötig Geld verschwendet. Trotzdem sich eine ganze Reihe von Betrieben in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, leisten sie sich eine sündhaft teure Telefonanlage", moniert Jens Weller, Geschäftsführer der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|