Neues Durcheinander bei Lehrereinstellung in Hessen - Schüler zahlen den Preis
Geschrieben am 26-08-2009 |
Wiesbaden/Reichelsheim (ots) - Das Kultusministerium sah sich gerade dem öffentlichen Spott durch das bayerische Angebot ausgesetzt, den gut vier Dutzend Mathematikreferendaren Ausbildungsasyl anzubieten, die in Hessen großzügig und mit öffentlicher Billigung des Ministeriums abgewiesen worden waren, als die nächste Bombe platzte:
Denn Geld war für die Mathematiker vom Landtag genehmigt worden: Dieser hatte für das zweite Halbjahr 2009 1500 Lehramtsreferendare genehmigt. Eingestellt wurden aber deutlich weniger. "Mir stellt sich die Frage, wieso die Stellen trotz flächendeckendem Lehrermangels nicht besetzt wurden. Eine verfehlte Personalpolitik in den vergangenen Jahren hat jetzt dazu geführt, dass wohl Referendare, sogar die mit Mangelfächern vorhanden wären, aber das Personal für deren hochwertige Ausbildung fehlt", so Heiko Landmann, Landesvorsitzender der Jungen Philologen. Seit Jahren bemängelten die Philologen einträchtig mit den Studienseminaren, dass eine sprunghaft angestiegene Anzahl von Referendaren auf eine kaum gestiegene Zahl von Ausbildern in den Studienseminaren treffe. Jetzt kollabiere das System.
Die Situation an den überquellenden Studienseminaren wird durch die hohen Durchfallerquoten in den Abschlussexamen verschärft. Seit Einführung des neuen Lehrerbildungsgesetzes im Jahr 2005 habe sich die Zahl der Durchfaller vervielfacht. Ein klares Zeichen der Überforderung von Ausbildern und Auszubildenden und wohl auch von Prüfungswillkür, da nicht selten mit 2-3 vorbenotete Referendare das Examen plötzlich mit einer 5 verlassen. Richtigerweise verlängere diese große Gruppe ihr Referendariat, belege so jedoch Ausbildungsplätze, die für die nachrückenden Referendariatsrunde fehlten.
Die Jungen Philologen fordern daher erneut die
- Einstellung zusätzlicher Ausbilder - Bildung von Personal- wie Finanzreserven für die Ausbildung eines Überhanges an Referendaren v.a. in Mangelfächern - Beseitigung der Fehler im Prüfungssystem
"Wer so mit der Lehrerausbildung umgehe, brauche sich nicht zu wundern, wenn die hessischen Schüler nicht fachgerecht von Lehrern unterrichtet würden. Die fehlenden Referendare jedenfalls fehlen", so Landmann.
Originaltext: DPhV/Junge Philologen Hessen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74735 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74735.rss2
Pressekontakt: Heiko Landmann landmann@hphv.de 06035/2077218
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