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Der Robo-Käfer, der Waldbrände bekämpft

Geschrieben am 19-07-2006

Magdeburg (ots) -


- Querverweis: Bild ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


Verheerende Feuer wüten derzeit in Kalifornien. Experten erwarten
aufgrund der großen Trockenheit auch bei uns eine regelrechte
'Waldbrand-Saison'. Jährlich zerstören Waldbrände allein in Europa
eine halbe Million Hektar Wald - das entspricht etwa der doppelten
Fläche des Harzes. An der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
entwickeln Forscher derzeit einen Lösch-Käfer, der solche
Katastrophen bereits im Keim ersticken soll.


Unbeherrschbare Flammen, die innerhalb von Minuten um sich greifen
und große Waldgebiete und Wohnsiedlungen in Asche verwandeln - jedes
Jahr berichten aktuelle Nachrichtensendungen darüber. Feuersbrünste
dieser Art brechen meist während der heißen Sommermonate aus.
Lebenswichtige Umwelt geht dabei zugrunde. Die Forscher der
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) wollen helfen, solche Katastrophen
in Zukunft zu verhindern. Sie entwickeln derzeit den Lösch-Käfer OLE
(Offroad Löscheinheit), der große Waldregionen mit Hilfe von Infrarot
und Biosensoren überwacht, Brandherde entdeckt und sofort meldet und
bekämpft.

OLE nach dem Vorbild eines Insekts konstruiert
"Die Idee ist denkbar einfach: Je früher eine Feuergefahr erkannt
wird, desto größer die Chance, einen Flächenbrand zu verhindern",
sagt Prof. Dr. Ulrich Wohlgemuth vom Institut für Industrial Design
der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), die Mitglied des BIOKON* ist.
OLE ist das Ergebnis der Designstudien "Bionisches Laufzeug". Die
Wissenschaftler konstruierten den Lösch-Käfer nach dem Vorbild des
Saftkuglers, einem Insekt, das zu den Tausendfüßern gehört. Ähnlich
wie der Tausendfüßer kann sich OLE bei Gefahr zusammenrollen und
seine sechs Beine einziehen. Sein hitzebeständiger Panzer aus einem
Keramik-Faserverbundstoff hält Temperaturen bis 1.300 Grad Celsius
aus und schützt die empfindliche Technik im Inneren. Zwei mechanische
Fühler helfen ihm, sich auf unebenem, schwierigem Gelände sicher
fortzubewegen und schnell die Gefahrenstelle zu erreichen. Je nach
Bodenbeschaffenheit kann OLE zwischen zehn und 20 Kilometer pro
Stunde schnell krabbeln. Das Feuer bekämpft OLE mit einer
Impulslöschkanone.

Einsatz vor allem in gefährdeten Gebieten
Der Lösch-Roboter ortet bei günstiger Windrichtung ein Feuer in
einer Entfernung bis zu einem Kilometer. OLE soll vor allem in
gefährdeten Gebieten zum Einsatz kommen, wie etwa in der Nähe von
Straßen, Wohnsiedlungen oder Naturschutzparks. Monatelang benötigt er
dabei weder Wartung noch Batterien, denn solange OLE keine Gefahr
erkennt, befindet er sich im Energiesparmodus. Um ein Gebiet von der
Größe des Schwarzwaldes (Fläche 7.000 Quadratkilometer) vor Bränden
zu schützen, würden 30 Robo-Käfer ausreichen. Die Produktionskosten
eines Lösch-Roboters bewegen sich laut Experten der Hochschule
Magdeburg zwischen 100.000 und 250.000 Euro. Die Waldschäden, die
durch Feuer allein in Europa entstehen, betragen jährlich 2,5
Milliarden Euro.

Der Lauf-Roboter aus Sachsen-Anhalt steht früher auf
Der Lösch-Käfer, der Brände früher erkennen soll, passt zum
Landesmotto Sachsen-Anhalts "Wir stehen früher auf." Seit Anfang 2005
wirbt Sachsen-Anhalt mit dem Slogan, der die Haltung des Landes
widerspiegelt, das mehr als andere erreichen will. Laut einer Umfrage
stehen die Sachsen-Anhalter neun Minuten früher als alle anderen
Bundesbürger auf. Diese Tatsache ist durch die Landeskampagne zum
Markenzeichen Sachsen-Anhalts geworden und soll vor allem Investoren,
aber auch Touristen anziehen. In der aktuellen Werbelinie "Hier
steckt Sachsen-Anhalt drin." macht das Land auf die vielen
Erfindungen aufmerksam, die aus Sachsen-Anhalt stammen und in ganz
Deutschland und der Welt zum Einsatz kommen.

*Innerhalb des BIOKON, des Bionik-Kompetenznetzes Deutschland,
arbeiten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen an der
Entschlüsselung von Patenten der Natur und ihrer Übertragung in
technische Anwendungen. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung fördert den Verbund. Magdeburg ist ein Knoten des
Kompetenznetzes. Partner sind die Hochschule Magdeburg Stendal (FH)
mit dem Institut für Industrial Design und das IFF Fraunhofer
Institut Fabrikbetrieb und - automatisierung, Abteilung Robotik. Die
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) wird durch den EU Strukturfonds
EFRE unterstützt.

Originaltext: Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57265
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57265.rss2


Kontakt:
Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH
Frauke Flenker-Manthey
Am Alten Theater 6
39104 Magdeburg
Telefon: 0391-5677080
Email: flenker-manthey@lmg-sachsen-anhalt.de


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