LVZ: Bärbel Höhn: Bundesregierung schuld an hohen Spritpreisen
Geschrieben am 19-07-2006 |
Leipzig (ots) - "Regierung Merkel Rekordhalterin im Schuldenerhöhen" / Vize-Fraktionschefin der Grünen lehnt Senkung der Mineralölsteuer ab
Leipzig/Berlin. Bärbel Höhn, Vize-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, gibt der Bunderegierung eine Mitschuld an der Preisexplosion an den Tankstellen. Vor allem die beschlossene Mehrwertsteuererhöhung und die höhere Steuern auf umweltschonende Biotreibstoffe würden die Kosten weiter anheizen, sagte Höhn der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Zugleich widersprach Höhn dem Vorschlag des rheinland-pfälzischen CDU-Landeschefs Christian Baldauf, der eine Absenkung der Mineralölsteuer und damit ein Einfrieren des Spritpreises auf maximal 1,30 Euro pro Liter gefordert hatte. "Die Regierung Merkel ist unangefochtene Rekordhalterin im Steuernerhöhen. Da sind Forderungen von CDU-Politikern nach Steuersenkungen nicht sehr glaubwürdig", so Höhn.
Die frühere Verbraucherschutzministerin von Nordrhein-Westfalen rechnet zudem mit einer weiteren Verteuerung an den Zapfsäulen. Eine Senkung der Mineralölsteuer lehnt sie grundsätzlich ab. "Realität ist: Das Öl wird immer knapper. Deshalb werden auch die Benzinpreise weiter steigen." Kurzatmige Manipulationen an der Mineralölsteuer würden daran gar nichts ändern. "Echte Abhilfe bringt nur eine Energiepolitik ,Weg vom Öl', die auf verbrauchsarme Fahrzeuge und Biotreibstoffe setzt", so Höhn weiter.
Dagegen fordert der FDP-Verbraucherschutzsprecher Hans-Michael Goldmann ein Einschalten des Bundeskartellamtes. "Die gestiegenen Spritpreise sind katastrophal. Wir erleben teilweise eine Abzocke, die mit der Energiepreisentwicklung nichts zu tun hat. Hier müssen die Kontrollbehörden aktiv werden", sagte Goldmann der Zeitung.
Eine staatlich festgelegte Begrenzung der Spritpreise sei allerdings "fern jeder Realität." Der Staat könne nicht mit einem fixen Höchstpreis in den freien Markt eingreifen. Der CDU-Landeschef von Rheinland-Pfalz hatte zuvor eine Spritpreis-Höchstgrenze von 1,30 Euro je Liter angeregt. Goldmann fordert dagegen eine umgehende Überprüfung der Öko-Steuer. "Durch die anziehende Konjunktur verbessern sich die Steuereinnahmen. Ein Absenken der Ökosteuer wäre da ein sinnvoller Gegenschwenk, um die stetig steigenden Belastungen der Verbraucher wenigstens hier zu verringern."
Einen weiteren Korrekturbedarf sieht Goldmann bei der gerade beschlossene Streichung der Pendlerpauschale für die ersten 20 Kilometer. "Diese Absenkung passt überhaupt nicht in die heutige Situation. Ich vertraue aber hier auf die anhängigen Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht, dass sich in sozialen Fragen oft für mehr Ausgleich und Gerechtigkeit ausgesprochen hat."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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