Börsen-Zeitung: Parteien bleiben in Deckung, Kommentar zu den Ergebnissen der Landtagswahlen von Angela Wefers
Geschrieben am 31-08-2009 |
Frankfurt (ots) - Es ist politisch komplizierter geworden in Deutschland. Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und dem Saarland zeigen es klar. Einfach war bisher die Formel: Wer die meisten Stimmen hat, stellt den Regierungschef und sucht sich dafür einen ausreichend starken Koalitionspartner. Doch dies gilt nicht mehr. Auch die Grundregel, dass in einem demokratischen Land jede Partei mit jeder koalitionsfähig sein muss, ist aktuell nicht mehr gültig. Die SPD hat ein politisches Bündnis mit der Partei Die Linke - ihrer Konkurrenz aus SPD-Abtrünnigen und der SED-Nachfolgepartei PDS - auf Bundesebene ausgeschlossen. Für diese Bundestagswahl wird sie bei diesem Kurs bleiben. Alles andere wäre politischer Selbstmord einer ohnehin auf historische Stimmentiefststände reduzierten Partei. Dies ist seit der Hessen-Wahl und dem Wortbruch von Andrea Ypsilanti deutlich.
Der von vielen Auguren als sicher eingestufte Sieg einer schwarz-gelben Koalition ist mit dem Wahlergebnis aus den Ländern ebenso in Frage gestellt. Dem Wahlkampf wird dies bis zum 27.September zwar neuen Schwung verleihen, klarere Positionierungen sind indessen nicht zu erwarten. Die Liberalen versuchen noch, die Union zu einer Koalitionsaussage zu ihren Gunsten zu drängen, halten aber für den umgekehrten Fall lieber noch damit zurück. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) macht keine Anstalten, ihre inhaltsleeren Wahlparolen zu Konkretisieren. Klug geworden aus den Erfahrungen 2005, als sie mit einem starken und wirtschaftsfreundlichen Programm eine Bauchlandung erlebt hatte, setzt sie nun auf emotionsgetriebene, allgemeine Botschaften.
Keine der Parteien will sich festlegen, denn nach dem 27. September könnte es ja sein, dass jeder jeden braucht. Andernfalls könnte die Regierungsbildung noch schwieriger werden, als sie es schon 2005 war. Im Fünf-Parteien-System werden Dreier-Koalitionen bald der Normalfall sein. Auch die Wirtschaft macht keine Ausnahme bei dem Spiel, sich alle Optionen offen zu halten und nicht aus der Deckung zu kommen. Allenfalls zu einem Appell an die Bürger, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und für eine stabile Regierung zu sorgen, zeigte sich Industriepräsident Hans-Peter Keitel bereit. Die Zeiten stabiler Koalitionen dürften dennoch der Vergangenheit angehören.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
221985
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Flughafen AG / Flughäfen in der Verlustzone Halle (ots) - Durch einen Streit mit der EU-Kommission rutscht die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) tief in die Verlustzone. Der Konzern, zu dem die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden gehören, verbuchte im Jahr 2008 ein Konzernergebnis von minus 104,1 Millionen Euro, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Der Grund ist eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der EU unter anderem über den Bau der 350 Millionen Euro teuren Start- und Landebahnen Süd am Flughafen Leipzig/Halle. Obwohl die mehr...
- Gaspreise sinken um bis zu 30 Prozent trotz beginnender Heizperiode - vereinzelte Erhöhungen geplant (mit Grafik) / Flächendeckend mehr alternative Gasanbieter in Deutschland München (ots) - - Querverweis: Eine Übersicht zu den Preisänderungen liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - CHECK24 - Deutschlands großes Vergleichsportal - hat deutschlandweit die Veränderungen der Strom- und Gastarife analysiert. Ergebnis: Mindestens 228 Gasversorger planen ihre Tarife zum 01. September und 01. Oktober 2009 um durchschnittlich mehr...
- Juli 2009: Weiterhin moderater Rückgang der Erwerbstätigenzahl Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 01.09.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Im Juli 2009 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 40 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einer Abnahme um 150 000 Personen (- 0,4%). Auch im Vergleich mit dem Vormonat Juni war im Juli 2009 ein Rückgang zu verzeichnen: Die Zahl der Erwerbstätigen sank um 98 000 (- 0,2%). mehr...
- Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um 1,0% gesunken Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 01.09.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Juli 2009 nominal 2,3% und real 1,0% niedriger als im Juli 2008. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage. Das Ergebnis für den Juli 2009 wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, in denen circa 76% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel mehr...
- Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz Wiesbaden (ots) - 6,3% der Erwerbstätigen, das sind etwa 2,4 Millionen Personen, leiden an erwerbsbedingten Gesundheitsbeschwerden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist dies eines der Ergebnisse einer Zusatzerhebung zur EU-harmonisierten Arbeitskräftestichprobe aus dem Jahr 2007, bei der rund 80 000 Personen zu Arbeitsunfällen, arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwerden sowie psychisch und physisch belastenden Faktoren der Arbeit befragt wurden. Personen mit erwerbsbedingten gesundheitlichen Problemen gaben weit überwiegend mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|