VANGUARD AG: Clifford Chance-Anwalt entreißt wichtigem Großaktionär auf Hauptversammlung die Stimmrechtskarte / VANGUARD-Gründer Schrödel und weitere Aktionäre sind gezwungen alle Beschlüsse anzufecht

Berlin (ots) - Zu Beginn der außerordentlichen Hauptversammlung
der VANGUARD AG im Berliner Ludwig Erhard Haus der IHK ereignete sich
am vergangenen Montag ein skurriles Ereignis. Nachdem
VANGUARD-Großaktionär Won Park (Hongkong) von der Gesellschaft zur
Hauptversammlung eingeladen wurde und ihm die entsprechenden
Stimmrechtskarten ordnungsgemäß ausgehändigt worden waren, entwendete
ihm ein Beauftragter der VANGUARD AG diese Dokumente gegen seinen
ausdrücklichen Protest.

Damit wurden widerrechtlich und manipulativ 829.000 Aktien von
Herrn Won Park, die er über die britische Gesellschaft PLB Medical
Investments Co. Ltd. hält, vom Wahlgang der Beschlüsse
ausgeschlossen. Nach § 67 Abs. 2 des Aktiengesetzbuches gilt im
Verhältnis zur Gesellschaft als Aktionär, wer als solcher im
Aktienregister eingetragen ist. Letzteres haben Vorstand und
Aufsichtsrat in der Sitzung nicht in Abrede gestellt, sondern
ausdrücklich bestätigt.

Bei der späteren Abstimmung zu den Beschlussanträgen des
VANGUARD-Vorstandes und bei korrekter Feststellung des
Beschlussergebnisses wäre von der Hauptversammlung die
Kapitalherabsetzung und damit der Kapitalschnitt von 4:1 abgelehnt
worden. Ebenso wie die nicht ausreichend begründete Verschmelzung
einer Tochtergesellschaft auf die VANGUARD AG. Der Kapitalerhöhung
dagegen wäre mit deutlicher Mehrheit zugestimmt worden, ohne dass
hierzu eine Anfechtung zu erwarten gewesen wäre.

Unter Berücksichtigung der 829.000 stimmberechtigten Aktien der
PLB Medical Investments Co. LTD (4,02 % vom Grundkapital) sind in
Zahlen tatsächlich folgende Beschlüsse gefasst worden:

TOP 1 (Kapitalherabsetzung): angenommen mit 5.004.163 Gegenstimmen
(27,23%)

TOP 2 (Kapitalherabsetzung): abgelehnt mit 5.004.163 Gegenstimmen
(27,23%)

TOP 3 (Kapitalerhöhung): angenommen mit 18.600.639 Stimmen (99,29%)

TOP 4 (Verschmelzung mit SterilPlus): abgelehnt mit 5.002.171
Gegenstimmen (26,71%)

Obwohl gerade diese wichtige Kapitalerhöhung für den Fortbestand
der VANGUARD AG nach eigenen Angaben des Vorstands existenziell sein
soll, bleibt den Aktionären, die sich gegen eine feindliche Übernahme
wehren wollen, nun nur die Anfechtung aller Beschlüsse zu den
gestellten Anträgen, zumal diese Beschlüsse unsinnigerweise oder
vielleicht vorsätzlich, nur in einem einzigen Wahlgang gefasst
wurden.

Der Beschluss zur Kapitalherabsetzung würde einen Großteil der
Altinvestoren benachteiligen, weil er den Wert ihrer Anteile massiv
im Verhältnis 1:4 verwässert, sollten diese nicht mitzeichnen können.
Nur die Neuinvestoren (sogenannte Hauptgesellschafter) Baigo Capital
(Sal. Oppenheim und Gebr. Strüngmann) und Santo Holding (Deutschland)
GmbH, die den Hexal-Verkäufern Thomas und Andreas Strüngmann gehört,
profitieren potenziell von diesem Manöver.

Robert Schrödel: "Aus meiner Sicht ist das Ergebnis dieser
turbulenten Hauptversammlung für die VANGUARD AG, ihre Mitarbeiter
und Aktionäre das denkbar schlechteste. Mit etwas mehr Ein- und
Weitsicht und bei korrekter Abwicklung dieser Veranstaltung hätte man
wenigstens die von allen getragene Kapitalerhöhung beschließen und im
Register zur Zeichnung eintragen können. Diese Chance ist vertan.
Macht- und Geldgier der sogenannten Hauptgesellschafter führen die
Vanguard AG in noch schwierigeres Fahrwasser.

Weitere Informationen: www.kapitalpiraten.de

VANGUARD wurde durch die Aufbereitung von Einwegmedizinprodukten
in OPs zu einem der lukrativsten Investments der deutschen
Gesundheitsindustrie. Investoren wie z. B. die Harald Quandt
FamilyTrust GmbH erzielten enorme Renditen.

Die VANGUARD AG (1998 von Robert Schrödel gegründet) ist
Marktführer für systemische technologiebasierte Lösungen in
Krankenhäusern und berät über 1.500 Kunden in Europa. Das Unternehmen
beschäftigt mehr 2.000 Mitarbeiter. Unternehmenssitz der AG mit über
40 Tochterunternehmen ist Berlin.

Originaltext: Robert Schrödel - Berlex AG
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