(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Asymmetrisch abgewrackt, Kommentar zur Abwrackprämie von Peter Olsen

Geschrieben am 02-09-2009

Frankfurt (ots) - Viel schneller als erwartet war der
5-Mrd.-Euro-Topf für die staatliche Abwrackprämie ausgeschöpft. Seit
gestern müssen Industrie und Handel ihre Pkw ohne den Anreiz von 2500
Euro an den Mann oder die Frau bringen. Angesichts der ohnehin schon
herrschenden "Rabattitis" ein spannendes Experiment. Wie schnell
werden sich Kaufinteressenten damit abfinden, dass es die staatliche
Prämie nicht mehr gibt - und dennoch einen Neuwagen kaufen? Werden
nochmals höhere Abschläge zum Listenpreis gewährt?

Taten zu Jahresanfang wegen der Prämienpläne viele
Interessengruppen ihren Unmut kund über die nach ihrer Ansicht
gigantische Geldverschwendung ohne nachhaltigen umweltpolitischen
Effekt, so machen jetzt die Bedenkenträger Druck, die besonders unter
Entzugserscheinungen zu leiden haben werden. Vor allem im Autohandel,
seit Jahren chronisch unterkapitalisiert und margenschwach, kehrt das
Heulen und Zähneklappern zurück, denn er wird die schwächere
Nachfrage sofort zu spüren bekommen. Dagegen werden sich die
Bremsspuren bei den Neuzulassungen erst mit Verzögerung zeigen. Denn
viele mit Prämie gekaufte Neuwagen müssen ja erst noch hergestellt
werden.

Interessanterweise hält sich die deutsche Autoindustrie mit
Forderungen nach einer Nachfolgeregelung für die ausgelaufene
Abwrackprämie zurück. Dabei ist mit Ausbleiben überbordender
Neuaufträge aus dem Inland damit zu rechnen, dass Konzerne wie
Volkswagen wieder stärker auf Kurzarbeit zurückgreifen müssen. Aber
ein entscheidender Mangel der Prämie aus Sicht der deutschen
Hersteller, soweit sie höherpreisige Fahrzeuge anbieten, war die
"asymmetrische Erfolgsbeteiligung", wie es Verbandspräsident Matthias
Wissmann euphemistisch umschreibt. Da mit der Umweltprämie vor allem
kleine Fahrzeuge überwiegend ausländischer Hersteller erworben
wurden, profitierten maßgeblich die Importmarken.

Für 2010, wenn sich im Inland die Nachfrage und damit die Zahl der
Pkw-Neuzulassungen in Regionen um 3 Millionen Einheiten auf deutlich
niedrigerem Niveau normalisieren wird, werden vor allem die
Importeure über Marktanteilsverluste klagen. Audi, BMW und Mercedes
dürften dann wieder Fahrt aufnehmen, der zuletzt auf weniger als 30%
gestürzte Anteil der Dieselfahrzeuge dürfte klettern und der Anteil
der privaten Autokäufe sinken.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

222560

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Lehrstellen Osnabrück (ots) - Besser anpacken Würde man es mit Helmut Kohl halten, ließe sich das Problem einfach aussitzen. Diese Taktik hatte der Altkanzler im Problemfalle so stoisch angewendet, dass das Kohl'sche Aussitzen beinahe schon zum geflügelten Wort geworden ist. Nun darf ein persönlicher Zug eines Einzelnen freilich nicht verglichen werden mit einer Situation, die viele Menschen betrifft. Und dennoch: Ebenso wie sich Probleme im Kohl'schen Kosmos einst allein durch Abwarten von selbst lösten, scheinen sich nun auch die problemträchtigen mehr...

  • Axel Springer übernimmt Mehrheit an international führender Jobbörse StepStone Berlin (ots) - Dr. Mathias Döpfner: "Wichtiger Schritt für digitales Wachstum" / Öffentliches Übernahmeangebot an alle Aktionäre Die Axel Springer AG hat sich durch Zukauf von rund 19,3 Prozent der Anteile die Mehrheit an der StepStone ASA, Oslo, gesichert und hält derzeit Anteile in Höhe von 52,27 Prozent. Zudem wird Axel Springer allen Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten, ihre Aktien zu einem Preis von NOK 8,60 (circa EUR 0,99) je Aktie an die Axel Springer AG zu verkaufen. Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender mehr...

  • Neue Westfälische: Gildemeister-Manager wieder auf freiem Fuß Bielefeld (ots) - Der Geschäftsführer des zum Bielefelder Werkzeugmaschinenherstellers Gildemeister gehörenden Unternehmens DMG Russland ist wieder auf freiem Fuß. Wie ein Sprecher der Bielefelder Staatsanwaltschaft der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagsausgabe) bestätigte, wurde der Haftbefehl am 24. August gegen "eine Kaution im sechsstelligen Bereich" außer Vollzug gesetzt. Weitere Angaben wollte die Behörde auch auf Nachfrage nicht machen. Nach Recherchen der Zeitung hatte der Beschuldigte seinen Wohnsitz zuletzt mehr...

  • faceVsion treibt mit x86-basierter Produktreihe High-Definition-Videokommunikation über offene Netzwerke für KMUs und Endverbraucher voran Berlin (ots/PRNewswire) - - Ein erschwinglicher Aufrüstsatz und ein Set-Top-Telefon ermöglichen Endverbrauchern und KMUs echte und umfassende HD-Videokonferenzschaltungen über vorhandene PCs bzw. Fernsehgeräte faceVsion Technology Inc., ein innovativer Anbieter von HD- Videokommunikation für Verbraucher und KMUs, gab heute die Verfügbarkeit eines Upgrade-Satzes für PC-Anwender bekannt, mit dessen Hilfe Computer für Zweiwege-HD-Videokommunikation (720 p/1080 p) über Breitbandnetze aufgerüstet werden können. Das Unternehmen wird auf mehr...

  • XConnect geht Partnerschaft mit GSMA ein, um neue IP-Routing-Optionen auszubauen London (ots/PRNewswire) - - Die neue SuperQuery-Funktion von XConnect ermöglicht Dienstleistungsanbietern den Zugang zu GSMAs Global Carrier ENUM-Gemeinschaft XConnect (http://www.xconnect.net/), der führende Anbieter von neutralen Voice over IP (VoIP) und Next Generation Network (NGN)-Verbindungen sowie von Registrierungsdienstleistungen gab heute bekannt, dass das Unternehmen eine Vereinbarung mit der GSM Association (GSMA) (http://www.gsmworld.com/) geschlossen hat, um die Interoperabilität zwischen den ENUM-Registrierungsdienstleistungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht