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Atomenergie kostet Bundesbürger bereits 258 Milliarden Euro / Greenpeace legt umfassende Bilanz zur Förderung der Atomkraft vor

Geschrieben am 03-09-2009

Berlin (ots) - Die Nutzung der Atomenergie in Deutschland kostete
die Bundesbürger von 1950 bis 2008 rund 165 Milliarden Euro an
staatlichen Fördermitteln. Mindestens 92,5 Milliarden Euro kommen
künftig an Ausgaben noch hinzu. Diese tatsächlichen Kosten der
Atomenergie beziffert jetzt eine von Greenpeace beim Forum
Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft in Auftrag gegebene Studie. In
ihren Subventionsberichten hingegen führt die Bundesregierung
lediglich Atomsubventionen von weniger als 200 Millionen Euro auf.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, alle Subventionen für die
Atomkraft offen zu legen und Fördermittel künftig nur noch für
Erneuerbare Energien und effiziente Brennstoffnutzung auszugeben.

"Mit dem Geld der Steuerzahler füllt die Bundesregierung die
Bankkonten der Atomkonzerne", sagt Andree Böhling, Energie-Experte
von Greenpeace. "100 Milliarden Euro Gewinn haben E.on, RWE,
Vattenfall und EnBW allein seit 2002 gemacht. Es ist unerträglich,
dass die Bundesregierung dennoch erhebliche Kosten und Risiken der
Atomkraft übernimmt und die exakte Höhe der Subventionen auch noch
verschleiert."

Ursache für die enorme Differenz zwischen den von der
Bundesregierung veröffentlichten und den tatsächlichen Fördergeldern
ist der äußerst eng gefasste Subventionsbegriff der Regierung, der
unter anderem spezielle Steuervergünstigungen und "budgetunabhängige
Regelungen" wie die Vorteile der Atomenergie durch staatliche
Bürgschaften oder Strompreiserhöhungen durch den Emissionshandel
nicht berücksichtigt.

Die in der Greenpeace-Studie bezifferten realen Fördermittel von
165 Milliarden Euro setzen sich zusammen aus direkten Finanzhilfen
des Bundes wie Forschungsförderung, Kosten für den Betrieb der
Atommüllendlager Asse II und Morsleben oder die Stilllegung der
ostdeutschen Atommeiler. Hinzu kommen Steuervergünstigungen,
beispielsweise die Nichtbesteuerung bis 2006 im Vergleich zu anderen
Energieträgern und budgetunabhängige Leistungen. Damit finanzieren
die Steuerzahler jede Kilowattstunde Strom mit rund vier Cent
zusätzlich zum Strompreis.

Die Begünstigungen der Atomkraft lägen laut Studie noch weitaus
höher, wenn die Betreiber der AKW vollständig für eine
Haftpflichtversicherung im Falle eines nuklearen Unfalls aufkommen
müssten - für sie also die gleichen Haftungsregeln gelten würden wie
für andere Wirtschaftsbereiche. Dann wäre Atomstrom um bis zu 2,70
Euro pro Kilowattstunde teurer und damit weder bezahlbar noch
wettbewerbsfähig. Eine exakte Bestimmung dieser externen Kosten ist
aber schwierig und wissenschaftlich umstritten.

"Atomkraft rechnet sich nur für die Stromkonzerne, die bei den
Bundesbürgern gleich zwei Mal abkassieren - als Stromverbraucher und
als Steuerzahler", so Böhling. Greenpeace fordert einen Ausstieg aus
der Atomenergie bis 2015 und hat mit dem Energiekonzept "Klimaschutz:
Plan B 2050" nachgewiesen, wie dies umsetzbar ist.

Achtung Redaktionen: Andree Böhling erreichen Sie unter Tel.
0151-180 533 82, Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel.
0151-145 33087. Die Studie finden Sie im Internet unter
www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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