WAZ: Althaus Abgang - Kommentar von Ulrich Reitz
Geschrieben am 03-09-2009 |
Essen (ots) - Selbst im Abgang noch bleibt Dieter Althaus erschreckend würdelos. Er geht, weil er gehen muss, nicht, weil er gehen will. Er geht als Getriebener. Er geht wegen einer Wahlniederlage, aus Gründen der Macht also, nicht der Moral, wie es einzig richtig gewesen wäre. Diese Art Abgang beschämt die Politik.
Althaus hat Beata Christandl, Mutter von vier Kindern, totgefahren. Er machte kühl weiter. Althaus inszenierte sich dann im Wahlkampf als Opfer, eine bodenlose Geschmacklosigkeit. Althaus belog aus Wahltaktik die Öffentlichkeit, indem er eine freundschaftliche Beziehung zum Witwer behauptete. Nicht eigene Einsicht, Richter stoppten ihn.
Althaus nennt sich selber einen bekennenden Christen. Hat er je um Vergebung gebeten?
Selten hat ein Politiker derart menschlich versagt wie Althaus. Dass ihn eine Partei der bürgerlichen Mitte so lange gewähren ließ, in Thüringen, in Berlin, zeigt leider einmal mehr, wie groß der Abstand zwischen der Parallelwelt Politik und ihren selbst gesetzten Regeln einerseits und dem normalmenschlichen Empfinden andererseits geworden ist. Ein Trauerspiel.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
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