WAZ: Wende in Afghanistan? - Kommentar von Miguel Sanches
Geschrieben am 06-09-2009 |
Essen (ots) - Der Bundeswehrangriff auf zwei Tanklastzüge im Norden Afghanistans war offenkundig unverhältnismäßig. Er forderte zu viele Zivilopfer. Der Fehler hätte nie passieren dürfen, gerade der Bundeswehr nicht, die so stolz ist auf ihren etwas anderen Ansatz; die so viel für den Wiederaufbau leistet.
Diese Leistung gerät in Misskredit und Deutschland außenpolitisch in die Isolation. Der Vorfall muss im Bundestag aufgearbeitet werden. Mehr noch: Afghanistan muss auch im Wahlkampf thematisiert werden. Die Frage ist nicht ob, sondern wie.
Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen und einen Abzugsplan in Angriff zu nehmen. Das Datum 2015 steht im Raum. Aus dem Munde von Ex-Kanzler Gerhard Schröder klingt es wie ein Dementi seiner Politik, wenn er eingesteht, dass es so nicht weiter gehen darf und Afghanistan sein Schicksal selbst in die Hand nehmen sollte.
Für den Einsatz am Hindukusch hatte Schröder einst mit der Vertrauensfrage alles aufs Spiel gesetzt. Er tat sich nicht leicht - auch heute sollte man es ihm nicht unterstellen. Vielleicht kann einer wie er am besten ein Zeichen setzen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
223184
weitere Artikel:
- WAZ: Diskussion um Familienpolitik - Generation Fremdbetreuung - Leitartikel von Julia Emmrich Essen (ots) - Mit sechs Monaten zur Tagesmutter, mit zwei Jahren in die Kita, mit sechs in die Ganztagsschule: Merken Sie was? In Deutschland wächst die "Generation Fremdbetreuung" heran und niemand weiß: Geht das eigentlich gut? Die Debatte schwelt - und CDU und SPD liegt viel daran, dass sie nicht ausgerechnet im Wahlkampf hochkocht. In der Familienpolitik gibt es keine Patentrezepte. Was für Louise aus Tübingen gilt, kann für Aishe aus Marxloh verkehrt sein. Dennoch haben Bund und Länder die Weichen auf Jahre gestellt: Kinder mehr...
- WAZ: G-20-Gipfel - Boni im Visier: recht so - Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Es ist ein Erfolg, dass die 20 Industrie- und Schwellenländer nun Lehren aus der Finanzkrise ziehen und sich Boni-Zahlungen für Banker vorknöpfen. Trotz der Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschland und Frankreich auf der einen und USA sowie England auf der anderen Seite in der Frage absoluter Obergrenzen - die Einigung taugt als Therapie für das angeschlagene Modell der Marktwirtschaft. Der Kampf gegen die Boni-Exzesse ist mehr als bloß eine populäre Aktion, um aufgebrachte Völker zu beschwichtigen. Leider vergessen mehr...
- Neue Westfälische: KOMMENTAR Afghanistan-Einsatz Trauerspiel DIRK MÜLLER Bielefeld (ots) - Wird Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt? Oder wird sie nicht eher gefährdet? Je länger der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan dauert, um so stärker wachsen Zweifel am Sinn des Engagements. Bisher konnten sich die Deutschen immerhin als solidarischer Partner einer internationalen Mission fühlen; seit dem von der Bundeswehr initiierten umstrittenen Luftschlag gegen zwei entführte Tanklastzüge mit Dutzenden von Todesopfern gilt das nicht mehr. EU-Nachbarn und Verbündete wie Frankreichs Außenminister Bernhard mehr...
- Neue Westfälische: Obamas Beliebtheit sinkt Neujustierung VON JOACHIM ROGGE, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Obamas Stern sinkt dramatisch. Das ist mit Blick auf jüngste Umfragen offensichtlich. Doch daraus kurzerhand abzuleiten, dass der US-Präsident bereits allen Rückhalt im Land verloren hat, ist eine überzogene Betrachtung. Obamas persönliche Sympathiewerte sind unverändert hoch. Nach wie vor mögen die meisten Amerikaner ihren jungen, charmanten Präsidenten. Doch daneben wachsen Skepsis und Zweifel im Land über den politischen Kurs des Präsidenten. Dass er seinen Job gut macht und das Land in die richtige Richtung lenkt, mehr...
- Neue Westfälische: Begrenzung von Banker-Bezügen Kosmetik HANNES KOCH Bielefeld (ots) - Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Sarkozy, Großbritanniens Premier Brown und US-Präsident Obama sind sich einig: Die Banken haben die Finanzkrise mitverursacht, weil risikoreiche Geschäfte und gigantische Gewinne den Managern fantastische Erfolgsbeteiligungen einbrachten. Diesen Kreislauf wollen die Regierungen jetzt entschärfen. Bonuszahlungen sollen nicht mehr kurzfristig, sondern mittelfristig gestreckt ausgezahlt und stärker an den tatsächlichen Erfolg des Unternehmens geknüpft werden. Vielleicht funktioniert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|