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ENISA warnt vor alarmierendem Anstieg der Geldautomatenkriminalität

Geschrieben am 07-09-2009

HERAKLION, Griechenland und BRÜSSEL, September 6 (ots/PRNewswire) -

- Jährliche Verluste bei Geldautomaten in Europa erreichen die
500- Mio.-EUR-Grenze: ENISA stellt Hinweise für Benutzer bereit

Da die Kosten, die in Europa jährlich durch
Geldautomatenkriminalität verursacht werden, fast die 500-Mio.-Euro
Grenze erreicht haben, drängt die ENISA, die Europäische Agentur für
Netz- und Informationssicherheit, Benutzer dazu, sich mehr über die
Risiken bewusst zu sein und Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen, um
persönliche Verluste zu vermeiden. Die schnelle Zunahme der Anzahl an
Geldautomaten sowie immer ausgeklügeltere Methoden und
Betrugsversuche haben im Jahr 2008 zu einem alarmierenden Anstieg der
Kriminalitätsrate von 149 % geführt.

Diese beunruhigenden Ergebnisse werden zusammen mit anderen
Informationen und Fallstudien, welche die verschiedenen
Kriminalitätsfälle bei Geldautomaten und Empfehlungen für das
Erkennen und das Vermeiden von diesen umfassen, diese Woche in einem
ENISA-Bericht mit dem Titel "ATM Crime: "ATM Crime: Overview of the
European situation and golden rules on how to avoid it"
("Geldautomatenkriminalität: Überblick über die Situation in Europa
und die wichtigsten Regeln, um Verbrechen zu verhindern")
veröffentlicht.

Die Anzahl der Geldautomaten in Europa ist im letzten Jahr um 6 %
auf fast 400.000 gestiegen. Davon stehen viele in abgelegenen
Standorten, so z. B. in kleinen Lebensmittelmärkten, an Flughäfen und
an Tankstellen. 72 % der europäischen Geldautomaten befinden sich in
nur 5 Ländern: Grossbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich und
Italien.

Illegales Geldabheben an Geldautomaten ist immer noch die
bevorzugte Methode für Kriminelle, die sich PIN-Nummern mithilfe
verschiedener Techniken, wie beispielsweise "Über-die-Schulter-Sehen"
oder komplexe Skimming-Techniken, beschaffen. Dies kann mittels einer
kleinen Überwachungskamera geschehen, einem falschen PIN-Overlay oder
mithilfe falscher Bankautomaten. Mehr und mehr wird auch die
Blue-Tooth-Wireless-Technologie angewandt, um Karten- und
PIN-Nummern-Details zu einem Laptop in der Nähe zu übermitteln.
Allein im Jahr 2008 gab es insgesamt 10.302 nachgewiesene
Skimming-Vorfälle in Europa.

Zu den anderen Methoden, die angewandt werden, um Geld zu
stehlen, gehören das Einziehen der Karte, die daraufhin stecken
bleibt, um später vom Betrüger herausgeholt zu werden; das Anhalten
des Abhebens in der Mitte der Transaktion, die dann zu Ende geführt
wird, wenn das Opfer gegangen ist; und selbst das Festhalten von Geld
im Automaten gehört zu den gängigen Methoden. Organisierte kriminelle
Gruppen benutzen auch ausgeklügelte Phishing-Techniken und hacken
sich in das Bankcomputersystem und in Websites ein, um PIN- und
Kontoinformationen zu erhalten.

Die Anzahl der Geldautomaten-Diebstähle und der körperlichen
Übergriffe sind innerhalb der letzten 12 Monate ebenfalls um 32 %
gestiegen. Dabei wurden Raubüberfälle durch das Rammen mit einem
Fahrzeug, mittels Explosionen, mithilfe von Kreissägen,
Sauerstofflanzen oder Diamantbohrern durchgeführt.

"Geldautomaten sind für Kriminelle besonders interessant, da sie
Banknoten enthalten; und die Bankkarten geben den Dieben Zugang zum
Bankkonto des Kunden", erklärt Andrea Pirotti, geschäftsführender
Direktor der ENISA. "Es ist zu erwarten, dass Geldautomaten in der
Zukunft sogar noch attraktiver werden, da die neueste Generation der
Geldautomaten so konstruiert ist, dass sie auch andere
Dienstleistungen und Produkte, wie das Aufladen von Mobiltelefonen
und den Verkauf von Briefmarken, anbieten. Gegen
Geldautomatenkriminalität kann in erster Linie mit einem erhöhten
Bewusstsein für Risiken vorgegangen werden. Wenn dieses vorhanden
ist, können Kunden einfache Vorsichtsmassnahmen treffen, indem sie
ihre PIN bei der Eingabe abdecken oder wachsam sind, um eventuell
manipulierte Geldautomaten oder ungewöhnlichen Aktivitäten
wahrzunehmen."

Der diese Woche durch die ENISA veröffentlichte Bericht
empfiehlt, dass weiterführende Informationen und Hinweise auf
nationaler Ebene von den EU-Mitgliedsstaaten über die Banken,
Finanzinstitutionen, Zahlungssysteme und über Exekutivorgane
verbreitet werden. Als Teil dieses Prozesses hat die ENISA eine Liste
mit goldenen Regeln für maximalen Schutz mit minimalem Aufwand
erstellt.

Die wichtigsten ENISA-Regeln

Auswahl des Geldautomaten

1) Benutzen Sie keine Geldautomaten, die mit spezieller
Beschilderung oder Warnungen ausgezeichnet sind

2) Versuchen Sie, Geldautomaten in Banken zu benutzen

3) Benutzen Sie keine freistehenden Geldautomaten

Umgebung

4) Benutzen Sie einen Geldautomaten, der gut sichtbar und gut

ausgeleuchtet ist

5) Seien Sie wachsam bei Fremden und stellen Sie sicher, dass

diese sich in ausreichender Distanz befinden

Transaktionen durchführen

6) Sehen Sie sich die Front des Automaten genau an und suchen Sie

nach Anzeichen von Manipulationen

7) Sehen Sie sich das Kartenlesegerät genau an und suchen Sie
nach

Zeichen von hinzugefügten Geräten

8) Suchen Sie nach Unterschieden oder nach ungewöhnlichen

Anzeichen beim PIN-Pad des Geldautomaten

9) Sehen Sie nach, ob zusätzliche Kameras angebracht sind

10) Schützen Sie Ihre PIN, indem Sie nahe am Geldautomaten stehen

Und das Eingabefeld abdecken

11) Melden Sie eingezogene Karten sofort

12) Seien Sie vorsichtig bei Geldautomaten, die kein Bargeld

ausgeben und bei Geldautomaten, die nicht von Banken

aufgestellt wurden und keine Gebühren nehmen

Kontoauszüge

13) Überprüfen Sie regelmässig Ihre Kontoauszüge

14) Melden Sie sofort jegliche auffälligen Aktivitäten

"Informationssicherheit hat sich zu lange nur auf technische
Lösungen zur Maximierung des Schutzes beschränkt", führte Pirotti
weiter aus. "Bei den meisten Geldautomatenverbrechen wird der
menschliche Faktor ausgenutzt. Karteninhaber müssen sich mehr über
die Risiken, denen sie ausgesetzt sind, bewusst sein und müssen
wissen, wie sie den Betrug verhindern können. Wir hoffen, dass dieser
jüngste Bericht der Beginn eines kontinuierlichen Prozesses sein
wird, der die Aufmerksamkeit erhöht und der die anwachsenden Kosten
der Geldautomatenkriminalität reduzieren wird."

Informationen über ENISA

Die ENISA (Europäische Agentur für Netz- und
Informationssicherheit) ist ein Expertenzentrum, das eingerichtet
wurde, um Hinweise und Empfehlungen rund um das Thema Netzwerk- und
Informationssicherheit an die EU-Mitgliedsstaaten sowie
EU-Institutionen zu geben. Ziel der Agentur ist es, ein hohes Niveau
an Netz- und Informationssicherheit innerhalb der Europäischen Union
zu erreichen. Dies soll Bürger, Verbraucher und Organisationen aus
dem geschäftlichen und dem öffentlichen Sektor unterstützen, die
Technologien wie Breitband, Online- und Geldautomatenbanking,
E-Commerce und Mobiltelefone benutzen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte:

http://enisa.europa.eu/

Der vollständige Bericht ist unter folgender Adresse einzusehen:

http://www.enisa.europa.eu/doc/pdf/publications/ATM_crime.pdf

Für weitere Details kontaktieren Sie bitte: Allie Andrews, PRPR,
Tel.: +44-1442-245030, E-Mail: allie@prpr.co.uk; Sarah Capogrossi,
Press and Communications Assistant, ENISA, Mobil: +30-6948-460124,
E-Mail: sarah.capogrossi@enisa.europa.eu

Originaltext: ENISA - European Network and Information Security Agency
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75234
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75234.rss2

Pressekontakt:
Für weitere Details kontaktieren Sie bitte: Allie Andrews, PRPR,
Tel.: +44-1442-245030, E-Mail: allie@prpr.co.uk; Sarah Capogrossi,
Press and Communications Assistant, ENISA, Mobil: +30-6948-460124,
E-Mail: sarah.capogrossi@enisa.europa.eu


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