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BDI-IW-Unternehmervotum: Liquiditätssorgen wachsen - Aufschwung-Management schwieriger als Krisenmanagement - Die nächste Legislaturperiode muss eine Zeit des Wiederaufstiegs werden

Geschrieben am 09-09-2009

Berlin (ots) - Die deutsche Industrie rechnet in den nächsten
sechs Monaten mit schwierigeren Bedingungen in der
Unternehmensfinanzierung. Mehr als die Hälfte von 1180 befragten
Unternehmen (54 Prozent) erwartet, dass sich die
Finanzierungssituation zuspitzt. Das ist ein zentrales Ergebnis des
"BDI-IW-Unternehmervotums" von BDI und Institut der deutschen
Wirtschaft Köln (IW).

28 Prozent der Unternehmen geben sogar an, dass sich die Situation
in der zweiten Jahreshälfte "deutlich" verschärfen wird. "Die
Umfrageergebnisse zeigen: Noch stehen wir vor der ganz konkreten und
großen Gefahr, dass wir Ende 2009, Anfang 2010 in eine kritische
Liquiditätsklemme geraten", warnte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner
Schnappauf am Mittwoch in Berlin. Für die Firmen werde in den
nächsten Monaten Liquidität das A und O sein. "Es muss auf jeden Fall
vermieden werden, dass erste zaghafte Wachstumstriebe durch fehlende
Liquidität abgewürgt werden."

"Die Chancen für den Wiederaufstieg verbessern, den Staat
entschulden, Wachstum schaffen - das erwarten die Unternehmen von der
nächsten Bundesregierung", sagte der BDI-Hauptgeschäftsführer.
Notwendig sei jetzt "ein gutes Aufschwung-Management, um unser Land
wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu bringen". Das
Aufschwung-Management werde noch schwieriger als das aktuelle
Krisenmanagement, so Schnappauf: "Die nächste Legislaturperiode muss
eine Zeit des Wiederaufstiegs werden; im nächsten Jahrzehnt muss die
Entschuldung der öffentlichen Haushalte erfolgen." Dafür sei eine
stabile Regierung erforderlich. Der BDI verzichtete darauf, eine
konkrete Wahlempfehlung abzugeben.

Die überwältigende Mehrheit der befragten Unternehmer hält es für
erforderlich, dass die nächste Bundesregierung weitere Maßnahmen zur
Sicherung der Unternehmensfinanzierung ergreift. Am häufigsten wurden
Maßnahmen zur Verbesserung der Eigenkapitalbildung gefordert - von 90
Prozent der Unternehmen. Dazu gehören etwa Steuersenkungen oder
investorenfreundliche Regeln zur Stärkung von Eigenkapital.

Auf die Frage, zu welchen Themen sich die nächste Bundesregierung
verpflichten sollte, antworteten 75 Prozent der Befragten mit
Erleichterungen bei Steuern und Abgaben. "Wir brauchen ein
Steuerrecht für mehr Wachstum", unterstrich Schnappauf. "Jede Senkung
der Steuern steigert die Wirtschaftsaktivität. Dadurch entstehen
Wachstum und Beschäftigung. Das ermöglicht die dringend gebotene
Schuldentilgung."

Auch Aspekte der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Nachhaltigkeit
spielen bei den Befragten eine große Rolle: Mehr als die Hälfte der
Unternehmen - über alle Größenklassen und Branchen hinweg - sieht den
Abbau öffentlicher Schulden (54 Prozent) sowie die Regulierung der
Finanzmärkte (47 Prozent) als vordringliche wirtschaftspolitische
Aufgaben.

"Neben dem kritischen Blick auf die weiterhin bestehenden
Finanzierungsprobleme richten die Unternehmen ihren Blick bewusst
nach vorn", fasste IW-Direktor Professor Michael Hüther die
Ergebnisse der Befragung zusammen. "Ihre Prioritäten setzen sie bei
den Nachhaltigkeitsthemen Schuldenabbau und Investitionen in
Know-how."

Mehr Informationen unter www.bdi.eu.
An der Online-Befragung nahmen im August 1.180 Unternehmer aus
Industrie und industrienahen Dienstleistern teil.

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6570
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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