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Neue Westfälische: Wahlkampf 2009 Überraschende Bewegungen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 09-09-2009

Bielefeld (ots) - Dieser Wahlkampf ohne zugespitzte Kontroversen
oder eine greifbare Wechselstimmung plätschert dahin wie ein langer
ruhiger Fluss. Dass trotzdem irgend etwas Wesentliches geschehen sein
muss, verraten allein die Umfragewerte. Zum ersten Mal in der
sogenannten heißen Phase des Wahlkampfs ist Schwarz-Gelb sowohl bei
Forsa als auch bei Allensbach unter die 50-Prozent-Marke gesackt. Die
Linke erreicht nach einer ausgedehnten Schwächephase wieder
zweistellige Zahlen und zieht bei Forsa sogar mit der FDP gleich. Das
liegt aktuell an den Landtagswahl-Erfolgen der Linken und an ihrer
Forderung nach einem sofortigen Abzug der Truppen aus Afghanistan.
Aber in diesen Zahlen spiegeln sich noch andere längerfristige
Entwicklungen wider. Krisenängste plagen die Menschen immer weniger.
Mag der Befund, dass konjunkturell wieder die Sonne strahlt, auch
sehr verfrüht und außerordentlich gewagt sein: Gefühlt ist die
Wirtschaftskrise bereits vorbei. Auch deshalb gewinnt die Linke
hinzu. Dass sie in den Augen der Bevölkerung über keine
Wirtschaftskompetenz verfügt, spielt nur noch eine untergeordnete
Rolle.
Dass die Krise ihren Schrecken verliert, ist hingegen für CDU und CSU
keine so gute Nachricht. Krisenzeiten sind bekanntlich Kanzlerzeiten.
Dass Schwarz-Gelb schwächelt, mag die Sozialdemokraten erfreuen.
Ansonsten gibt es für die SPD kaum Grund zur Ausgelassenheit.
Zweieinhalb Wochen vor der Wahl ist von einer Aufholjagd immer noch
nicht das Geringste zu spüren. Größere Verschiebungen gibt es
überhaupt nur bei den kleineren Parteien. Sie sind es, die für eine
gewisse Spannung sorgen.
In diesem trägen Wahlkampf-Fluss gibt es also doch Bewegung. Und das
heißt, dass auch Überraschungen noch möglich sind.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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