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Zensur für Tibet-Flyer: Frankfurter Buchmesse schränkt Informationen über verfolgte Autoren in Tibet ein

Geschrieben am 14-09-2009

Berlin (ots) - Das Messe Management der Frankfurter Buchmesse hat
der International Campaign for Tibet (ICT) untersagt, auf der
Frankfurter Buchmesse Informationsmaterial zu verteilen und dies auf
den Messestand sowie die Veranstaltungen der Organisation begrenzt.
ICT hatte bei der Buchmesse das Verteilen von Flyern auf festgelegten
Wegen, so genannte "Walking Acts", beantragt. Hiermit will die
Organisation auf eine Lesung am Sonntag, 18. Oktober, um 14 Uhr
hinweisen, in der der Schauspieler Hannes Jaenicke Texte tibetischer
Autoren vorträgt. Darüber hinaus soll über die Biografien dieser
Autoren und die Lage von Schriftstellern und Künstlern in Tibet
informiert werden. Der Antrag der ICT wurde vom Messemanagement mit
Verweis auf die Sicherheit abgelehnt.

ICT kritisiert diese Entscheidung der Buchmesse: "Für uns kommt
dies einer Zensur gleich. Offensichtlich will die Leitung der
Buchmesse das Verteilen von Informationsmaterial über Tibet
einschränken, um den Ehrengast China nicht zu brüskieren.", so
ICT-Geschäftsführer Kai Müller. Die von der Buchmesse vorgebrachten
Argumente seien haltlos und vorgeschoben. "Das Buchmessen-Management
unterbindet mit seinem Verhalten friedliche Meinungsäußerungen und
beschädigt sich damit als eine internationale Messe des freien Wortes
selbst. Wir fordern die Buchmesse auf, ihre Entscheidung zu
revidieren und uns im Rahmen der Walking Acts die Möglichkeit zu
geben, Informationen über die Lesung mit Hannes Jaenicke und die
Autoren zu verteilen."

In einer E-Mail an ICT verweist die Messeleitung darauf, dass
durch das Verteilen von Handzetteln der International Campaign for
Tibet Deutschland ein "hohes Gefahrenpotenzial durch sich aufstauende
Menschen" entstehen könnte. Diese Menschenmengen könnten wiederum
durch die "Diskussion zwischen Andersdenkenden" entstehen. Dies sei
nicht "einschätzbar", heißt es weiter.

Die Möglichkeit "Walking Acts" durchzuführen, wird von der
Buchmesse explizit angeboten und beworben, kommentiert ICT die
Begründung. ICT hatte in seinem Antragsschreiben gegenüber der
Buchmesse ausdrücklich betont, dass die Verteilung von Flyern durch
zwei Mitarbeiter der Organisation in "zurückhaltender Weise"
geschehen solle. Müller: "Wenn das Management der Buchmesse nicht in
der Lage ist, die Sicherheit der Buchmesse zu gewährleisten, wenn
zwei Personen Zettel verteilen, ist es offenbar mit der Organisation
einer internationalen Messe überfordert. Wir vermuten, dass die
Absage an ICT darauf zurückgeht, dass sich die Verantwortlichen der
Buchmesse durch den Ehrengast China unter Druck fühlen oder setzen
lassen".

Originaltext: International Campaign for Tibet
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54363
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54363.rss2

Pressekontakt:
Kontakt für Interviewanfragen, auch an Hannes Jaenicke:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 2087358
presse@savetibet.de


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