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Rheinische Post: Dortmunder Desaster

Geschrieben am 14-09-2009

Düsseldorf (ots) - von Detlev Hüwel

Was sich derzeit in der Dortmunder SPD abspielt, ist
ungeheuerlich. "Augen zu und durch", so lautet offensichtlich die
Parole der Genossen. Alle Kritik bis hin zum schweren Vorwurf des
Wahlbetrugs zählt nichts im Vergleich zum schieren Machterhalt. Der
Gipfel der Unverfrorenheit ist erreicht, wenn die Partei den
künftigen Oberbürgermeister Ullrich Sierau als Garanten für eine
"neue politische Kultur der Transparenz, der Sachlichkeit und der
Glaubwürdigkeit" anpreist.
Das Gegenteil ist der Fall. Auch Sieraus Glaubwürdigkeit hat Schaden
genommen. Der Stadtdirektor, der angeblich nichts vom riesigen
Finanzloch der Stadt gewusst haben will, war sich ja noch am
Wochenende nicht sicher, ob er das Amt antreten soll. Jetzt plötzlich
will er doch, obwohl er damit sich selbst und seiner Partei einen
Bärendienst erweist.
Denn absehbar ist, dass sich die Gerichte mit dem Dortmunder
Vorgängen befassen müssen. Die Ratsmitglieder und damit die
Öffentlichkeit sind von der Dortmunder SPD hinters Licht geführt
worden. Das darf nicht so stehen bleiben. Nur allzu gern wüsste man,
wie SPD-Landeschefin Hannelore Kraft das Dortmunder Desaster bewertet
- und wie die Dortmunder bei der Bundestagswahl darauf reagieren.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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