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Guido Westerwelle: "Für die eigene Künstlerkarriere hatte ich nicht genügend Talent"

Geschrieben am 15-09-2009

München (ots) - "Heute gehen die Pferde nur noch sehr selten mit
mir durch", sagt Guido Westerwelle (47) im Interview mit der
Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL. Durch seine Mutter und ihre
Familie habe er gelernt, sein "Temperament zu lenken". Der
FDP-Fraktions- und Parteichef war sieben, als sich seine Eltern
trennten. Aufgewachsen ist er beim Vater. "Vier Jungs und ein
alleinerziehender Vater, da war was los", erinnert er sich. "Da wurde
gerauft, immerhin nach ganz klaren Regeln, aber nach außen standen
wir immer zusammen." Für seine politische Arbeit habe er aus dieser
Zeit viel gelernt: "mich durchzusetzen, und genauso mich zu
arrangieren, Kompromisse zu schließen und auch mal andere vor zu
lassen".

Im Freundes- und Bekanntenkreis erlebt der FDP-Spitzenmann, wie
viel Lebensfreude es bedeutet, den eigenen Nachwuchs aufwachsen zu
sehen. Westerwelle: "Es gibt schon die Momente, wo ich klar sage:
Lasst uns tauschen." Ein Kind habe sein "Leben nicht ergeben, denn
jeder weiß, wie schwierig auch das deutsche Recht ist."

Guido Westerwelle sammelt Kunst. "Für die eigene Künstlerkarriere
hatte ich nicht genügend Talent", meint er. Kunst ist für ihn
"Gegenwelt, auch meine ganz persönliche Gegenwelt zum nüchternen,
manchmal harten Kampf in der Politik". Wenn er genug Geld hätte, dann
hätte er "Spaß an einer eigenen Galerie und dem Aufbau einer
Sammlung. Das könnte eine richtige Leidenschaft sein".

Westerwelle findet, dass er als Politiker in seinen jungen Jahren
schon mal daneben gelangt hat. "Ich würde mir garantiert nicht noch
mal eine Prozentzahl unter die Schuhsohlen malen. Das war im wahrsten
Sinne des Wortes eine Schnapsidee." Aber er bereut nichts und "weiß,
dass ich heute erfahrener und gereifter bin, was sicher nicht nur mit
Erfolgen, sondern auch mit Fehlgriffen zusammenhängt".

Sollte es bei der Bundestagswahl für CDU/CSU und FDP zusammen
nicht reichen, würde er sich "nicht schmollend in meinen geliebten
Hunsrück zurückziehen und Landwirtschaft betreiben. Nein, ich werde
dorthin gehen, wohin mich der Wähler stellt und weiterhin meine
Aufgabe für eine richtige Politik wahrnehmen".

Originaltext: Frau im Spiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29590
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29590.rss2

Pressekontakt:
Claudia Cieslarczyk
Chefredakteurin
Frau im Spiegel
Tel.: 089-272708911
E-Mail: claudia.cieslarczyk@frau-im-spiegel.de


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