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Aktuelle Ergebnisse zum CO2-Ausstoß von Neuwagen in Europa Umweltverbände: Deutsche Hersteller hinken nach wie vor hinterher

Geschrieben am 15-09-2009

Berlin/Brüssel/Frankfurt am Main (ots) - Gemeinsame
Pressemitteilung

Die deutschen Autohersteller liegen mit dem CO2-Ausstoß ihrer
Flotten noch immer deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Das
ist eines der zentralen Ergebnisse einer Untersuchung, die der
Europäische Verband für Verkehr und Umwelt »Transport & Environment«
(T&E) heute in Brüssel veröffentlicht hat. Während die im Jahr 2008
EU-weit verkauften Pkw im Schnitt 153 Gramm CO2 pro Kilometer
ausstießen, lag dieser Wert bei den Autoflotten deutscher Hersteller
um zehn Gramm höher. Daimler schneidet mit 175 Gramm CO2 pro
Kilometer als schlechtester von 14 ausgewerteten Herstellern in
Europa ab, Volkswagen liegt mit 159 Gramm auf Platz 12 und BMW mit
154 Gramm auf Platz neun. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD),
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der WWF forderten angesichts der
Zahlen ihres europäischen Dachverbandes die deutschen Hersteller dazu
auf, ihre Anstrengungen für spritsparende Fahrzeuge zu erhöhen.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Unsere
Zahlen widerlegen die Aussagen von VDA-Chef Matthias Wissmann. Im
Rahmen der IAA preist er immer wieder die deutsche Autoindustrie als
Vorreiter im Klimaschutz an. Im Vergleich zu anderen Herstellern
haben die deutschen zwar hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen,
allerdings kommen sie von ganz weit hinten und dümpeln nach wie vor
am Tabellenende vor sich hin. VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt
aufs falsche Pferd, wenn er stolz verkündet, dass 80 Prozent aller
Premiumautos aus Deutschland kommen. Diese Autos sind nicht mehr
zeitgemäß und nicht zukunftsfähig."

Die durchschnittliche CO2-Reduktion bei Neuwagen in Europa lag
2008 bei 3,3 Prozent, und da-mit deutlich höher als im Vorjahr (1,7
Prozent). Europa-Effizienzsieger ist BMW mit einer CO2-Reduktion von
10,2 Prozent. BMW wende im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern
sein »Efficient Dynamics«-Programm nicht nur bei einigen
Vorzeigemodellen an, sondern quer durch seine Flotte. Auch Daimler
liegt mit 3,8 Prozent Effizienzgewinn über dem europäischen Schnitt,
VW genau im Mittel. Die Umweltverbände führen die relativ hohe
Reduktion des CO2-Ausstoßes auf die Diskussion der letzten Jahre um
einen europäischen CO2-Grenzwert für Pkw zurück. Letzten Winter hatte
die EU-Kommission unter dem Druck der Wirtschaftskrise zwar nur einen
laschen CO2-Grenzwert von 137 Gramm (inklusive sogenannter
Öko-Innovationen) ab 2015 festgelegt. Ursprünglich war jedoch ein
deutlich strengerer Wert vorgesehen.

Viviane Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin: "Die derzeitige Entwicklung
zeigt, dass politische Vorgaben wirken. Auch Hersteller von großen
und schweren Premiumwagen reduzieren nun den Verbrauch ihrer Modelle.
Diejenigen, die vorher in Sachen Klimaschutz am schlimmsten versagt
haben, sind nun gezwungen, schneller aufzuholen. Deswegen ist es auch
dringend notwendig, dass sich die Hersteller an dem EU-Ziel von
maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 orientieren. Außerdem
brauchen wir CO2-Grenzwerte auch für Transporter. Hier fallen in den
nächsten Wochen auf EU-Ebene wichtige Entscheidungen."

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die deutsche
Autoindustrie bleibt weit hinter ihren Zielen zurück. Versprochen
war, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 140
g/km zu senken. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Und nicht nur
das: Die deutschen Autobauer waren maßgeblich daran beteiligt, den
CO2-Grenzwert auf EU-Ebene zu verwässern. Damit haben sie einen
Pyrrhussieg errungen, denn langfristig werden sich nur die
Autohersteller durchsetzen, die auf sparsame Pkw setzen."

Die Untersuchung von T&E hat auch den CO2-Ausstoß von in
unterschiedlichen EU-Ländern verkauften Neuwagen miteinander
verglichen. Danach belegt Deutschland unter 25 europäischen Ländern
einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw
hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer. Zum
Vergleich: Im Siegerland Portugal betrug der durchschnittliche Wert
aller Neuwagen nur 138 Gramm.

Tabellen über das Abschneiden der Hersteller und der EU-Länder
beim CO2-Ausstoß von Neuwagen als pdf zum Download unter
http://vcd.org/index.php?id=tabellen

Mehr Informationen zur den europaweiten Zahlen bei T&E unter
www.transportenvironment.org.

Pressetermine auf der IAA:

Mittwoch, 16.09.09, 10.00 Uhr: DUH-Pressekonferenz »Die "grüne
IAA" 2007 - und was seither geschah«, Ort: Frankfurt Marriott Hotel,
Hamburger Allee 2, 60486 Frankfurt/M., Raum Königstein; Teilnehmer:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH, Dr. Axel Friedrich,
unabhängiger Verkehrsexperte, Remo Klinger, Rechtsanwalt

Mittwoch, 16.09., 11.00 Uhr bis 11.30 Uhr: Pressekonferenz der
Verbraucherkampagne »für mich. für dich. fürs klima.« von
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und VCD, Veröffentlichung
einer neuen Studie zu Klimaschutz und Mobilität aus Verbrauchersicht,
Ort: Messe Frankfurt, Halle 8.0 Stand F 01, Teilnehmer: Gerd Billen,
Vorstand des vzbv, Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des
VCD, Jutta Gelbrich, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Hessen

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin, Tel. 030 280351-12,
Mobil 0171 6052409, E-Mail presse@vcd.org, Internet www.vcd.org bzw.

Gerd Lottsiepen, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD auf der IAA zu
erreichen unter Mobil 0171 8824449, E-Mail: gerd.lottsiepen@vcd.org;

Jürgen Resch, Bundeseschäftsführer DUH, Mobil 0171 3649170 (Mittwoch
auf der IAA erreichbar), Fax: 030 2400 867-19, E-Mail: resch@duh.de;

Viviana Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin, Tel. 030 308742 39,
E-Mail: viviane.raddatz@wwf.de;

Kerstin Meyer, Verkehrsreferentin T&E auf der IAA zu erreichen unter
Mobil 0032 497800862, E-Mail: kerstin.meyer@transportenvironment.org


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