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Börsen-Zeitung: Geordnete Verhältnisse, Geordnete Verhältnisse, Kommentar zum Stühlerücken an der Bayer-Spitze von Andreas Heitker

Geschrieben am 15-09-2009

Frankfurt (ots) - In einem bleibt sich Bayer treu: Ebenso wie
schon beim Übergang von Manfred Schneider auf Werner Wenning sind
auch bei dem 2010 anstehenden Wechsel an der Konzernspitze die
Weichen sehr frühzeitig gestellt worden. Das soll Planungssicherheit
für alle Beteiligten bringen.
Dennoch könnte das nun angekündigte Revirement in der Führung den
Konzern weit mehr verändern, als derzeit abzusehen ist. Vor acht
Jahren entschied sich der Aufsichtsrat mit Wenning noch für ein
Eigengewächs, für einen Manager mit Bodenhaftung, der als 19-Jähriger
als Lehrling bei Bayer begonnen hatte und es dann bis an die
Vorstandsspitze schaffte, der das Unternehmen aus dem Effeff kannte.
Nun beruft der Aufsichtsrat nach mehr als einjähriger Suche einen
Außenstehenden an die Konzernspitze. Der gebürtige Niederländer
Marijn Dekkers, der in den vergangenen knapp 25 Jahren in den USA
gelebt hat, kennt Bayer und die Unternehmenskultur in Leverkusen nur
aus der Ferne.
Dekkers konnte mit seinen internationalen Erfahrungen punkten - auch
am Kapitalmarkt - und wohl auch mit seinen Macherqualitäten als
Portfoliomanager. Nicht ohne Grund verweist Bayer auf die Erfolge des
künftigen Vorstandschefs bei der Neuorganisation und Restrukturierung
in seinem bisherigen Unternehmen.
Auch Wenning war in seiner Amtszeit als Portfoliomanager stark
gefragt gewesen. Unter seiner Ägide stellte Bayer immerhin die
kriselnde Pharmasparte neu auf, trennte sich von seinem Chemie- und
Teilen des Polymergeschäfts (Lanxess) und stemmte große Übernahmen
wie die von Schering.
Die großen Themen sind jetzt aber weitgehend abgearbeitet. Bayer
steht relativ fest auf seinen drei Säulen, auch wenn der Teilkonzern
MaterialScience die Wirtschaftskrise zurzeit voll zu spüren bekommt.
Wie es aber aussieht, kann Wenning in einem Jahr nach den zahlreichen
Umbrüchen in seiner Amtszeit ein geordnetes Haus übergeben.
Der als durchsetzungsstark geltende Dekkers bekommt neun Monate Zeit
zur Einarbeitung. Dass bei Bayer danach alles bleibt, wie es jetzt
ist, ist kaum zu erwarten. Von daher bleibt sich der Konzern
vielleicht auch in diesem Punkt treu: Kontinuität in der Veränderung.
Für das Dax-Unternehmen kann dies durchaus neue Chancen bieten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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