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Kaum Frauen an der Spitze deutscher Unternehmen / KIT veröffentlicht bislang umfangreichste Studie zu Frauen in Führungspositionen

Geschrieben am 16-09-2009

Karlsruhe (ots) -

- Querverweis: Weiterführende Informationen liegen in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

In den 600 führenden deutschen Unternehmen waren im Jahr 2008 nur
42 der 1721 Vorstandsmitglieder Frauen - das ist ein Anteil von 2,4
Prozent. In den Aufsichtsräten sind Frauen mit 8,2 Prozent vertreten.
Einen klaren Aufwärtstrend gab es in beiden Fällen in den vergangenen
zehn Jahren nicht. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des
Instituts für Unternehmensführung am KIT. Sie hat die Präsenz von
Frauen auf der obersten Managementebene der 600 wichtigsten,
bösennotierten Unternehmen Deutschlands untersucht.

Der geringe Frauenanteil in deutschen Vorständen und
Aufsichtsräten wird in der Öffentlichkeit häufig diskutiert. Eine
zuverlässige Faktenbasis gab es bislang jedoch nicht. Das Institut
für Unternehmensführung am KIT analysierte nun mit Unterstützung der
Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin die über 600 wichtigsten, börsennotierten Unternehmen
in Deutschland (CDAX, der auch DAX30, MDAX, SDAX und TecDAX enthält).
Im Fokus stand die Betrachtung des Frauenanteils in Vorständen und
Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und dessen Entwicklung in den
Jahren 1998 bis 2008. Zentrales Ergebnis: Der Frauenanteil in
deutschen Vorständen lag 2008 bei 2,4 Prozent verglichen mit 1,2
Prozent im Jahr 1998. Seit 2005 ist dieser Anteil sogar leicht
rückläufig. Auch in den Aufsichträten sind wenige Frauen -
insbesondere auf der Seite der Kapitalgeber: Im Jahr 2008 waren 307
der 3758 Aufsichtratmitglieder Frauen (8,2 Prozent). 63 Prozent davon
sind jedoch Vertreterinnen der Arbeitnehmerseite. Auch bei den
Aufsichtsratspositionen ist kein klarer Trend erkennbar.

Mit durchschnittlich 6300 untersuchten Positionen pro Jahr kommt
die Studie auf insgesamt knapp 70.000 ausgewertete Vorstands- und
Aufsichtsratsjahre - damit ist sie die größte ihrer Art in
Deutschland. Sie berücksichtigt zudem größen-, index- und
branchenspezifische Effekte. Aufgrund ihrer Ergebnisse regen die
Autoren der Studie an, den Fokus der Diskussion auf die Frage nach
den Ursachen zu verlagern. Das Institut für Unternehmensführung wird
deshalb in seiner Forschungskooperation mit dem Bundesministerium für
Arbeit und Soziales Kriterien und Einflussfaktoren für die Besetzung
von Führungspositionen mit Frauen identifizieren.

Über die Studie

Die Untersuchung ist Teil der Forschungsaktivitäten des Instituts
für Unternehmensführung (IBU) im Bereich Corporate Governance,
unterstützt durch Dr. Christine Watrinet. Die Initiative Neue
Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
fördern das Projekt. Bei diesen Forschungsaktivitäten befasst sich
das Team intensiv mit dem Thema Frauen in Führungspositionen.

Weitere Informationen zur Studie und den Autoren unter
http://www.ibu.uni-karlsruhe.de

Zum Institut für Unternehmensführung

Forschungsschwerpunkte des Instituts für Unternehmens-führung sind
strategisches Management und Strategic Business Wargaming, Corporate
Governance und Organisationsmanagement.

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die
Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung
international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und
Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000
Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das
KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation.

Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches
Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine
weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und
Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt
an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die
Wirtschaft.

Originaltext: KIT Abteilung PKM / Pressestelle
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75167
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75167.rss2

Pressekontakt:
Dr. Elisabeth Zuber-Knost
Pressesprecherin

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-7414
Fax: +49 721 608-3658

Weiterer Kontakt:

Prof. Dr. Hagen Lindstädt
Leiter des Instituts für Unternehmensführung
Tel.: +49 721 608-3431
Fax: +49 721 608-6046
E-Mail: lindstaedt@ibu.uni-karlsruhe.de

Jana Oehmichen
Dipl. Wi.-Ing.
Institut für Unternehmensführung
Tel.: +49 721 608-3433
Fax: +49 721 608-6046
E-Mail: oehmichen@ibu.uni-karlsruhe.de


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