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Mittelstand rechnet mit Steuererhöhung nach der Wahl

Geschrieben am 16-09-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Umfrage: Nur jedes zwölfte
mittelständische Unternehmen hält niedrigere Steuerbelastung für
realistisch / Kaum Hoffnung auf Systemvereinfachung / Politik wird
Interesse an Steuervereinfachung abgesprochen

Der deutsche Mittelstand rechnet nach der Bundestagswahl
mehrheitlich mit einer steigenden Steuerbelastung. Einer Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) zufolge befürchten knapp zwei von drei mittelständischen
Unternehmen, dass die nächste Bundesregierung die steuerlichen
Abzugsmöglichkeiten einschränkt. Mit Steuererleichterungen bei der
Unternehmensfinanzierung rechnet demgegenüber nur gut jeder dritte
Befragte (36 Prozent).

Doch auch bei Privatpersonen wird der Staat nach Einschätzung der
Mittelständler die Steuerschraube fester anziehen. Von einer Anhebung
des Spitzensteuersatzes gehen 50 Prozent aus, während sogar knapp 60
Prozent eine Mehrwertsteuererhöhung erwarten. An eine allgemeine
steuerliche Entlastung von Unternehmen und Bürgern glauben
demgegenüber gerade einmal acht Prozent der Befragten.

"Der Mittelstand nimmt beim Thema Steuerpolitik mittlerweile eine
desillusionierte, beinahe schon fatalistische Erwartungshaltung ein.
Mehr noch als für die direkte Steuerbelastung gilt dies für die immer
wieder von der Politik angekündigte Entbürokratisierung und
Vereinfachung des Systems", kommentiert Prof. Norbert Winkeljohann,
Mitglied des PwC-Vorstands und Leiter des Bereichs Mittelstand.

So rechnen gerade einmal vier Prozent der befragten
mittelständischen Unternehmen mit transparenteren und weniger
komplexen Steuervorschriften nach der Wahl. Zudem sprechen fast 60
Prozent der Politik sogar das Interesse an einer Steuervereinfachung
ab.

Für die Studie "Komplexität und Rechtsunsicherheit - Das deutsche
Steuersystem aus Sicht des Mittelstands" wurden 205 mittelständische
Unternehmen mit Jahreserlösen von mehr als zehn Millionen Euro
befragt. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Mittelständler ist
ausschließlich in Deutschland aktiv.

Steuern sind vor allem zu kompliziert

Zwar bewerten gut vier von fünf Unternehmen (81 Prozent) den
wachsenden Finanzbedarf des Staates und entsprechend steigende
Steuern als ein großes bzw. sehr großes Problem für den Mittelstand.
Die mit 88 Prozent meist genannte Herausforderung ist jedoch die
"Kompliziertheit des Steuersystems". Entsprechend stimmen jeweils 92
Prozent den Aussagen zu, dass die Komplexität des Steuersystems
"unnötig viel Geld kostet" und das Steuersystem "radikal vereinfacht"
werden müsste.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt aus Sicht vieler
mittelständischer Unternehmen ist die mangelnde Rechtssicherheit. Gut
sechs von zehn Befragten halten nicht vorhersehbare Änderungen der
Steuergesetzgebung für ein großes bzw. sehr großes Problem für den
Mittelstand. Der Aussage "Man kann nicht sicher sein, dass
Entscheidungen der Finanzbehörden auch morgen noch gelten", stimmen
fast drei von vier Befragten (73 Prozent) zu. Konkret befürchtet
immerhin mehr als jedes fünfte Unternehmen, dass die steuerliche
Anerkennung von Verlustzuweisungen nach der Wahl rückwirkend weiter
eingeschränkt wird.

Auf die Standortwahl wirken sich die von den Unternehmen
wahrgenommenen Defizite des deutschen Steuersystems bislang
allerdings kaum aus. Zwar sieht gut jeder dritte Befragte gravierende
Nachteile im internationalen Wettbewerb auf Grund des deutschen
Steuersystems, aber nur jeder zehnte Mittelständler stimmt der
Aussage zu, dass man den Ungerechtigkeiten im Steuersystem nur durch
eine Verlagerung von Unternehmensteilen ins Ausland entgehen könnte.

Redaktionshinweis: Die PricewaterhouseCoopers AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.870
Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,47 Milliarden Euro
eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften.
An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale
Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den
Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen
(Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen
Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com


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